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Neue Anwendungsoption für Methantheliniumbromid bei sekundärer Hyperhidrose
Unterstützende Therapie bei belastender Komorbidität
Düsseldorf (5. März 2014) – Krankhaft übersteigertes Schwitzen, die Hyperhidrose, kann Betroffene schwer belasten. Von der idiopathischen, primären Form ist die sekundäre Hyperhidrose abzugrenzen, die durch Systemerkrankungen, neurologische oder endokrinologische Störungen oder auch Medikamentengabe verursacht sein kann. Die aktuellen Möglichkeiten zur Therapie der sekundären Hyperhidrose stellten Experten anlässlich eines Pressegesprächs in Düsseldorf vor.1 Die systemische Gabe von Methantheliniumbromid (Vagantin®) erweist sich dabei als eine gute Option in der Praxis. Sie kann laut aktueller Daten zu einer verbesserten Lebensqualität von Frauen in der Peri- und Postmenopause beitragen, die auch unter übermäßigem Schwitzen durch Hitzewallungen leiden können.2
Die sekundäre Hyperhidrose liegt meist als generalisierte Überfunktion ekkriner Schweißdrüsen vor, die symptomatisch bei Systemerkrankungen wie Hypertonie, endokrinologischen Erkrankungen (z. B. bei Überfunktion der Hypophyse und der Schild-drüse oder bei Diabetes mellitus und Adipositas), bei neurologischen Störungen (z. B. Morbus Parkinson) oder bei Malignomen (z. B. Lymphome) auftreten kann. Sie ist ebenfalls assoziiert mit bestimmten Infektionserkrankungen (z. B. Borreliose).3,4 „Das Schwitzen erhöht den Leidensdruck der Patienten erheblich“, berichtete der Berliner Internist Dr. Gregor Czaika, „zumal es mit einem starken Schamgefühl verbunden ist. Auch wissen Betroffene oftmals nicht, dass das Schwitzen auf eine Erkrankung zurückzuführen ist.“ Die Prävalenz der Hyperhidrose liegt laut einer aktuellen Studie bei bis zu 16,3 Prozent.5 Patienten wenden sich in der Regel zuerst an ihren Hausarzt, der auf Basis der Anamnese eine individuelle Therapie der Grunderkrankung und der begleitenden Hyperhidrose einleiten kann.
Systemische Therapie bevorzugt
Um das Therapieziel bei Hyperhidrose, die Reduktion des Schweißflusses, zu erreichen und damit die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, kann bei einer sekundären Hyperhidrose eine systemische Therapie in Betracht gezogen werden: Das orale Anticholinergikum Methantheliniumbromid (Vagantin®) wirkt über eine Blockade der Muskarinrezeptoren an den Schweißdrüsen. Wegen seiner Polarität ist der Wirkstoff nicht ZNS-wirksam. Entsprechende Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Schlafstörungen sind nicht zu erwarten. Am häufigsten werden leichte Nebenwirkungen wie etwa Mundtrockenheit beobachtet. „Im Allgemeinen wird Methantheliniumbromid gut vertragen“, erklärte Czaika. Methantheliniumbromid wird bereits seit den 50-er Jahren bei Hyperhidrose eingesetzt, wobei die jahrelange Erfahrung im Einsatz durch Evidenz aus randomisierten Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit ergänzt wird. So zeigte eine aktuelle randomisierte, plazebokontrollierte, doppelblinde Phase III-Studie mit 339 Teilnehmern signifikante Verbesserungen hinsichtlich der Schweißreduktion und der Lebensqualität mit guter Verträglichkeit.6 Für die Behandlung der generalisierten Hyperhidrose ist Methantheliniumbromid laut Leitlinie nach wie vor Mittel der Wahl.4
Methantheliniumbromid bei Schweißausbrüchen im Klimakterium
„Durch das hormonelle Ungleichgewicht während des Klimakteriums kann durch Hitzewallungen ausgelöstes übermäßiges Schwitzen auftreten“, erläuterte der Gynäkologe Dr. Matthias Krick, Moers. Als Lösung zur Linderung dieser und anderer Wechseljahresbeschwerden wird die Hormonersatztherapie (HET) eingesetzt, ist aber wegen des Risikos für Komplikationen umstritten.7 Aus diesem Grunde und bei Unverträglichkeiten wird die hormonelle Therapie von manchen Patientinnen abgelehnt. Zudem ist die HET bei Patientinnen mit Mamma- oder Endometriumkarzinom kontraindiziert.8 „Eine Alternative sind Phytopharmaka, die aber auch nicht immer wirken. Hier ist Methantheliniumbromid eine gute hormonfreie Option“, erklärte Krick. Die Erfahrungen aus der gynäkologischen Praxis werden durch die ersten Ergebnisse einer aktuellen Anwendungsbeobachtung bei Patientinnen in der Peri- und Postmenopause untermauert: Die Behandlung mit Methantheliniumbromid senkte über einen Zeitraum von zwei Wochen den Schweregrad der Erkrankung, gemessen an der medianen Hyperhidrosis Disease Severity Scale (HDSS), von 3 auf 2. Die Verträglichkeit der Therapie und die Lebensqualität unter Methantheliniumbromid wurden von über 80 Prozent der Ärzte und über 65 Prozent der Patientinnen als sehr gut oder gut beurteilt.2
Weitere Informationen unter: www.VAGANTIN.com und www.RIEMSER.com
Über RIEMSER Pharma GmbH
Die RIEMSER Pharma GmbH mit Sitz in Greifswald ist ein mittelständisches spezialisiertes Pharmaunternehmen, das seine Produkte in Deutschland und weltweit vermarktet. RIEMSER konzentriert sich auf verschreibungspflichtige Humanarzneimittel in ausgewählten therapeutischen Nischen mit hohem medizinischem Bedarf. Die therapeutischen Kernbereiche sind die supportive Onkologie, Antiinfektiva sowie Dermatologie.
Quellen
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Pressegespräch „Übermäßiges Schwitzen – interdisziplinärer Blick auf eine belastende Komorbidität“, 5. März 2014, Düsseldorf
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Erste Ergebnisse aus einer Anwendungsbeobachtung der RIEMSER Pharma GmbH zur Behandlung der Hyperhidrosis peri- und postmenopausaler Frauen mit VAGANTIN®. 2014; data on file
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Sonntag M, Ruzicka T. Z Allg Med 2004; 80: 289-294
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Deutsche Dermatologische Gesellschaft, DDG: S1-Leitlinie „Definition und Therapie der primären Hyperhidrose“. Stand: 15.01.2012
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Augustin M et al. Dermatology 2013; 227: 10-13
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Müller C et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2013; 27: 1278-1284
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www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hormonersatztherapie1.php#inhalt7 (letzter Zugriff: 19.01.2014)
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Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, DGGG (herausgebende Gesellschaft): S3-Leitlinie „Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause (HT). Stand: 01.09.2009
Quelle: Riemser Pharma, 05.03.2014 (tB).