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Neue Daten zur Inkretin-basierten Therapie bei Typ 2 Diabetes
Bad Homburg (29. Juli 2009)) – Die Therapie mit dem Inkretin-Mimetikum Exenatide (Byetta®) birgt kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zu Plazebo oder Insulin – dies zeigt die Metaanalyse1 mehrerer Exenatide-Studien bei Menschen mit Typ 2 Diabetes. Die Auswertung einer retrospektiven Kohortenstudie2 zeigt darüber hinaus, dass Exenatide im Vergleich zu anderen Antidiabetika nicht mit einem erhöhten Risiko für das Entstehen einer akuten Pankreatitis verbunden ist. Diese Daten wurden mit denen einer Phase III-Studie zur langwirksamen Formulierung von Exenatide auf dem 69. Jahrestreffen der American Diabetes Association (ADA) in New Orleans im Juni 2009 vorgestellt.
In einer Metaanalyse1 wurden die Daten von 2 316 Exenatide-Patienten aus 12 randomisierten, kontrollierten klinischen Studien über 12 bis 52 Wochen mit denjenigen von 1 629 Patienten aus gepoolten Vergleichsgruppen (Plazebo oder Insulin) untersucht. Die berechnete adjustierte Rate für das Auftreten eines kardiovaskulären Ereignisses – definiert als Schlaganfall, Ischämie, Myokardinfarkt, kardiale Mortalität, Herzrhythmusstörungen, Gefäßneubildung und kongestive Herzinsuffizienz – betrug 2 Prozent für Exenatide und 2,6 Prozent für die Vergleichsgruppe.
Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse nicht erhöht
Die Ereignisrate pro 1 000 Patientenjahre lag unter Exenatide bei 43,6, in der Vergleichsgruppe bei 54,4. Das relative Risiko zwischen Exenatide und der Vergleichsgruppe betrug 0,69 (95 %-Konfidenzintervall: 0,46-1,03). Demnach birgt die Therapie mit Exenatide bei Menschen mit Typ 2 Diabetes kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zu Plazebo oder Insulin. Vielmehr zeigen klinische Daten über drei Jahre3, dass Exenatide zur Verbesserung kardiovaskulärer Risikofaktoren beitragen kann: Das Inkretin-Mimetikum führte im Mittel zu einer Reduktion des LDL-Cholesterins um 6 Prozent, der Triglyzeridwerte um 12 Prozent sowie einem Anstieg des HDL-Cholesterins um 24 Prozent. Ferner sanken die Blutdruckwerte systolisch um 2 Prozent und diastolisch um 4 Prozent.
Kein erhöhtes Risiko für Pankreatitis unter Exenatide
Menschen mit Typ 2 Diabetes haben im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein erhöhtes Risiko, eine Pankreatitis zu entwickeln.4 Inwieweit die Therapie mit Exenatide im Vergleich zu anderen Antidiabetika mit einem erhöhten Risiko für das Entstehen einer akuten Pankreatitis einhergeht, wurde in einer retrospektiven Kohortenstudie2 auf der Basis von US-Versicherungsdaten untersucht. Die Analyse erfasste mehr als 25 000 Exenatide-Patienten im Vergleich zu etwa 235 000 Patienten, die mit anderen Antidiabetika behandelt wurden. Bei keinem der Patienten war eine chronische oder akute Pankreatitis zu Beginn der neuen Diabetestherapie bekannt gewesen. Gestellt wurde die Erstdiagnose einer akuten Pankreatitis durch Besuch in der Notaufnahme oder Krankenhausaufenthalt. Das Ergebnis zeigte, dass Exenatide im Vergleich zu anderen Antidiabetika nicht mit einem erhöhten Risiko für das Entstehen einer akuten Pankreatitis verbunden war.
Langwirksame Formulierung von Exenatide senkt HbA1c und Gewicht gemäß einer Phase III Studie
Das Inkretin-Mimetikum Exenatide (Byetta®) wurde im April 2007 als erster GLP-1-Rezeptor-Agonist für die zweimal tägliche Gabe zur Behandlung von Typ 2 Diabetes zugelassen.5 Durch eine veränderte Galenik könnte es möglich werden, zukünftig auch mit einer nur einmal wöchentlichen Injektion eine adäquate Blutzuckerkontrolle zu erreichen. Die langwirksame Formulierung von Exenatide befindet sich derzeit in Phase III der klinischen Prüfung. Durch ein neues, patentiertes Herstellungsverfahren wird der Wirkstoff in polymere Mikrokügelchen eingeschlossen, die nach der subkutanen Injektion im Körper langsam abgebaut werden. So wird der Wirkstoff nach und nach abgegeben.
In einer Phase III-Studie6 erhielten Patienten mit Typ 2 Diabetes über 30 Wochen entweder die langwirksame Formulierung von Exenatide zur einmal wöchentlichen Gabe oder die derzeit zugelassene Therapieform zur zweimal täglichen Gabe. Danach wurden alle Patienten über 74 Wochen mit der langwirksamen Formulierung behandelt (n=216). Die Ergebnisse: Unter der langwirksamen Formulierung von Exenatide sank der HbA1c-Wert im Mittel um 1,7 Prozent versus Ausgangswert. Es erreichten 65 Prozent der Patienten einen HbA1c-Wert von 7 Prozent oder weniger. Die Nüchternblutglukosewerte sanken im Mittel um 2,11 mmol/l. Gleichzeitig reduzierte sich das Gewicht um durchschnittlich 2,6 kg. Des Weiteren verbesserten sich die Serumlipidwerte: Das Gesamtcholesterin sank um 0,48 mmol/L, das LDL-Cholesterin um 0,25 mmol/L und die Triglyzeride um 15 Prozent. Der systolische Blutdruck wurde um 3,0 mmHg gesenkt.
Insgesamt deuten die Zwei-Jahres-Daten der Phase III-Studie darauf hin, dass Exenatide in der langwirksamen Formulierung zur einmal wöchentlichen Gabe eine wirksame Blutzucker- und Gewichtskontrolle bei Typ 2 Diabetes ermöglichen könnte. In den USA wurde der Zulassungsantrag Anfang Mai 2009 eingereicht und am 7. Juli 2009 von der FDA angenommen.
Literatur
- Shen L et al. Cardiovascular Safety of Exenatide BID: An Integrated Analysis from Long-Term Controlled Clinical Trials in Subjects with Type 2 Diabetes [Abstract 366-OR]. 69th scientific sessions American Diabetes Association (ADA), New Orleans, 05. – 09. Juni 2009
- Bloomgren G et al. Incidence of Acute Pancreatitis in Exenatide Initiators Compared to Other Antidiabetic Drug Initiators: A Retrospective, Cohort Study [Abstract 158-OR]. 69th scientific sessions American Diabetes Association (ADA), New Orleans, 05. – 09. Juni 2009
- Klonoff DC et al. Curr Med Res Opin 2008; 24:275-286
- Noel RA et al. Increased Risk of Acute Pancreatitis and Biliary Disease Observed in Patients with Type 2 Diabetes: a Retrospective, Cohort Study. Diabetes Care 2009 [Publish Ahead of Print]; published online February 10, 2009; 1-10
- Byetta® Fachinformation. Stand März 2009
- Kim T et al. Exenatide Once Weekly Treatment Elicits Sustained Glycemic Control and Weight Loss over 2 Years [Abstract 159-OR]. 69th scientific sessions American Diabetes Association (ADA), New Orleans, 05. – 09. Juni 2009
Quelle: Pressemitteilung der Firma Eli Lilly vom 29.07.2009.