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Neue Dauertherapie der erektilen Dysfunktion in Deutschland:
Besonders sexuell aktive Männer profitieren
Hamburg (22. Oktober 2009) – Diese Nachricht bedeutet Hoffnung für viele Männer, die unter erektiler Dysfunktion (ED) leiden. Seit September 2008 können Ärzte ein neues Medikament zur Dauertherapie bei Erektionsstörungen verordnen. Besonders sexuell aktive Betroffene, die mehr als einmal pro Woche Sex haben, sollen von der täglichen Einnahme des neuen Medikaments profitieren.
Die neue Therapie-Option gehört zur Substanzgruppe der PDE-5-Hemmer. Bisher gibt es zwei kurz wirksame und einen lang wirksamen PDE-5-Hemmer mit einer Wirkdauer von bis zu 36 Stunden auf dem Markt. Sie hemmen das Enzym PDE 5 (Phosphodiesterase 5), das für den Abbau der Erektion verantwortlich ist. So fördern die Tabletten den Bluteinstrom in den Schwellkörper des Penis und ermöglichen eine Erektion. Der länger wirksame PDE-5-Hemmer konnte jetzt in geringerer Dosis als Dauertherapie entwickelt werden. Bisher erfolgte die Einnahme des Wirkstoffs ausschließlich bei Bedarf.
Mit dem neu eingeführten, niedriger dosierten PDE-5-Hemmer erweitert sich ab sofort das therapeutische Spektrum zur Behandlung der erektilen Dysfunktion ganz erheblich. Denn erstmals können ED-Betroffene zeitlich von einer Tabletteneinnahme entkoppelt und spontan – einen sexuellen Reiz vorausgesetzt – zu einer Erektion kommen. Durch die besonderen pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffs kann bei regelmäßiger Einnahme von täglich einer Tablette eine dauerhafte Wirksamkeit über den gesamten Zeitraum der Behandlung ermöglicht werden.
Wirksamkeit bestätigt
Der Neueinführung des niedriger dosierten PDE-5-Hemmers waren umfangreiche klinische Studien an Männern mit ED vorausgegangen. Die neue Dauertherapie der erektilen Dysfunktion ist genauso überzeugend wirkungsvoll, wie die Behandlung mit der Tablette, die bei Bedarf eingenommen wird! Auch nach 24-monatiger Therapiedauer konnte die Wirksamkeit bestätigt werden. Experten wie der Hamburger Urologe Professor Dr. med. Hartmut Porst (55) werten die Neueinführung der neuen Therapie-Option als „wichtige Verbesserung in der Behandlung von Erektionsstörungen“. Sie halten es weiterhin für möglich, dass durch die Dauermedikation auch weitere Personengruppen in den Genuss einer adäquaten Therapie gelangen können. „Wir sehen heute den Mittdreißiger in einer festen Partnerschaft gleichwie den Mann um die 50+, der in einer neuen Beziehung lebt. Oder aber den rüstigen Rentner mit knapp 60, der endlich wieder mehr Zeit für seine Partnerin hat.“ Hauptwunsch dieser Betroffenen sei, resümiert Porst, die Erektionsstörungen beinahe zu vergessen und sich wieder als ganzer Mann zu fühlen. „Gerade diese Patienten werden von einer effektiven Dauertherapie der erektilen Dysfunktion ganz entscheidend profitieren“, so der Experte.
Erektionsstörungen weit verbreitet
Wird die neue niedrig dosierte Dauertherapie täglich und möglichst immer zur gleichen Uhrzeit eingenommen, ist nach frühestens zweitägiger Einnahme die gleiche Wirkung möglich, wie bei einer nach Bedarf eingenommenen Tablette. Nach drei bis fünf Tagen ist dann ein konstanter Plasmaspiegel erreicht und die Wirkung der niedriger dosierten Tablette ist jederzeit abrufbar. Aktuellen Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund fünf bis sechs Millionen Männer von einer erektilen Dysfunktion betroffen. In den meisten Fällen ist eine organische Ursache wie Diabetes, Arteriosklerose oder Bluthochdruck für die ED verantwortlich. Auch psychische Faktoren wie Leistungsstress, übersteigerte Erwartungshaltungen oder Identitätskonflikte können von erheblichem Einfluss sein.
Medikamenteneinnahme und Sex entkoppeln
Aus den klinischen Erfahrungen mit PDE-5-Hemmern ziehen Experten einen weiteren Schluss: „Immer deutlicher wird, dass weniger das Alter an sich, sondern vielmehr die persönlichen Erwartungen des Mannes oder des Paares an einen bestimmten ‚Lifestyle’ von zentraler Bedeutung für die optimale Auswahl der Therapie sind“, fasst Professor Porst zusammen. „Genau für diese Männer haben wir jetzt eine therapeutisch sinnvolle Option, die ihnen ein Plus an Freiheit und Flexibilität bietet“, so Professor Porst.
Abbildungen
Abb. 1: Bei täglicher Einnahme des neuen niedriger dosierten Wirkstoffs bildet sich nach wenigen Tagen des Anflutens ein konstanter Wirkstoffspiegel, durch den kontinuierlich rund 90 Prozent der PDE 5 gehemmt werden. Damit wird dauerhaft ein Schwellenwert überschritten, bei dem – eine sexuelle Stimulation vorausgesetzt – eine Erektion getriggert wird. Auf diese Weise bietet die neue niedriger dosierte Dauertherapie ED-Patienten die Möglichkeit einer kontinuierlichen Wirksamkeit. Photo: Lilly Deutschland
Abb. 2: Alle verfügbaren PDE-5-Hemmer haben das gleiche Wirkprinzip: Sie hemmen die Wirkung des Enzyms Phosphodiesterase 5 (PDE 5). PDE 5 sorgt dafür, dass der Botenstoff zyklisches Guaninmonophosphat (cGMP) abgebaut wird. cGMP bewirkt eine Entspannung der Muskelzellen im Penis. Als Folge strömt Blut in die Schwellkörper, der Penis wird größer und versteift. Baut das Enzym PDE 5 den Botenstoff cGMP zu schnell ab, kann keine für befriedigende sexuelle Aktivitäten ausreichende Erektion erlangt beziehungsweise aufrecht erhalten werden. Durch die Hemmung der Aktivität von PDE 5 verhindern die Medikamente den zu schnellen Abbau von cGMP und regulieren somit das komplizierte Zusammenspiel von Nerven, Muskelzellen, Blutgefäßen und Botenstoffen. Photo: Lilly Deutschland
Download
Referat Dr. med. Ulrike Hohenfellner zum Thema „Erektionsstörungen: Wenn man(n) nicht mehr kann“
Abstract: Abstract_Hohenfellner.pdf (89.41 KB)
Referat Prof. Dr. med. Hartmut Porst zum Thema „PDE-5-Hemmer: Was hilft wie? Eine Bestandsaufnahme 2008“
Abstract: Abstract_Porst.pdf (90.65 KB)
Referat Prof. Dr. Dipl.-Psych. Uwe Hartmann zum Thema „Bedarfsmedikation oder Dauertherapie: Sexualleben ganz individuell“
Abstract: Abstract_Hartmann.pdf (93.24 KB)
Quelle: Pressekonferenz der Firma Eli Lilly zum Thema „Erektionsstörungen: Die neue niedriger dosierte Dauertherapie – einmal täglich“ am 22.10.2008 in Hamburg (Ogilvy Frankfurt).