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Paradigmenwechsel bei der Bewertung von Feinpartikeln in Asthma-Fixkombinationen
Neue Studie zu flutiform®: Hoher Feinpartikel-Anteil und günstiges Partikelspektrum
Limburg (22. Oktober 2013) – Beim Stellenwert von Feinpartikeln bei der Asthma-Inhalationstherapie deutet sich ein Umdenken an: die These „je feiner desto besser“ muss überdacht werden. Voraussetzung für eine gute Lungendeposition des Medikaments und damit eine erfolgreiche Asthmatherapie ist vielmehr ein hoher Feinpartikel-Anteil im Aerosol bei gleichzeitig optimalem Partikelspektrum. So lautete der Konsens unter Experten, die bei einer Veranstaltung des Unternehmens Mundipharma über die Bedeutung von Feinpartikeln bei Asthma-Fixkombinationen diskutierten. Vorgestellt wurden Daten einer neuen Studie1, die belegen, dass die Fixkombination flutiform® hinsichtlich ihres Feinpartikel-Anteils und Partikelspektrums gegenüber anderen Fixkombinationen Vorteile aufweist.
Ideale mediane aerodynamische Partikelgröße für Inhalationstherapie: 3 µm
Damit die Inhalationstherapie mit Fixkombinationen bei Asthma ihre volle Wirksamkeit entfalten kann, ist es wichtig, dass beide Wirkstoffe – das Beta-2-Mimetikum (LABA) und das inhalative Steroid (ICS) – den gesamten Bronchialbaum der Lunge erreichen. Eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine gute Lungendeposition haben dabei Partikel mit einem Durchmesser von ca. 1 bis 5 µm, erläuterte Claudius Kietzig, Inamed GmbH in Gauting. Partikel unterhalb der Größe von 5 µm werden auch als „Feinpartikel“ bezeichnet. „Aus physikalischem Blickwinkel ist eine mediane aerodynamische Partikelgröße (MMAD*) von etwa 3 µm optimal für die Inhalationstherapie“, so der Physiker. „Diese Teilchen sind klein genug, so dass sie nicht durch Impaktion bereits in den oberen Atemwegen abgeschieden und so am Vordringen bis in die kleinen Atemwege der Lunge gehindert werden. Zugleich sind sie aber ausreichend groß genug, um nicht wieder ausgeatmet zu werden.“
Zu beachten ist dabei, dass die Wirkorte von ICS und LABA nicht vollkommen identisch sind. Darauf wies Dr. Stefan Heindl, Gauting, hin: „Während die bronchodilatorische Wirkung von LABA vorwiegend in den zentralen Lungenbereichen, also den Bronchien und Bronchiolen, entsteht, entfalten ICS ihre entzündungshemmende Wirkung auch bis in die Alveoli.“ Wichtig ist laut Heindl daher, dass eine Fixkombination sowohl ausreichend Partikel im Größenbereich von 3-5 µm freisetzt, die vorwiegend in den zentralen Lungenbereichen deponieren, als auch im Größenbereich von 1-2 µm, die bis in die kleinsten Atemwege vordringen. „Nicht wünschenswert sind dagegen noch feinere Partikel, da bei ihnen die Gefahr besteht, dass sie einerseits wieder ausgeatmet oder andererseits systemisch resorbiert werden und so Nebenwirkungen verursachen“, so Heindl.
Deutliche Unterschiede zwischen Präparaten
Dass sich Feinpartikel-Anteil und Partikelspektrum bei den verfügbaren Fixkombinationen deutlich unterscheiden, zeigt die kürzlich veröffentlichte DIFFUSE-Studie (Defining fluticasone propionate/formoterol particulate size)1. Untersucht wurden in dieser Studie die Fixkombinationen Fluticason/Formoterol MDI (flutiform®), Budesonid/Formoterol DPI, Fluticason/Salmeterol DPI und Beclomethason/Formoterol MDI. Mittels eines sogenannten Andersen Kaskaden-Impaktors wurde bei den einzelnen Präparaten die Verteilung der Partikelgrößen jeweils bei niedriger und hoher Atemflussrate (28,3 l/min bzw. 60 l/min) gemessen.
Konstant hoher und flussratenunabhängiger Feinpartikel-Anteil bei Fluticason/Formoterol
Den höchsten Anteil lungengängiger Feinpartikel sowohl bei der LABA- wie auch der ICS-Komponente wies mit jeweils etwa 40% die Fluticason/Formoterol-Fixkombination flutiform® auf1. Bei diesem Präparat war der Feinpartikel-Anteil deutlich höher als bei den Trockenpulver-Inhalatoren (Budesonid/Formoterol und Fluticason/Salmeterol), aber auch verglichen mit dem Dosieraerosol mit Formoterol/Beclometason wies das Fluticason/Formoterol-Dosieraerosol bei der niedrigen Flussrate einen höheren Feinpartikel-Anteil auf. Zudem blieb der Feinpartikel-Anteil bei flutiform® bei unterschiedlichen Atemflussraten gleichbleibend hoch, während er bei allen Vergleichspräparaten bei niedriger Flussrate deutlich abnahm. „Dies ist von Bedeutung, da der Inspirationsfluss bei schweren obstruktiven Atemwegserkrankungen infolge der Bronchialverengung sinkt und somit bei manchen Inhalationssystemen keine ausreichende Wirkstoffdosis für die Atemwege zur Verfügung steht“, kommentierte Dr. Peter Haidl, Schmallenberg, die Studie. Der konstant hohe Feinpartikel-Anteil bei flutiform® bei unterschiedlichen Flussraten ist nach Ansicht des Pneumologen daher ein wichtiger Vorteil. Auch die Autoren der DIFFUSE-Studie schlussfolgerten, dass ein konstant hoher Feinpartikel-Anteil als Prädiktor für eine gute Wirksamkeit des Medikaments in vivo gewertet werden kann.
Partikelspektrum sichert bronchodilatierenden und antientzündlichen Effekt
Als vorteilhaft erwies sich in dieser Studie auch das gemessene Partikelspektrum der Fluticason/Formoterol-Fixkombination. Bei einer Flussrate von 28 l/min war der Anteil von Teilchen in dem für den bronchodilatierenden Effekt wichtigen Größenbereich von 3-5 µm deutlich höher als beispielsweise bei der Beclometason/Formoterol-Fixkombination. Aber auch Teilchen im Bereich 1-2 µm waren bei flutiform® zu einem hohen Anteil vorhanden. „Damit wird eine zuverlässige Wirkstoffdeposition in den für die Bronchodilatation und auch in den für die antiinflammatorische Wirkung relevanten Bereichen der Lunge gewährleistet“, erläuterte Haidl die Ergebnisse. Mit einem MMAD von 3,5 µm kommt die mediane Partikelgröße von flutiform® der physikalisch optimalen Größe zudem sehr nahe, während beispielsweise die Beclometason/Formoterol-Fixkombination mit einem MMAD von 1,2 µm weiter vom Optimum entfernt ist.
Haidl wies darauf hin, dass sich neben der Partikelgröße des Aerosols eine Vielzahl von weiteren Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit der Inhalationstherapie auswirken. Als Beispiel nannte der Pneumologe Charakteristika der Inhalationssysteme wie den inneren Widerstand mancher Systeme, der insbesondere bei schwerer Lungenerkrankung eine wichtige Rolle spielt. Vergleichsweise hoch sei dieser Widerstand bei vielen Trockenpulverinhalatoren, was den Einsatz bei Patienten erschwere, die einen ausreichend starken Inspirationsfluss nicht aufbringen können. Bei Dosieraerosolen entfalle diese Schwierigkeit und sie wiesen darüber hinaus eine hohe Dosiskonstanz auf. Eventuelle Koordinationsprobleme seien mit einer Inhalationshilfe (Spacer) reduzierbar.
„Das Dosieraerosol flutiform® erfüllt wichtige Kriterien einer effektiven Inhalationstherapie – hoher Feinpartikel-Anteil, vorteilhaftes Partikelspektrum und sichere Anwendung auch bei schwerer Obstruktion“, fasste Haidl die Ergebnisse der DIFFUSE-Studie zusammen.
Anmerkungen
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1 Fine Particle Profile of Fluticasone Propionate/Formoterol Fumarate Versus Other Combination Products: the DIFFUSE Study. Johal B et al, Comb Prod Ther 2013
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* MMAD = massenbezogener medianer aerodynamischer Durchmesser
Über Mundipharma
Mundipharma ist eines der führenden mittelständischen Pharmaunternehmen in Deutschland. Dabei versteht sich das forschende Unternehmen nicht nur als Arzneimittelhersteller, sondern als moderner Dienstleister, der hochwirksame Arzneimittel mit größtmöglicher Verträglichkeit entwickelt und somit die Therapie für Arzt und Patient wesentlich erleichtert und verbessert. Mundipharma hat sich sehr erfolgreich auf die Schmerztherapie spezialisiert und verfügt in den Bereichen Onkologie und Atemwege über weitere Kompetenzfelder.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.mundipharma.de
Abbildungen
Abb.1: Die Fluticason/Formoterol-Fixkombination (flutiform®) weist einen höheren Anteil von lungengängigen Feinpartikeln auf als Vergleichspräparate. Dies gilt sowohl für die Kortikoid-Komponente als auch für das Beta-2-Mimetikum. Der Feinpartikelanteil bleibt bei Fluticason/Formoterol auch bei unterschiedlichen Atemflussraten weitgehend konstant. Quelle: mundipharma
Abb. 2: Die Fluticason/Formoterol-Fixkombination (flutiform®) weist einen vergleichsweise hohen Anteil der für den bronchodilatatorischen Effekt ausschlaggebenden Feinpartikel im Größenbereich 3-5 µm auf. Ebenfalls hoch ist der Anteil von Feinpartikeln im Größenbereich von 1-2 µm, der für eine Deposition des Kortikoids bis in die Alveolen entscheidend ist. flutiform® weist somit ein günstiges Partikelspektrum auf, das sowohl eine gute Bronchodilatation als auch Entzündungskontrolle gewährleistet. Quelle: mundipharma
Quelle: Mundipharma, 22.10.2013 (tB).