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Neue Studie zu Iscador®
Verbesserte Lebensqualität für Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie
Schwäbisch-Gmünd (2. Dezember 2009) – Eine prospektive randomisierte offene Pilotstudie ergab eine Verbesserung der Lebensqualität bei zusätzlich zur Chemotherapie mit Iscador® M 5 mg spezial (anthroposophisches Mistelpräparat) behandelten Brustkrebspatientinnen. Die durch Chemotherapie induzierte Neutropenie trat in der Iscador®-Gruppe tendenziell weniger häufig auf als in der Kontroll-Gruppe. In der Pilotstudie wurde bei 61 Patientinnen mit Mammakarzinom eine Chemotherapie alleine mit der additiven Misteltherapie verglichen.
Patienten und Methoden
Es wurde eine prospektive randomisierte offene Pilotstudie mit 95 Patientinnen durchgeführt, die in drei Behandlungsgruppen randomisiert wurden. Eine Gruppe erhielt lscador® M spezial und eine Gruppe ein anderes Mistelpräparat zusätzlich zur Chemotherapie mit sechs Zyklen Cyclophosphamid, Adriamycin und 5-FU (CAF). Die Kontroll-Gruppe erhielt CAF ohne zusätzliche Therapie. In der Veröffentlichung wird nur über den Vergleich von Iscador (n=30) mit der Kontrolle (n=31) berichtet. Die Lebensqualität wurde mit dem European Organization for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Fragebogen (EORTC-QLQ-C30) erfasst. Eine Anzahl der neutrophilen Granulozyten von < 1.000/µl wurde als Neutropenie definiert. Die neutrophilen Granulozyten wurden zu Beginn der Studie und jeweils einen Tag vor dem nächsten Chemotherapiezyklus gemessen.
Ziele und Hypothesen
Die Ziele dieser Pilotstudie waren die Bestimmung des klinischen Verlaufs (Lebensqualität inklusive Müdigkeit) sowie der Neutropenie von Brustkrebspatientinnen während der Therapie mit CAF. Die Hypothesen lauteten: Brustkrebspatientinnen, die während sechs Behandlungszyklen mit CAF zusätzlich mit Mistelpräparaten behandelt werden, haben eine bessere Lebensqualität und weniger häufig Neutropenien als Patientinnen, die nur Chemotherapie (CAF) erhalten.
Ergebnisse
Die Iscador®-Gruppe und die Kontroll-Gruppe unterschieden sich bezüglich Alter, Tumorstadium, Body Mass Index, körperlichem Befinden, Vitalzeichen und vorangegangenen Erkrankungen nicht signifikant. Bei der Basisuntersuchung (1. Visite) wurde bei keiner der Patientinnen eine Neutropenie festgestellt. In der deskriptiven Auswertung anhand des EORTC-QLQ-C30 wurde eine bessere Lebensqualität in der Iscador®-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe festgestellt. Bei zwölf Scores zeigte sich ein signifikanter Unterschied (p < 0,02), der in neun Scores auch klinisch relevant war (Rollenfunktion, emotionale Funktion, soziale Funktion, Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall). Neutropenie trat bei 3 von 30 Iscador®-Patientinnen und bei 8 von 31 Kontroll-Patientinnen auf (p = 0,182). Die Therapie mit Iscador® war gut verträglich.
Schlussfolgerungen
In dieser randomisierten Pilotstudie hat die zusätzliche Therapie mit lscador M 5 mg spezial die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen während der Chemotherapie mit CAF verbessert. Auch zeigte sich eine Verringerung der Neutropenie in der Iscador®-Gruppe.
Hintergrund
Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie erhalten, klagen häufig über verminderte Lebensqualität und erhöhte Müdigkeit. Zudem kann durch die Chemotherapie eine Neutropenie erzeugt werden. Um diese Nebenwirkungen zu mindern, wenden Mammakarzinom-Patientinnen in Mitteleuropa häufig Mistelpräparate an. So berichten Ärzte über eine bessere Lebensqualität der Patientinnen, die zusätzlich zur Chemotherapie eine Misteltherapie erhielten. Mistelpräparate haben zudem immunstimulierende Eigenschaften, so dass ein schützender Effekt gegen die Chemotherapie-bedingte Neutropenie vermutet wird.
Misteltherapie
Mistelpräparate werden seit über 85 Jahren in der Krebsmedizin eingesetzt und gehören heute zu den am meisten verordneten onkologischen Arzneimitteln. Die Behandlung mit Mistelpräparaten als wesentlicher Teil einer ganzheitlichen Krebstherapie wird sowohl adjuvant als auch palliativ, meist in Kombination mit konventionellen Therapieverfahren wie Operation, Bestrahlung, Chemo- und/oder Hormontherapie durchgeführt. Mistelextrakte dienen in erster Linie zur Verminderung der durch Chemo- oder Strahlentherapie induzierten Nebenwirkungen, zur Verbesserung der Lebensqualität sowie der Reduktion tumorbedingter Beschwerden und können teilweise sogar eine direkte Tumorhemmung oder Tumorreduktion bewirken. Wirksamkeit und therapeutischer Nutzen der anthroposophischen Misteltherapie sind durch eine ganze Reihe wissenschaftlicher Studien nachgewiesen*.
*(vgl. G.S. Kienle, H. Kiene, Complementary Cancer Therapy: A Systematic Rewiev of prospective Clinical Trials on Anthroposophic Mistletoe Extracts, Eur J Med Res (2007) 12: 103-119 sowie allgemein http://wissenschaft.mistel-therapie.de)
Die rechtliche Situation der Misteltherapie in der GKV-Verordnung
Anthroposophische Mistelpräparate sind auf Kassenrezept ohne Einschränkung, also sowohl adjuvant als auch palliativ, verordnungsfähig, wenn die Indikation „maligner Tumor“ vorliegt.
Die Angabe der Diagnose in der Patientendokumentation ist als Begründung ausreichend.
Eine besondere Qualifikation des verordnenden Arztes verlangt die AM-RL nicht.
Dies gilt auch in der Neufassung der AM-RL.
Weitere Informationen
(z.B. aktuelle Therapieempfehlungen) zur Behandlung mit Iscador®: www.iscador.de
Quelle: Pressemitteilung der Firma Weleda vom 02.12.2009 (tB).