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Neueste Studiendaten bestätigen
MabThera bei Rheumatoider Arthritis als effektives und sicheres Therapiekonzept mit Langzeitwirksamkeit
Köln (26. Juni 2007) – Die selektive B-Zell-Depletion mit Rituximab (MabThera®) in Kombination mit Methotrexat (MTX) hemmt die radiologische Progression bei rheumatoider Arthritis (RA). Die Wirksamkeit des CD20-Antikörpers wird durch erneute Behandlungen mit je 2 x 1 g noch verbessert. Gleichzeitig bleibt die erworbene protektive Immunantwort erhalten. Wie der klinische Alltag zeigt, erhöht eine frühzeitige Umstellung auf die B-Zell-Therapie zudem den Therapieerfolg. Diese und weitere Ergebnisse wurden auf dem diesjährigen EULAR-Kongress präsentiert.
Die Auswertung der radiologischen Daten (1) der Zulassungsstudie REFLEX (456 Patienten, 56 Wochen nach Therapiebeginn) zeigte, dass durch die Kombinationstherapie Rituximab + MTX bei Patienten, die auf TNF-Inhibitoren nicht oder nur ungenügend ansprachen, das Fortschreiten der Erosionen (0,59 versus 1,32; p = 0,0114) und der Gelenkspalt-Verschmälerung (0,41 versus 0,99; p = 0,0006) aufgehalten wurde. Die Inhibition der strukturellen Gelenkzerstörung zeigte sich in nahezu allen untersuchten Subgruppen, unabhängig von Rheumafaktor und Geschlecht (2).
„Rituximab ist das einzige europaweit zugelassene Therapiekonzept, das nachweislich nach Versagen des ersten Anti-TNF die radiologische Progression signifikant hemmt. Die aktuellen Studiendaten geben zusätzliche Hinweise darauf, dass auch Patienten, die kein klinisches Ansprechen erzielen, von diesem Therapievorteil profitieren (2)“, kommentierte Professor Dr. Gerd-Rüdiger Burmester, Charité Berlin, die Ergebnisse.
Therapiefortführung mit effektiver Wirksamkeit
Im Rahmen des Phase III-Studienprogramms zu Rituximab wurden insgesamt 1.053 Patienten mit dem CD20-Antikörper behandelt. Rund 70 Prozent dieser Patienten wurden bisher über zwei Jahre sowie 11 Prozent bereits über drei Jahre behandelt. In einer Erweiterungsstudie zu REFLEX konnte nachgewiesen werden, dass die Therapiefortsetzung mit Rituximab, die nach internationaler Expertenmeinung bei DAS (Disease Activity Score) 28 > 3,2 erfolgen sollten, den Erfolg der Therapie sogar noch verbessern kann. Eine aktuelle Auswertung der Daten zur Wirksamkeit (3) über insgesamt drei Behandlungen mit Rituximab ergab, dass der Anteil der Patienten mit einer 20-prozentigen Symptomverbesserung nach ACR-Kriterien (ACR20) von 69 Prozent auf 77 Prozent (1. versus 3. Behandlungskurs) erhöht wurde. Eine 50-prozentige Verbesserung der Symptome (ACR50) erzielten im ersten Behandlungskurs 36 Prozent der Patienten, im dritten Kurs waren dies bereits 48 Prozent. Der Anteil der Patienten mit einer 70-prozentigen Verbesserung der Symptome (ACR70) konnte von 11 Prozent nach dem ersten auf 25 Prozent nach dem dritten Behandlungskurs mehr als verdoppelt werden.
Konstant gutes Sicherheitsprofil auch in der Therapiefortführung
Die selektive B-Zell-Depletion mit Rituximab führt zur klinischen Remission (DAS28 < 2,6). Die Remissionsrate wurde durch eine weitere Behandlung mit 2 x 1 g des Antikörpers mehr als verdoppelt (6 Prozent im ersten Kurs versus 14 Prozent im zweiten Kurs) und blieb durch einen weiteren Kurs konstant (12 Prozent) (4).
Wie eine aktuelle Analyse zur Sicherheit der B-Zellgerichteten Therapie über vier Behandlungen (5) zeigt, blieb die Anzahl schwerer Infektionen über alle Behandlungskurse konstant niedrig (zirka fünf Ereignisse auf 100 Patientenjahre) und die Häufigkeit von Infusionsreaktionen nahm mit weiteren Anwendungen ab. Opportunistische Infektionen traten nicht auf.
Wirksamkeit von Rituximab im klinischen Alltag
Eine jetzt veröffentlichte Auswertung der Daten von 116 Patienten aus dem Schweizer Rheumatologie-Register (SCQM-RA) (6) zeigt, dass die Wirksamkeit der B-Zellgerichteten Therapie mit Rituximab nach 1 – 2 vorherigen Behandlungen mit TNF-Inhibitoren einer fortgesetzten Behandlung mit TNF-Therapeutika überlegen ist. Die Daten der mit Rituximab behandelten Patienten belegten ein deutlich besseres Ansprechen im DAS28, Tender Joint Count (TJC), Swollen Joint Count (SJC) und der Blutsenkungsgeschwindigkeit (ESR). Während Rituximab den DAS28 (ESR) signifikant (p < 0,01) um 1,61 Punkte und den DAS28 (CRP) um 1,72 Punkte senken konnte, erreichte die Anti-TNF-Therapie lediglich eine Senkung um 0,98 Punkte (p < 0,01) im DAS28 (ESR). Ebenso zeigten TJC (p = 0,01) und ESR (p ≤ 0,001) signifikante Unterschiede zugunsten der B-Zell-Therapie. Der SJC-Wert wurde unter Rituximab ebenfalls stärker gesenkt als unter Anti-TNF-Gabe (p = 0,39). „Eine zusätzliche Auswertung der SCQM-RADaten (7) spricht dafür, die Therapiefortführung mit Rituximab zu beginnen, bevor die Krankheitsaktivität, die über DAS28 kontrolliert wird, wieder auf das Ausgangsniveau vor der Erstbehandlung angestiegen ist“, stellte PD Dr. Andrea Rubbert, Universitätsklinikum Köln, heraus.
Jetzt online: Informationen und Service für RA-Patienten und Mediziner
Die neue Internet-Plattform „Rheumatologie“ bietet ab sofort unter der Adresse „www.roche.de/rheuma“ aktuelle Hintergrund- und Serviceinformationen rund um Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation der rheumatoiden Arthritis. Neben dem offenen Bereich für Betroffene, Angehörige und Interessierte können sich Mediziner im Passwort geschützten Bereich der neuen Plattform umfassend über das gesamte Spektrum rheumatischer Erkrankungen – von „Abwehrsystem“ bis „Zytokine“ – informieren.
Quellen
1 Keystone E. et al.; EULAR 2006, Präsentation OP0016
2 Cohen S. et al. ; EULAR 2007, Abstract SAT0002
3 Keystone E. et al.; EULAR 2007, Abstract SAT0012
4 Keystone E. et al. ; EULAR 2007, Abstract SAT0011
5 Van Vollenhoven R. et al.; EULAR 2007, Präsentation OP0119
6 Finckh A. et al.; Arthritis Rheum Vol. 56, No. 5, May 2007, pp 1417-1423
7 Finckh A. et al.; EULAR 2007, Präsentation OP0231