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Obstruktive Schlafapnoe: Atemtherapie kann Lebensqualität deutlich verbessern
Bei Schwierigkeiten mit dem Therapiegerät lohnt es sich, nicht gleich aufzugeben
Berlin (15. September 2011) – Eigentlich hat man lange genug geschlafen, trotzdem fühlt man sich jeden Morgen wie gerädert. Dahinter könnte eine obstruktive Schlafapnoe stecken, bei der Atemstörungen einen erholsamen Schlaf verhindern. Eine Atemtherapie mit einem sogenannten CPAP-Gerät kann dann die Beschwerden lindern. Die nächtliche Therapie mit Atemmaske ist zwar gewöhnungsbedürftig. Aber es lohnt sich, nicht gleich aufzugeben.
Denn wer fachliche Unterstützung in Anspruch nimmt oder eine Verhaltenstherapie macht, nutzt das Atemgerät nachts länger, bricht die Therapie nicht so schnell ab und fühlt sich tagsüber besser. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem auf Gesundheitsinformation.de veröffentlichten "Spezial" zum Thema obstruktive Schlafapnoe hin.
Schnarchen allein ist kein Grund zur Sorge
Schnarchen ist weit verbreitet und für sich allein genommen harmlos. Und jeder kennt Tage, an denen Sorgen oder Lärm den Schlaf beeinträchtigen, sodass man morgens unausgeschlafen ist. Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe schnarchen jedoch nicht nur fast immer stark. Bei ihnen kommt es nachts zu lang andauernden und häufigen Atemaussetzern. Dadurch wird der Schlaf so gestört, dass sie tagsüber sehr schläfrig und unkonzentriert sind. Das dauerhafte Fehlen von erholsamem Schlaf kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen. Betroffene sind auch anfällig für einen unfreiwilligen Sekundenschlaf, was ein Risiko für Unfälle bedeutet.
"Weil man die Atemaussetzer selbst nicht bemerkt, vergeht mitunter viel Zeit, bis eine obstruktive Schlafapnoe erkannt wird. Das kann sehr belastend sein", stellt Dr. Andreas Waltering, stellvertretender Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation im IQWiG fest: "Dieser Zeitverlust verhindert, dass wirksame Behandlungen begonnen werden können."
Die am besten untersuchte Behandlung ist die CPAP-Therapie. Dabei tragen Betroffene während des Schlafes eine Atemmaske, die die Nase umschließt. Über die Maske wird beständig Luft mit einem leichten Überdruck zugeführt, um die Atemaussetzer zu verhindern. Die Atemtherapie kann so die Beschwerden wirksam lindern.
Umgang mit Problemen bei der CPAP-Therapie
Oft bedarf es einer gewissen Gewöhnung an die Atemtherapie. Die Maske sitzt nicht gut, es fällt schwer einzuschlafen oder die Nase ist trocken. "Mit praktischer oder psychotherapeutischer Unterstützung kann es gelingen, die CPAP-Therapie zu einem selbstverständlichen Teil des Alltags zu machen und die Lebensqualität deutlich zu verbessern", so Waltering.
Menschen mit Schlafapnoe profitieren von einer solchen Unterstützung, wenn sie rechtzeitig begonnen wird und länger andauert. Das zeigt die Zusammenfassung wichtiger Studien, die das IQWiG jetzt ausgewertet hat. "Hausärzte, Schlafmediziner oder die Fachleute, die in das CPAP-Gerät eingewiesen haben, sind hier mögliche Ansprechpartner", sagt Waltering.
Die IQWiG-Website Gesundheitsinformation.de informiert die Bevölkerung allgemeinverständlich und aktuell über medizinische Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu wichtigen gesundheitlichen Fragen. Hier finden Sie auch Informationen dazu, wie man mit häufigen Problemen bei der CPAP-Therapie umgehen kann. Wer über die Veröffentlichungen der unabhängigen Gesundheits-Website auf dem Laufenden bleiben möchte, kann den Gesundheitsinformation.de-Newsletter abonnieren.
Weiterführende Informationen
Spezial "Obstruktive Schlafapnoe" – http://www.gesundheitsinformation.de/index.886.56.de.html
Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 15.09.2011 (tB).