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Offener Brief fordert Therapie-Sicherheit bei der Altersblindheit
Berlin (13. November 2009) – Auf Initiative des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) haben sich heute fünf Verbände in einem offenen Brief an die Spitzenverbände der Ärzte und der Krankenkassen sowie an den Bundesgesundheitsminister gewandt, um die Aufnahme der ärztlichen Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu fordern. Neben dem DBSV haben der Verbraucherzentrale Bundesverband, der Sozialverband Deutschland, die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und der Sozialverband VdK Deutschland den Brief gezeichnet. Die Absender machen den GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung verantwortlich für folgende Situation:
Es gibt nach wie vor keine Regelversorgung für Betroffene der feuchten Makula-Degeneration. In Deutschland ist ein Flickenteppich von regionalen Lösungen entstanden, die sich jeglicher Qualitätskontrolle entziehen.
Einer unbekannten Zahl von Patientinnen und Patienten wurde ein nicht zugelassenes Medikament verabreicht.
Laut der Phase IV Studie zum Medikament Lucentis warten Betroffene durchschnittlich 19 Tage auf die Bewilligung des Erstattungsantrages und damit auf die erste Behandlung, was in der Konsequenz zu schweren und bleibenden Schädigungen des Auges führen kann.
Jährlich erkranken 50.000 Menschen in Deutschland an feuchter altersbedingter Makula-Degeneration (AMD), im Volksmund auch „Altersblindheit“ genannt. Seit dem 1. Juni 2006 kann die Augenkrankheit therapiert werden, inzwischen stehen zwei zugelassene Medikamente zur Verfügung. Trotzdem gibt es noch immer keine geregelte Versorgung für Kassenpatienten, stattdessen ist eine Vielzahl von kassenspezifischen Lösungen entstanden, die sich jeglicher Kontrolle entziehen. Grund dafür ist, dass sich Ärzte und Krankenkassen im so genannten Bewertungsausschuss nicht einigen können oder wollen, wie das Verabreichen der Medikamente abgerechnet werden soll.
Brief im Wortlaut und Infos für Betroffene: www.dbsv.org/makula
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV) vom 13.11.2009.