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Krebstherapien mit Zukunft

Wien, Österreich (18. Oktober 2013) – Die Vielzahl onkologischer Erkrankungen stellt eine Herausforderung an die Entwicklung gezielter Therapien dar. Dank immenser Fortschritte in der Genetik und der Biotechnologie ist es heute möglich, Krankheiten in ihrem Pathomechanismus immer besser zu verstehen und personalisierte Therapiestrategien zu verfolgen. Im Rahmen des AMGEN MediaDialogs, der im Vorfeld des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) in Wien stattfand, berichteten führende Experten über neueste Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der onkologischen Biotechnologie.

„Modernste biotechnologische Verfahren versetzen uns in die Lage, Arzneimittel zu entwickeln, um verschiedene Krebs- und Autoimmunerkrankungen gezielt zu therapieren. So kann der Leidensdruck der Patienten verringert und das Gesamtüberleben sowie die Lebensqualität verbessert werden,“ erklärte Dr. med. Achim Rieth, Medical Development Director bei AMGEN, München. Als weltgrößtes Biotech-Unternehmen stellt AMGEN sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung im Gesundheitsbereich und engagiert sich durch intensive Forschung und vielfältige Forschungsförderungen.


Maßgeschneiderte Therapien im Fokus

„Die beachtlichen Fortschritte in den Bereichen Gentechnik und Biotechnologie ermöglichen es heute, mit Hilfe von rekombinanter DNA und Bakterien maßgeschneiderte biologische Arzneimittel (Biologika) herzustellen“, wie Professor Dr. med. Matthias Schieker, Executive Medical Director bei AMGEN, München, berichtete.

Obwohl es die Biotechnologiebranche erst seit etwa 30 Jahren gebe, konnte bereits über 800 Millionen Patienten mit biotechnologisch entwickelten Medikamenten geholfen werden. „Die Entdeckung und Entwicklung von Biologika hat das Verständnis für die den Erkrankungen zugrunde liegenden Signalwege geschärft und einen wesentlichen Beitrag zur Identifikation von möglichen Biomarkern für die Diagnose sowie zur Entwicklung neuer Therapien geleistet“, so Schieker.

Im Rahmen der Presseveranstaltung wurden vier innovative Therapieprinzipien näher beleuchtet*:

  • Am Beispiel von Panitumumab (Vectibix®) lässt sich die Bedeutung und vor allem auch die Evolution der Personalisierten Medizin sehr gut veranschaulichen: Panitumumab wird bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC) eingesetzt. Während eine Therapie bei Mutationen im RASGen nicht indiziert ist, konnte in der PEAK-Studie1,2 bei mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp durch die Gabe von Panitumumab + FOLFOX das bisher längste mediane Gesamtüberleben (OS) von 41,3 Monaten erzielt werden. Von dieser Therapie können RAS-Wildtyp-Patienten (etwa 50 Prozent der mCRC-Patienten) profitieren. Das Patientenkollektiv wird somit zwar kleiner, der medizinische Nutzen dagegen größer. „Die neuen Erkenntnisse über prädiktive Biomarker wie RAS sind ein großer Fortschritt für die Personalisierte Medizin sowie für alle mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp“, so Professor Dr. med. Michael Geißler, Esslingen.

  • Fortgeschrittene solide Tumoren bilden oft Knochenmetastasen, mit denen skelettäre Komplikationen (SRE) wie Knochenabbau und Knochenbrüche verbunden sind. Der humane monoklonale RANK-Ligand-Inhibitor (IgG2) Denosumab (XGEVA®) hemmt die Interaktion von RANK-Ligand mit RANK und reduziert dadurch den Osteoklasten-vermittelten Knochenabbau. Im Vergleich zu dem Bisphosphonat Zoledronsäure verlängerte Denosumab in mehreren Studien signifikant die Zeit bis zum ersten SRE beim Prostatakarzinom, Mammakarzinom und bei anderen soliden Tumoren sowie beim multiplem Myelom. 3,4 „Darüber hinaus konnte eine signifikante Verzögerung der Schmerzprogression gegenüber Zoledronsäure um nahezu zwei Monate nachgewiesen werden“, erklärte Dr. med. H. Tilman Steinmetz, Köln.

  • Eine der häufigsten Chemotherapie-induzierten Komplikationen bei Tumorpatienten ist die Neutropenie. An der lebensbedrohlichen febrilen Form (FN) verstirbt etwa jeder zehnte hospitalisierte Patient.5 Der pegylierte humane Granulozyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF) Pegfilgrastim (Neulasta®) wird prophylaktisch und begleitend bei Chemotherapien eingesetzt. Er reduziert die Wahrscheinlichkeit einer FN und ermöglicht eine planmäßige Chemotherapie, auf die bei FN häufig verzichtet werden muss. Eine Metaanalyse bestätigte den hohen klinischen Nutzen einer Primärprophylaxe mit G-CSF mit einer signifikanten Reduktion der FN um 46 Prozent sowie der Mortalität um 45 Prozent. 6 Professor Dr. med. Peter Borchmann, Köln, zu den Vorteilen von Pegfilgrastim: „Geringere FN-Raten, weniger Hospitalisierungen, weniger Antibiotikagaben, verringerte Mortalitätsraten, das Ausreichen der einmaligen Verabreichung – dies alles ermöglicht die Konzentration auf die eigentliche Therapie.“

  • Romiplostim (Nplate®) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Thrombopoetin-(TPO) Rezeptoragonisten. Eine Behandlung mit Romiplostim ist für ITP-Patienten in verschiedenen Erkrankungsphasen geeignet.7 Selbst bei Patienten mit chronischer, refraktärer ITP konnte die Romiplostim-Behandlung in Einzelfällen zu einer Remission führen.8 „Die breiten Anwendungsmöglichkeiten bezüglich Erkrankungsphase und Alter sowie die Behandlungserfolge mit Romiplostim sprechen für einen frühen Therapiebeginn innerhalb der Zulassung, um Patienten eine mögliche Chance auf eine Remission zu bieten“, wie Professor Dr. med. Mathias Rummel, Gießen, erläuterte.


Potentiale erkennen – Entwicklungen vorantreiben

Die Therapie unterschiedlicher Krebserkrankungen ist eine Herausforderung, der das Unternehmen AMGEN auch zukünftig mit vielfältigen und innovativen Lösungsansätzen begegnet. Die onkolytische Immuntherapie beispielsweise nutzt das lytische Potential von Viren und koppelt dieses mit der Induktion einer spezifischen Immunantwort. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Hemmung der Zellproliferation durch die Blockierung von Wachstumsfaktoren (Rilotumumab).

AMGEN forscht zudem im Bereich der Angioneogenese. „Diese soll mit Trebananib, einem mit rekombinanter DNA-Technologie entwickelten Fc-Peptid-Fusionsprotein („Peptibody“), unterdrückt werden“, wie Dr. Achim Rieth ausführte. Besonders vielversprechend sei auch die immuntherapeutische Option mit dem BiTE® (bispezifischer T-Zell-Engager)-Antikörper Blinatumomab, der in Studien zur Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) untersucht wird. Blinatumomab funktioniert als Vermittler („Engager“) zwischen Krebszellen und T-Zellen, die dann Apoptose-auslösende Proteine und Enzyme direkt in die Tumorzelle einschleusen und diese zerstören können. Gerade dieser letzte Ansatz scheint prädestiniert für eine gezielte Bekämpfung verschiedener Krebserkrankungen zu sein. Die bisherigen Erfolge und das derzeitige Engagement im Bereich der Biologika-Entwicklung bilden die Grundlage dafür, dass weitere maßgebliche Fortschritte im Bereich biologischer Arzneimittel und der Personalisierten Medizin zu erwarten sind.


Über Amgen

Amgen hat sich verpflichtet, die neuesten biomedizinischen Möglichkeiten zum Nutzen der Patienten mit ernsthaften Erkrankungen zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von innovativen Humantherapeutika. Mithilfe moderner gentechnischer Methoden arbeitet Amgen intensiv daran, die Komplexität von Erkrankungen zu entschlüsseln und die Grundlagen der menschlichen Biologie zu verstehen. Amgen konzentriert sich auf Fachgebiete, in denen ein hoher Bedarf an der Weiterentwicklung medikamentöser Therapien besteht. Das Unternehmen nutzt dabei seine weitreichende und langjährige Erfahrung in der Herstellung von Biologika, um Lösungen zu finden, die die Gesundheit und das Leben der Menschen entscheidend verbessern können. Als Pionier in der Biotechnologie ist Amgen seit 1980 mittlerweile zum weltgrößten unabhängigen Biotechnologie-Unternehmen gewachsen. Amgen erreicht mit seinen Medikamenten Millionen von Patienten auf der ganzen Welt und die Medikamente in der Entwicklung verfügen über ein bahnbrechendes wissenschaftliches Potenzial.

Weitere Informationen finden Sie auf www.amgen.de


Quellen

  1. Schwartzberg LS et al. J Clin Oncol 2013; 30(Suppl 34): 446 Poster
  2. Schwartzberg LS et al. J Clin Oncol 2013; 31(Suppl; abstr 3631); poster discussion
  3. Henry DH et al. J Clin Oncol 2011;29: 1125-1132
  4. Fizazi K et al. Lancet 2011;377: 813-822
  5. Kuderer N et al. Cancer 2006;106:2258-2268
  6. Kuderer NM et al. J Clin Oncol 2007;25:3158-3167
  7. Carpenedo et al., EHA 2013, Abstract B1927
  8. Abdulkadyrov et al., EHA 2013, Abstract 3433


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Quelle: Amgen, 18.10.2013 (tB).

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