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Patienten mit Alpha-1 früh erkennen
Initiative PROAlpha startet Deutschlands größtes COPD-Screening
Berlin (18. März 2015) – Liegt immer eine COPD vor, wenn Patienten klassische Symptome wie Atemnot, chronischen Husten und Auswurf zeigen oder in jungen Jahren ein Emphysem aufweisen, obwohl sie nie geraucht haben? Nach Schätzungen sind in Deutschland etwa 8.000 bis 16.000 Menschen von einem schweren Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (Alpha-1) betroffen, einer Erberkrankung, die sich in Form einer chronisch obstruktiven Bronchitis mit Lungenemphysem äußern kann.1-3 Die Dunkelziffer ist hoch: Nur 10 Prozent der Betroffenen sind diagnostiziert und erhalten eine entsprechende Therapie.4-6 Um die Versorgungssituation von Alpha-1-Patienten zu verbessern, wurde die Initiative PROAlpha ins Leben gerufen.7 Die Partnerschaft von Alpha-1-Centern, interessierten Ärzten, Selbsthilfegruppen und dem Unternehmen Grifols setzt sich für die Aufklärung zu Alpha-1 sowie die optimierte Identifizierung und Behandlung von Patienten ein und ruft zu Deutschlands bislang größtem Screening auf Alpha-1 auf.7
Vom Beginn der Symptomatik des Alpha-1 bis hin zur Diagnose vergehen im Durchschnitt über sieben Jahre.3 Deshalb empfehlen internationale und nationale Leitlinien, COPD-Patienten einmal im Leben auf Alpha-1 zu testen.8,9 Hierfür stellt die Initiative ProAlpha interessierten Ärzten den kostenfreien Schnell-test AlphaKit® QuickScreen zur Verfügung. „Der Schnelltest ist einfach zu handhaben“, berichtet Dr. Timm Greulich, Bereichsleiter des Alpha-1-Centers Marburg und einer der Initiatoren von PROAlpha. „Mit ihm lässt sich nach nur 15 Minuten und mit hoher Wahrscheinlichkeit Alpha-1 ausschließen“. Bei positivem Testergebnis stehen für die weitere Diagnose die Bestimmung des AAT-Serumspiegels oder die Phäno- und Genotypisierung mittels des kostenfreien AlphaKits® zur Verfügung.10 „Ein auf diese Weise identifizierter Patient erhält weitere Beratung und kann einer zielführenden Therapie zugeführt werden, sofern er entsprechende Kriterien erfüllt“, so Dr. Greulich.
Substitutionstherapie mit Prolastin®
Für Alpha-1-Patienten mit bestimmtem Phänotyp und mittelgradiger Störung der Lungenfunktion (FEV1 35 – 60 %) steht in Deutschland seit 1989 das Präparat Prolastin® (humanes Alpha-1-Antitrypsin) für die Substitutionstherapie zur Verfügung.11 „Die in Beobachtungsstudien festgehaltene Anwendungserfahrung zeigt, dass die Substitutionstherapie mit Prolastin® den Verlust von Lungenfunktion verlangsamen und damit die Lebensdauer der Betroffenen verlängern kann“, fasst Professor Dr. Felix Herth, Heidelberg, die aktuelle Datenlage zusammen.12-14 In mittlerweile über 25 Jahren Anwendung von Prolastin® wurden weder in klinischen Studien, noch im Rahmen der Überwachung nach der Vermarktung Berichte über eine bestätigte Übertragung von viralen oder infektiösen Erkrankungen auf Patienten dokumentiert.15
Grifols AlphaCare: Umfassendes Alpha-1-Serviceprogramm
Seit November vergangenen Jahres steht Patienten mit Alpha-1, ihren Angehörigen und Interessierten das Serviceprogramm Grifols AlphaCare zur Verfügung.16 Es wurde unter Einbindung von ausgewählten Alpha-1-Centern, Lungenfach- und Hausärzten, Patienten und Angehörigen entwickelt und wird von der Patientenorganisation Alpha1 Deutschland e.V. unterstützt. Grifols AlphaCare bietet neben wissenschaftlich fundierten und patientengerechten Informationen rund um die Erkrankung auch konkrete Unterstützungsangebote und Hilfestellungen für verschiedene Lebenslagen, um ihnen das Leben mit Alpha-1 zu erleichtern. Die Services sind für eingeschriebene Mitglieder frei verfügbar – unabhängig von der Verordnung eines Medikaments, wobei jeder Teilnehmer die Angebote und Services auswählt, die er in Anspruch nehmen möchte.
„Mit der bislang größten Testaktion in Deutschland wird ein entscheidender Schritt zur Diagnose des Al-pha-1 gemacht“, erklärt Dr. Greulich. „Bislang unerkannte oder neu diagnostizierte Patienten erhalten damit Zugang zu einer adäquaten Therapie und den Vorteilen eines umfassenden Serviceprogramms. Damit leistet PROAlpha einen wesentlichen Beitrag für eine optimale Versorgung dieser besonderen Patienten.“
Über das Unternehmen Grifols
Grifols verfolgt als weltweit tätiges Unternehmen der Gesundheitsbranche das Ziel, die medizinische Versorgung und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Zu unseren Kernkompetenzen zählt die Herstellung von lebenswichtigen Proteintherapien für Patienten. Wir unterstützen Krankenhäuser, Apo-theken und medizinische Fachkreise mit Produkten und Services, die eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau garantieren. Menschen in über 90 Ländern profitieren von diesen innovativen Produkten und Dienstleistungen, die in unseren drei Hauptbereichen Bioscience, Diagnostic und Hospital entwickelt werden. Der Hauptsitz von Grifols ist in Barcelona, Spanien. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 11.000 Mitarbeiter. Seit 2011 steuert die Grifols Deutschland GmbH von ihrem Sitz in Frank-furt/Main aus den Vertrieb von Bioscience-Produkten in Deutschland, der Schweiz und Österreich (DACH), sowie in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Zusätzlich verantwortet die Frankfurter Zentrale exklusiv den Vertrieb für Diagnostik-Anwendungen in Deutschland. Die Grifols Deutschland GmbH beschäftigt zurzeit über 130 Mitarbeiter.
Literaturverzeichnis
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Schroth S et al. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel: Diagnose und Therapie der pulmonalen Erkrankung. Pneumologie 2009; 63: 335–45.
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Vogelmeier C et al. Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD). Pneumologie 2007; 61; e1-e40.
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ATS/ ERS: Standards in Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel. Pneumologie 2005; 59: 36–68.
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Fachinformation Prolastin®, Stand April 2014.
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Seersholm N et al. Does α1-antitrypsin augmentation therapy slow the annual decline in FEV1 in patients with severe hereditary α1-antitrypsin deficiency? Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft zur Therapie von Lungenerkrankungen (WATL) alpha1-AT study group. Eur Respir J 1997; 10(10): 2260–3.
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Wencker M et al. Longitudinal follow-up of patients with α1-protease inhibitor deficiency before and during therapy with IV α1-protease inhibitor. Chest. 2001; 119(3): 737–44.
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Grifols Deutschland GmbH, Data on File.
Quelle: Grifols Deutschland, 18.03.2015 (tB).