Patientenkommunikation bei Typ-1-Diabetes

PRIMAS und TheraKey® – gemeinsam stark für Ihre Patienten

Düsseldorf (6. November 2015) – Mit dem TheraKey® Konzept der BERLIN-CHEMIE AG erhalten Patienten und ihre Angehörigen qualitätsgesicherte Informationen und wertvolle Unterstützung, die zu einem besseren Verständnis für Erkrankung und Therapie beitragen. Ein Update der Tools und der Nutzen von TheraKey® Diabetes für den Praxisalltag wurde in einem Symposium des Unternehmens im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2015 vorgestellt. Ziel des TheraKey® Konzeptes ist die Unterstützung des Arzt-Patienten-Gespräches – denn gut informierte Patienten bedeuten für den Arzt eine Entlastung im Praxisalltag.

Dass das Gruppenschulungsprogramm PRIMAS unter realen Praxisbedingungen genauso effektiv ist wie unter Studienbedingungen, zeigen die Ergebnisse der PRIMUM-Studie, die ebenfalls präsentiert wurden: Sowohl der HbA1c als auch sekundäre Outcome-Variablen wie Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen oder Krankheitsbelastung konnten vergleichbar reduziert werden. Bis April 2016 möchte das Forschungsinstitut FIDAM in Zusammenarbeit mit der BERLIN-CHEMIE AG ein neues Erstschulungsset bei Typ-1-Diabetes entwickeln. Diabetologen und Diabetesberaterinnen sollen eng in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden. Das „Starter-Kit“ soll auf Inhalten des strukturierten Schulungs- und Behandlungsprogramms PRIMAS* basieren und in Zukunft Diabetesteams im Erstgespräch mit Patienten unterstützen, bei denen Diabetes Typ 1 frisch diagnostiziert wurde.

„Die Arzt-Patienten-Beziehung befindet sich im Wandel“, stellte Dr. Jens Kröger, Hamburg, fest. Um schnell an Gesundheitsinformationen zu gelangen, nutzen Patienten vermehrt das Internet und suchen anschließend das Gespräch mit den Diabetesteams. Zwar sind webbasierte Informationen zu Gesundheit und Krankheit rund um die Uhr verfügbar, doch die Fülle an Informationen könne zu Unsicherheiten und Ängsten führen. Und der Nutzer sei bei der Auswahl und der Bewertung der Inhalte und Informationsquellen weitgehend auf sich allein gestellt. „Patienten und Angehörige wollen Informationen, denen sie vertrauen können“, betonte Kröger.

Mit dem TheraKey® Konzept steht Diabetesteams, Patienten und Angehörigen eine weiterführende Therapiebegleitung mit gesicherten, aktuellen und produktneutralen Informationen zur Verfügung. Das TheraKey® Konzept nutzt dabei moderne Informations- und Kommunikationstechnologien: das TheraKey® Onlineportal, eine innovative Kommunikationsschnittstelle in der ärztlichen Therapie mit Informationen und Hilfestellung zu Erkrankung und Therapie, sowie die MyTherapy App mit Erinnerungs-, Motivations- und Dokumentationsfunktion zur Einhaltung des Therapieplans. Weitere Tools sind Schaukarten und Praxisposter zur Unterstützung des Patientengespräches sowie Patientenbroschüren.

TheraKey® Konzept – für einen leichteren Therapiealltag

„TheraKey® unterstützt Diabetesteams im Aufklärungsgespräch, denn durch gut informierte Patienten und Angehörige kann die Sprechstunde optimal genutzt werden“, erläuterte Kröger. Für Patienten und Angehörige ermögliche TheraKey® eine zielgerichtete Hilfestellung, die zu einem besseren Verständnis für Erkrankung und Therapie beiträgt – über das Angebot eines strukturierten Schulungsprogramms hinaus. „Weder den direkten Austausch mit dem Diabetesteam noch grundlegende strukturierte Gruppenschulungen wie z.B. PRIMAS kann und soll TheraKey® ersetzen“, erklärte Kröger. „Aber wann immer ein Patient außerhalb der Sprechstunde ein Problem in der Therapie hat, ein Thema aus der Schulung vertiefen oder sein Wissen erweitern möchte, kann er auf die qualitätsgesicherten Informationen von TheraKey® zurückgreifen.“ Dass TheraKey® allein durch das betreuende Diabetesteam abgegeben werden kann, schaffe zusätzlich Vertrauen, fasste Kröger zusammen. „Wenn sich Patienten und Angehörige gut aufgehoben fühlen, erleichtert das den Therapiealltag – auch für das Diabetesteam.“


PRIMAS in der Praxis bestätigt

Der positive Effekt des Gruppenschulungs- und Behandlungsprogramms PRIMAS auf Parameter wie HbA1C, Empowerment oder Probleme mit Hypoglykämien konnte bereits in der Evaluierungsstudie 2012/2013 nachgewiesen werden. 2014 wurde das Programm daraufhin vom Bundesversicherungsamt (BVA) akkreditiert und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert. Inwieweit das Schulungs- und Behandlungsprogramm PRIMAS in die Praxis übertragbar ist, wurde nun in einer Studie überprüft: In die PRIMUM-Studie wurden 43 diabetologische Schwerpunktpraxen einbezogen, die nicht an der Entwicklung und bisherigen Evaluation von PRIMAS beteiligt waren. „Die Ergebnisse von PRIMUM zeigen: PRIMAS ist in der klinischen Praxis genauso effektiv wie unter den Bedingungen der Evaluationsstudie“, resümierte Hermanns. „Sowohl was den primären Outcome-Parameter HbA1C-Reduktion als auch sekundäre Variablen wie Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen, Empowerment oder die Krankheitsbelastung betrifft, war der Effekt vergleichbar positiv.“


Erstschulungsset für einen guten Start

„Gerade die erste Phase nach der Diagnose Typ-1-Diabetes ist wichtig, damit Patienten von Anfang an gut mit der Erkrankung zurechtkommen“, betonte PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad Mergentheim, im Symposium. Um Diabetesteams bei der Vermittlung erster wichtiger

Inhalte zu unterstützen, sei ein Erstschulungsset ein wertvolles Tool. „Wir passen die Inhalte des Gruppenschulungs- und Behandlungsprogramms PRIMAS an und bereiten sie so für Diabetesteams auf, dass sie den besonderen Anforderungen der Situation direkt nach der Diagnose gerecht werden“, erklärte Kulzer.

Gemeinsam mit Diabetologen und Diabetesberaterinnen sollen Ziele und Inhalte des Erstschulungssets entwickelt werden. „Menschen mit frisch manifestiertem Typ-1-Diabetes reagieren ganz unterschiedlich auf die Diagnose“, erläuterte Kulzer. „Entweder sind die Patienten sehr aufgeregt und nur für wenige Informationen empfänglich oder sie benötigen sehr viele Informationen, weil sie sich unsicher fühlen.“ Deswegen scheine ein modularer Aufbau des Erstschulungsprogramms sinnvoll, um individuell auf die Bewältigungsformen der Patienten einzugehen. Insgesamt fünf Module sollen in Form eines Tischflipcharts für die Einzelberatung zur Verfügung stehen: „Grundlagen des Typ-1-Diabetes“, „Insulin und Insulintherapie“, „Ernährung“, „Unterzuckerung“ sowie „Leben mit Typ-1-Diabetes“. Eine zusätzliche Patientenbroschüre wird die Inhalte der Erstschulung zusammenfassen.

Für das Diabetesteam soll zudem ein Curriculum zusammengestellt werden. „Die Teams“, berichtete Kulzer, „sollen Empfehlungen und Informationen erhalten, wie sie mit Menschen bei Erstmanifestation umgehen können und sie bestmöglich durch die erste Phase begleiten.“ Dazu zählen beispielsweise Tipps für die schrittweise Beratung und Schulung, Empfehlungen zur Gesprächshaltung sowie Informationen zur Umsetzung der Insulintherapie. Das Erstschulungsset wird voraussichtlich ab April 2016 zur Verfügung stehen.


Anmerkungen

  • * Das Gruppenschulungsprogramm PRIMAS, das PRIMAS-Erstschulungsset sowie die erhältlichen problemspezifischen Zusatzmodule wurden vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG entwickelt.
  • Alle Materialien von PRIMAS und den problemspezifischen Schulungsmodulen sind im Kirchheim-Verlag unter www.kirchheim-shop.de erhältlich.


Antidiabetika und Engagement der BERLIN-CHEMIE AG

Die BERLIN-CHEMIE AG, die zur weltweit agierenden MENARINI-Gruppe gehört, wurde 1990 gegründet. Die Wurzeln des Berliner Unternehmens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück – bereits in der fünften Generation werden hier Arzneimittel entwickelt und hergestellt, wobei Antidiabetika stets eine wichtige Rolle spielten. Das Produktportfolio in diesem Bereich umfasst orale Antidiabetika, Analog- und Humaninsuline, Applikationshilfen und Blutzuckermessgeräte.

Mit einer Vielzahl von zusätzlichen Leistungen für die Praxis und die Patienten bietet die BERLIN-CHEMIE AG Hilfestellungen für den Praxisalltag. Insbesondere durch die Entwicklung von Diabetes-Schulungsprogrammen wie PRIMAS (Ein Schulungs- und Behandlungsprogramm für ein selbstbestimmtes Leben mit Typ-1-Diabetes), HyPOS (Hypoglykämie – Positives Selbstmanagement, Unterzuckerungen besser wahrnehmen, vermeiden und bewältigen), SGS (Strukturierte Geriatrische Schulung) und DELFIN (Das Elternprogramm für Familien von Kindern mit Diabetes) engagiert sich das Unternehmen für eine verbesserte Patientenversorgung. Darüber hinaus befindet sich zurzeit das erste produktunabhängige Schulungs- und Behandlungsprogramm für Menschen mit Insulinpumpentherapie (INPUT) in der Entwicklung.

Die BERLIN-CHEMIE AG ist sich als forschendes Pharmaunternehmen ihrer wissenschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst. Der SilverStar Förderpreis unterstützt seit 2011 Projekte und Initiativen, die zu einer verbesserten Versorgung und Erhöhung der Lebensqualität älterer Menschen mit Diabetes beitragen. Mit dem jährlich vergebenen Menarini Preis werden seit 2001 herausragende wissenschaftliche Projekte mit dem Forschungsschwerpunkt Diabetes gefördert.


Quelle: Symposium der Firma BERLIN-CHEMIE zum Thema „Kommunikation ist nicht alles, aber ohne Kommunikation ist alles nichts – Neue Konzepte zur Schulung und Patienteninformation für Typ-1-Diabetikes“ am 06.11.2015 in Düsseldorf (tB).

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