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Patientenorientierte Therapie in der Urologie
Innovative Medikamente erweitern Handlungsspielraum
Lilly Deutschland engagiert sich nachhaltig
Hamburg (22. September 2006) – Eine patientenorientierte Therapie und partizipative Entscheidungsprozesse können auch in der Urologie zu besseren Ergebnissen und mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten des Arztschreibtisches führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertenrunde mit Prof. Dr. Hartmut Porst, Hamburg, als Chairman auf einer von Lilly Deutschland initiierten Veranstaltung im Rahmen des 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. Die Erweiterung des therapeutischen Spektrums durch innovative Medikamente fordere demnach eine stärkere Einbeziehung des Patienten und ermögliche gleichzeitig eine individuellere Ausrichtung der Therapie an seinen Bedürfnissen.
„59 Prozent der befragten deutschen Patienten gaben in einer europäischen Untersuchung an, einen partizipativen Behandlungsstil zu bevorzugen(1)“, stellte Dipl.-Psych. Daniela Simon vom Universitäts-Klinikum Freiburg fest: „Weitere 29 Prozent wollten gern alleine über die eingeleitete Therapie entscheiden und nur 12 Prozent diese Entscheidung ganz dem Arzt überlassen.“ Neben der Behandlungskompetenz des Arztes rückten damit auch seine kommunikative Fähigkeiten in den Fokus. Patienten schätzten insbesondere verständliche Erklärungen, Zeit für Nachfragen und die Möglichkeit, eigene Präferenzen einbringen zu können. Einer gemeinsamen Entscheidung sollte sich im Idealfall ein transparenter Behandlungsplan anschließen.(1) Simon verwies darauf, dass dieses Modell zu mehr Zufriedenheit bei Patient und Arzt führt: „Eine wirklich partizipative Entscheidungsfindung kann positive Effekte auf die Bewältigung der Krankheit, die Compliance und nicht zuletzt auch das Outcome haben.“(1)
Erektile Dysfunktion: Patientenpräferenz als Entscheidungskriterium
In der Urologie lasse sich dieses Modell besonders gut am Beispiel der Pharmakotherapie von Erektions-störungen darstellen, wie Porst ausführte. Die drei zugelassenen PDE5-Hemmer seien bezüglich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit vergleichbar: „Dadurch wird die persönliche Präferenz des Patienten zum entscheidenden Kriterium.“
Eine Befragung unter 973 Männern mit Erektiler Dysfunktion in 12 Ländern ergab, dass es für 93 Prozent der Patienten sehr wichtig oder wichtig ist, Sex nicht planen zu müssen. 86 bzw. 85 Prozent legten Wert darauf, dass kein Druck durch eine vorgegebene Wirkzeit entstünde und sie nicht ständig an ihre Erkrankung erinnert würden.(2) Diese Wünsche weisen auf das Bedürfnis, ihre Sexualität wieder wie vor der Erektilen Dysfunktion erleben zu können. Mit seinem breiten Wirkzeitfenster von bis zu 36 Stunden entspricht Tadalafil(3) diesen Vorstellungen offenbar gut. So präferierten in einer offenen, multizentrischen, randomisierten Studie nach Studienende 71 Prozent den Wirkstoff Tadalafil im Cross-Over-Vergleich gegenüber Sildenafil.(4) Als Hauptgrund für ihre Präferenz gaben die Befragten die Möglichkeit an, auch lange Zeit nach der Einnahme noch eine Erektion erreichen zu können.(5)
Porst kann dieses Ergebnis aus seiner Praxiserfahrung bestätigen: „Ich erläutere meinen Patienten die Unterschiede der Präparate genau und überlasse ihnen dann die Wahl. Die Mehrzahl entscheidet sich meiner Erfahrung nach wegen des breiten Wirkzeitfensters für Tadalafil.“
Belastungsinkontinenz: Ergänzung des Therapiespektrums
Auch im Bereich der Harninkontinenz konnte ein von Lilly entwickelter Wirkstoff zu einer stärkeren Ausrichtung der Therapie an den Patientenbedürfnissen beitragen, wie Dr. Daniela Marschall-Kehrel, Oberursel, darlegte: „Die Zulassung von Duloxetin(6) hat das konservative Spektrum in der Indikation Belastungsinkontinenz entscheidend ergänzt. Das entspricht den Wünschen vieler Patientinnen, die einerseits mit einem reinen Beckenbodentraining häufig keine befriedigenden Ergebnisse erzielen konnten und andererseits vor einer chirurgischen Intervention zurückschrecken.“
Die Kombination von Beckenbodentraining mit Duloxetin konnte in Studien die Inkontinenzereignisse um 75,8 Prozent verringern und so die Lebensqualität der Betroffenen signifikant steigern.(7) Zudem tritt die Wirkung bei drei von vier Respondern bereits innerhalb der ersten drei bis fünf Tage ein, wie eine Studie ergab.(8) „Ich setze die beiden Therapien grundsätzlich von Anfang an gemeinsam ein, da die schnellen Resultate die Patientin motivieren.“ Mittlerweile habe sie in ihrer Praxis die Erfahrung gemacht, dass sich bei einigen Patientinnen, die sich etwa ein halbes Jahr lang an dieses Regime gehalten haben, die Pharmakotherapie unter Erhaltung der Kontinenz auch wieder ausschleichen lasse. Entscheidend sei jedoch ein gutes Therapiemanagement mit einschleichender Dosierung, enger Begleitung und professioneller Anleitung des Beckenbodentrainings.
Lilly – Partner in der Urologie
„Diese Beispiele demonstrieren anschaulich das Bestreben von Lilly Deutschland, innovative Produkte zu entwickeln, die „first in class“ oder „best in class“ sind“, sagte Dr. Hartwig Büttner aus der Medizinischen Abteilung des Unternehmens mit Sitz in Bad Homburg. „In den vergangenen Jahren habe sich Lilly wichtige Therapiefelder in der Urologie erschlossen und sei nun in wichtigen pharmakotherapeutischen Bereichen des Fachgebiets vertreten“. Den Beginn dieser Entwicklung markierte 2002 die Zulassung von Gemcitabin(9) bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Harnblasenkarzinom. In der Kombination mit Cisplatin zeigte sich das Zytostatikum bezüglich des Endpunkts Überleben als vergleichbar mit der damaligen Standardtherapie.(10) Da jedoch unter Gemcitabin und Cisplatin eine deutlich geringere Toxizität auftritt und weniger Begleitmedikation nötig ist(10), konnte sich die Innovation in kurzer Zeit als neue Standardtherapie durchsetzen. Eine noch nicht publizierte Studie aus dem Jahr 2006 ergab, dass deutsche Urologen und Onkologen bei 50 Prozent ihrer Patienten mit lokal fortschreitenden und metastasierendem Harnblasenkarzinom die Kombination in der First-Line-Therapie einsetzen.(11)
Auch in der Zukunft werde sich Lilly weiter dafür engagieren, Antworten auf die wichtigsten Fragen der Urologie zu geben, kündigte Büttner zum Abschluss der Veranstaltung an. Wir forschen für die Entwicklung von innovativen Medikamente, die den Bedürfnissen von Ärzten und Patienten bestmöglich entsprechen und zu einer weiteren Entwicklung des Fachgebiets beizutragen können: „Auch unsere Fortbildungsangebote zum interdisziplinären Erfahrungs- und Wissensaustausch werden wir vor diesem Hintergrund ausbauen.“
Literatur
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Angela Coulter, Helen Magee. The European Patient of the Future; Maidenhead, 2003; Open University Press
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Wirthlin-Befragung April/Mai 2002; N=973 Befragte in 12 Ländern (Lilly ICOS, data on file)
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Als Cialis® zugelassen zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
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Eardley, Ian et al. An open-label, multicentre, randomized, crossover study comparing sildenafil citrate and tadalafil for treating erectile dysfunction in men naive to phosphodiesterase 5 inhibitor therapy. BJU Int 2005; 96: 1323-1332
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Dean, John et al. Drug attributes influencing the choices of sildenafil citrate and tadalafil for the treatment of erectile dysfunction in an open label, cross over study, World Congress of Sexology (WCS), Montreal, July 10 -15 2005, Abstract 3144
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Als Yentreve® zugelassen zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Belastungs-inkontinenz
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Ghoniem GM et al. A randomized controlled trial of Duloxetine alone, pelvic floor muscle training alone, combined treatment and no active treatment in women with stress urinary incontinence. J Urol 2005; 175(5):1647-53.
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Cardozo L et al. Pharmacological treatment of women awaiting surgery for stress urinary in-continence. Obstet Gynecol 2004; 104:511-519.
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Als Gemzar® zugelassen zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Blasenkarzinoms in Kombination mit Cisplatin.
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Von der Maase et al. Gemcitabine and cisplatin versus methotrexate, vinblastine, doxorubicin, and cisplatin in advanced or metastatic bladder cancer: results of a large, randomized, multinational, multicenter, phase III study. J Clin Oncol 2000; 18(17), 3068–3077
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Oncology Share Tracking August 2006 (Lilly, data on file)