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Kapillarmikroskopie: Der Blick durch die Haut – Diagnostik und Prognoseabschätzung
PD Dr. med. Benedikt Ostendorf
Hamburg (16. September 2010) – Die Kapillarmikroskopie ist eines der ältesten bildgebenden Verfahren per se. Die Methode ist einfach, praktikabel und kostengünstig. Ihr bedeutsamer Stellenwert in der Rheumatologie wurde bislang unterschätzt. Durch neue Einblicke in die Pathogenese von Systemerkrankungen, respektive Kollagenosen und innovativen Therapieansätzen am pathomorphologischen Substrat – dem Endothel – erfährt die Kapillarmikroskopie aktuell eine Renaissance. Durch Standardisierung der Methode, der Etablierung einer einheitlichen Nomenklatur und einer positiven Evaluation wissenschaftlicher Studiendaten zählt die Kapillarmikroskopie als bedside-imaging Verfahren wieder zum diagnostischen Armamentarium des Rheumatologen.1 Die Kapillarmikroskopie ist fester Bestandteil der rheumatologischen Fort- und Weiterbildung geworden und wurde in den Weiterbildungskatalog zum Rheumatologen aufgenommen.
Die Gründe für diesen Paradigmenwechsel liegen auf der Hand: Die Kapillarmikroskopie ermöglicht die Visualisierung und deutliche Vergrößerung von kapillaren Gefäßmustern an der Nagelfalz. Somit kann zum einen ein zeitliches Stadium benannt werden (früh vs. spät; Stadium I-IV), zum anderen zwischen Aktivität und Chronizität differenziert sowie krankheitstypische Kapillarmuster bzw. Parameter detektiert werden:
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rheologische Befunde
– Sludge
– Thrombose
-
Blutung und/oder morphologische Veränderungen
– Ektasie
– Verzweigungen
– Elongation
– Kaliberschwankung etc.
Hierdurch gelingt eine Früh- und Differenzialdiagnostik, eine frühzeitige Prognoseabschätzung bzw. Risikostratifizierung des einzelnen Patienten als auch die Möglichkeit der visuellen Therapiekontrolle. In der täglichen Klinik und Praxis funktioniert dieser Algorithmus insbesondere bei der Differenzialdiagnose des Raynaud-Syndroms bzw. bei der Frühdiagnostik der systemischen Sklerose.
Der Zugewinn dieser Information hat enorme Relevanz für die frühzeitige Diagnosesicherung, die Früherkennung von Patienten mit hohem Risiko für Komplikationen (digitale Ulzera, PAH) und somit für das Therapieergebnis des Patienten. Die Kapillarmikroskopie liegt voll im Trend und steht wieder im Fokus zahlreicher wissenschaftlicher Fragestellungen, Studien und Diskussionen.
Kernaussagen
Die Kapillarmikroskopie ermöglicht die Visualisierung und deutliche Vergrößerung von kapillaren Gefäßmustern an der Nagelfalz und dadurch können zum einen ein zeitliches Stadium benannt werden, zum anderen zwischen Aktivität und Chronizität differenziert, sowie krankheitstypische Kapillarmuster bzw. Parameter detektiert werden.
Eine Früh- und Differenzialdiagnostik, eine frühzeitige Abschätzung der Prognose bzw. Risikostratifizierung des einzelnen Patienten und eine visuelle Therapiekontrolle sind mittels Kapillarmikroskopie möglich.
Der Zugewinn dieser Information hat höchste Relevanz für die frühzeitige Diagnosesicherung, die Früherkennung von Patienten mit hohem Risiko für Komplikationen (digitale Ulzera, PAH) und somit für das Therapieergebnis des Patienten.
Referenzen
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Sander O et al.; Z Rheumatol 2010;69:253–262
Quelle: Symposium der Firma Actelion anlässlich des 38. Kongresses der Deitschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 2010 zum Thema „Digitale Ulzerationen und PAH bei systemischer Sklerose – Was kann der Rheumatologe tun?“ am 16.09.2010 in Hamburg (Cramer-Gesundheits-Consulting) (tB).