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Nebenwirkungsmanagement bei Anti‑EGFR‑Therapien pharmakologischer Hintergrund und praktische Behandlungsansätze
Von PD Dr. med. Thomas Dirschka,
Praxis für Dermatologie und Venerologie, Wuppertal
München (15. November 2006) – Medikamente, die gegen den EGFR (epidermal growth factor receptor) gerichtet sind, stellen eine wichtige Bereicherung im Spektrum onkologischer Therapiemodalitäten dar. Charakteristische Nebenwirkungen von EGFR‑Inhibitoren betreffen die Haut, Nägel und Haare und können die Compliance der Patienten wesentlich beeinflussen. Offenbar korreliert der Schweregrad der Hautveränderungen mit dem Ansprechen auf die Behandlung und stellt damit möglicherweise ein wichtiges Instrument der Dosissteuerung dar.
Typisch sind akneiforme Hautreaktionen im Bereich seborrhoischer Areale (Gesicht, Kopfhaut, Brust und Rücken), eine ausgeprägte Xerosis cutis, Paronychien und Wachstumsstörungen der Haare (Verlängerung und Lockung von Augenbrauen).
Dabei treten die Hautveränderungen in einer phasenartigen Abfolge auf, sodass das Therapieregime kutaner Nebenwirkungen einer kontinuierlichen Anpassung bedarf:
Akneiforme Hautveränderungen werden in Analogie zur Aknetherapie austrocknend behandelt. Dabei haben sich z.B. antibiotikahaltige Gelpräparationen bewährt. Orale Tetracycline üben antiinflammatorische Effekte aus. Sie können nach eigener Erfahrung das Ausmaß therapieassoziierter akneiformer Hautveränderungen reduzieren.
Zur Therapie der Xerose sind pflegende Externa mit rückfettenden Eigenschaften geeignet. Moderne Antihistaminika der III. Generation können zur Juckreizreduktion während des gesamten Therapieverlaufs eingesetzt werden.
Ferner muss während der Behandlung mit EGFR‑Inhibitoren ein geeigneter Lichtschutz der Haut durch Verwendung von Lichtschutzpräparaten sichergestellt werden.
Eine optimierte, phasenadaptierte Hautund Haarpflege mit milden Pflegepräparaten sowie der Einsatz geeigneter abdeckender Externa ermöglichen ferner eine bessere Therapieakzeptanz.
Die Optimierung dermatologischer Behandlungsstrategien im Management therapieassoziierter kutaner Effekte beim Einsatz von EGFR‑Inhibitoren stellt eine wichtige Zukunftsaufgabe dar. Bereits jetzt können jedoch durch adäquate Behandlungsmaßnahmen kutane Effekte erheblich abgeschwächt werden und damit die Akzeptanz der Therapie sowie die Lebensqualität derart behandelter Patienten deutlich verbessert werden.
Quelle: 8. Münchener Fachpresse-Workshop Supportivtherapie in der Onkologie zum Thema „Moderne Therapiemodalitäten in der onkologischen Supportivtherapie“ am 15.11.2006 in München (POMME-med).