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Perioperative Patientenerwärmung bei chirurgischen Eingriffen
Vermeidung von Hypothermien – Vorteile für Patient und Klinik
Frankfurt am Main (28. November 2011) – Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 14 Millionen Operationen durchgeführt. Hierbei wird oft unterschätzt, dass jede Anästhesie mit einer Gefahr für eine Hypothermie verbunden ist. Hypothermien können Auslöser für zahlreiche klinische Komplikationen sein, die nicht nur für den Patienten mit einem höheren Mortalitätsrisiko1 verbunden sind, sondern auch für die Klinik einen erhöhten Kostenaufwand2 bedeuten. Systeme basierend auf konvektiver Lufterwärmung sollten daher inzwischen zur Standardausrüstung jeder Klinik gehören. Nach den im Sommer in Deutschland verabschiedeten Neuerungen im Infektionsschutzgesetz3 sind Krankenhäuser und medizinischen Einrichtungen aufgefordert, die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention4 beim Robert Koch-Institut zu beachten.
Darin wird die Aufrechterhaltung der Normothermie gefordert. Dass es hier vielerorts noch Nachholbedarf gibt, zeigen die immer noch sehr hohen Hypothermie-Zahlen. Bis zu 70 % der Patienten im Aufwachraum sind hypotherm.5 Aufgrund ihrer spezifischen Luftströmung sorgen Wärmedecken wie z. B. Bair HuggerTM von 3M im perioperativen Bereich für eine optimale und gleichmäßige Wärmeverteilung.
Unter einer unbeabsichtigten Hypothermie versteht man die akute oder anhaltende Senkung der Körper-Kerntemperatur unter den Sollwert durch allgemeine Abkühlung (Wärmeverlust). Mit einem Temperaturverlust ist bei jeder Operation und Narkose zu rechnen. Einflussfaktoren sind in der Umgebungstemperatur sowie der Operationsdauer zu sehen. Besonderes Augenmerk liegt bei allen Patienten, bei denen größere Flüssigkeitsmengen mobilisiert werden. Unter der Anästhesie ergeben sich Temperaturabfälle, die hauptsächlich durch Pharmakawirkung ausgelöst werden. Schon 30 Minuten nach Narkoseeinleitung fällt die Temperatur um zirka 1°C6, hauptsächlich durch Wärmeumverteilung vom Körperkern zur Peripherie.
Mehr Komplikationen durch Hypothermien
Die Hypothermie kann für den Patienten mit ernsthaften Komplikationen verbunden sein. Mögliche Folgen sind Blutungen und Gerinnungsstörungen sowie kardiale Ereignisse. Darüber hinaus verursachen Hypothermien Infektionen und Wundheilungsstörungen7. „Die Temperaturüberwachung des anästhesierten und intensivmedizinisch betreuten Patienten durch Ärzte und Pflegepersonal sollte obligat sein, denn das Risiko eine perioperative Hypothermie zu erleiden, betrifft alle anästhesierten Patienten unabhängig von der Dauer des Eingriffes“, so Prof. Dr. med. Matthias Menzel, Chefarzt der Anästhesie-Abteilung des Klinikums der Stadt Wolfsburg.
Konvektive Wärmesysteme zur Aufrechterhaltung der Normothermie
Die Bair HuggerTM-Therapie war das weltweit erste konvektive Wärmesystem. Seither gewann die Aufrechterhaltung der Normothermie an Bedeutung, fand Eingang in die Bestrebungen, die Patientenversorgung zu verbessern und wurde weltweit von Gesundheits- und Regierungsorganisationen unterstützt. Heute werden die Produkte zur Patientenerwärmung von 3M jährlich bei mehr als 20 Millionen Patienten angewendet. Wegen ihrer spezifischen Luftströmung sorgen diese Wärmedecken dabei für eine optimale und gleichmäßige Wärmeverteilung5. Hierbei gilt: Je früher gewärmt wird, desto besser, denn es ist generell einfacher, die Patienten perioperativ zu wärmen, als später die postoperativen Komplikationen der Wiederaufwärmphase im Aufwachraum (Zittern und thermaler Dyskomfort) sowie die durch Hypothermien verursachten Folgeerkrankungen zu behandeln.
Um zu gewährleisten, dass die Kliniken den wissenschaftlichen Standard auch in die Praxis umsetzen, wurde im Sommer 2011 das deutsche Infektionsschutzgesetz3 aktualisiert. „Die Kliniken müssen sicherstellen, dass alle nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention4 beim Robert Koch-Institut einzuhalten. Darin wird explizit darauf hingewiesen, dass während der perioperativen Phase der Zustand der Normothermie aufrechterhalten werden soll“, erklärt Privatdozent Dr. med. Anselm Bräuer D.E.A.A., Facharzt für Anästhesiologie an der Georg-August-Universität in Göttingen.
Das National Institut for Health and Clinical Excellence (NICE) in Großbritannien hat bereits im Jahr 2008 Berechnungen für die Implementierung von Wärmemanagementsystemen im Krankenhaus aufgestellt2. Hier wurden die minimalen Kosten der konvektiven Lufterwärmung mit den Behandlungskosten von hypothermiebedingten Komplikationen, die jährlich schätzungsweise bei £ 2.391 (umgerechnet zirka € 2.800,-) pro Patient liegen, verglichen. „Die Wärmemanagementsysteme haben den positiven Effekt, dass sie nicht nur medizinisch sinnvoll für den Patienten sind, sondern der Klinik gleichzeitig unnötige Kosten ersparen“, so Bräuer.
Literatur
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Barie PS. Surgical Site Infections: Epidemiology and Prevention. Surgical Infections. 2002; Vol. 3, S-9 – S-21
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Clinical practice guideline 65.The management of inadvertent perioperative hypothermia in adults. National Institute for Health and Clinical Excellence. 2008
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712 IfSG Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen. 2011
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Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut. Präventionen postoperativer Infektionen im Operationsgebiet. Bundesgesund-heitsbl. Gesundheitsforsch. 2007.50:377-393
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Torrosian, A. Survey on intraoperative temperature management in Europe. The TEMPP (Thermoregulation in Europe Monitoring and Managing Patient Temperature. Study Group. European Journal of Anaesthesiology 2007; 24:668–675
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Sessler DI. Current concepts: mild perioperative hypothermia. New England Journal of Medicine, 1997. 336: 1730–1737
Abbildungen
Modell 300: Die 3M Bair Hugger-Ganzkörperdecke ermöglicht die vollständige Abdeckung des Patienten und maximiert die Wärmezufuhr.
Modell 537: Die kleine 3M Bair Hugger-Unterkörperdecke wurde für jüngere Patienten entwickelt und ist ideal für den Einsatz bei Eingriffen am Oberkörper von großen Kindern oder kleinen Erwachsenen. Sie kann bei Rücken-, Seiten- oder Bauchlage verwendet werden.
Modell 635: Die vielseitige 3M Bair Hugger-Unterlegdecke für den vollständigen Zugang zum Patienten wird vor dem Eintreffen des Patienten im OP auf dem Tisch platziert. Die Decke kann für Routine-OPs oder für komplexe Eingriffe (z.B. am Herzen) in Rücken-, Seiten- oder Bauchlagerung verwendet werden.
Bair Hugger Modell 775: Das Bair Hugger-Temperaturmanagementgerät liefert sicher und zuverlässig die gewünschte Temperatur und wärmt den Patienten klinisch effektiv. Es kombiniert Leistungsfähigkeit, Präzision und Anwenderfreundlichkeit in einer einzigen kompakten Einheit. Es bietet zwei Einstellungen für den Luftstrom sowie die Temperaturmessung am Schlauchende für ein präzises Temperaturmanagement. Die Bair Hugger-Wärmeeinheiten 750 und 775 sind die einzigen konvektiven Wärmesysteme, die mit einer kostengünstigen Option der Flüssigkeitserwärmung für die Blut- und Flüssigkeitserwärmung ausgestattet werden können. Durch die kompakte Bauform benötigt der BairHugger 775 nur wenig Platz und lässt so mehr Arbeitsraum. Freistehend oder an einer Infusionsstange ist er einfach zu montieren.
Bair Hugger Modell 750 mit Gestell: Beschreibung wir oben, jedoch mit Gestell. Alle Photos: 3M
Über 3M
3M beherrscht die Kunst, zündende Ideen in Tausende von einfallsreichen Produkten umzusetzen – kurz: ein Innovationsunternehmen, welches ständig Neues erfindet. Die einzigartige Kultur der kreativen Zusammenarbeit stellt eine unerschöpfliche Quelle für leistungsstarke Technologien dar, die das Leben besser machen. Bei einem Umsatz von rund 27 Mrd. US-Dollar beschäftigt 3M weltweit etwa 80.000 Menschen und hat Niederlassungen in mehr als 65 Ländern. Weitere Informationen: www.3M.de oder auf Twitter @ 3M_Die_Erfinder
Weitere Informationen: www.3M.de
Bair HuggerTM ist eine Marke der 3M Company.
Quelle: Pressegespräch der Firma 3M zum Thema “Auf Hypothermien verzichten! Perioperative Patientenerwärmung bei chirurgischen Eingriffen“ am 28.11.2011 in Frankfurt am Main (tB).