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Periphere neuropathische Schmerzen
Topische Therapie mit QutenzaTM gewinnt weiter an Bedeutung
Mannheim (16. Oktober 2015) – Auf einer Pressekonferenz im Rahmen des deutschen Schmerzkongresses referierten heute zwei Experten über die zunehmende Bedeutung des 8%igen Capsaicin-Pflasters QutenzaTM zur Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen. Prof. Baron, Kiel, stellte aktuelle Studienergebnisse und deren potenziellen Einfluss auf Therapieempfehlungen vor. Außerdem berichtete PD Dr. Kern, Wiesbaden, von seinen Praxiserfahrungen beim Einsatz topischer Therapien in der Schmerzbehandlung.
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Bei der Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen besteht ein hoher Bedarf an Alternativen zur systemischen Therapie.
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Die Wirksamkeit und Sicherheit von QutenzaTM wurde in einem Studienprogramm mit über 2.000 Patienten belegt.
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Seit August 2015 sind auch Patienten, die unter Diabetes leiden, in die Zulassung eingeschlossen.
In Deutschland leiden 6 % der Bevölkerung unter neuropathischen Schmerzen.1 Nicht nur physische, sondern auch psychische Beschwerden und damit verbundene soziale Probleme schränken die Lebensqualität der Betroffenen enorm ein.2 In der Behandlung kommen derzeit vorwiegend nichtsteroidale Antirheumatika, Opioid-Analgetika und Antikonvulsiva zum Einsatz.3 Wie Kern jedoch berichtete, münden systemische Therapien in der Praxis häufig in einem Teufelskreis: Wird die Dosis erhöht, um eine ausreichende Schmerzlinderung zu erreichen, so verringert sich die Verträglichkeit; umgekehrt wird bei einer Dosisreduktion zugunsten der Verträglichkeit die Schmerzlinderung eingeschränkt. Topische Therapien stellen hier laut Kern eine gute Alternative dar.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer topischen Therapie mit QutenzaTM wurde in einem umfangreichen Studienprogramm überprüft. Rund 2400 Patienten wurden in zahlreichen klinischen Studien mit QutenzaTM behandelt, die wichtigsten und aktuellsten Ergebnisse aus 4 neuen Studien stellte Baron auf der Pressekonferenz vor. In der Nicht-Unterlegenheitsstudie ELEVATE wurde QutenzaTM in der Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen bei Nicht-Diabetikern mit dem derzeitigen Therapiestandard Pregabalin verglichen. Dabei konnte gezeigt werden, dass QutenzaTM in Bezug auf die Wirksamkeit mit Pregabalin vergleichbar ist; die klinisch relevante Schmerzlinderung mit QutenzaTM wird sogar noch früher erreicht.4 Weiterhin zeigten die Ergebnisse einer anderen Studie, dass QutenzaTM in der Regel gut vertragen wird: Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen auf; die meisten unerwünschten Ereignisse wurden an der Applikationsstelle beobachtet, klangen innerhalb von sieben Tagen wieder ab und nahmen tendenziell mit wiederholten Behandlungen ab.5
Seit August 2015 ist QutenzaTM auch für diabetische Patienten zugelassen. Kern sieht das als einen wichtigen Schritt an, denn 77 % der Patienten mit schmerzhaften diabetischen Neuropathien leiden unter persistierenden Schmerzen und 35 % der Patienten wurden nie wegen der Schmerzen behandelt.6,7 Die von Baron vorgestellten Ergebnisse der STEP- und der PACE-Studie bestätigen die Sicherheit und Wirksamkeit von QutenzaTM auch bei Patienten mit Diabetes.8,9 So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass die Behandlung mit QutenzaTM zu einer signifikanten Schmerzreduktion vs. Placebo führt und dass durch die Kombination mit dem Therapiestandard eine verbesserte Lebensqualität bei erhöhter Nervenfunktionalität erreicht werden kann.8,9
In den aktuellen Leitlinien für die Behandlung neuropathischer Schmerzen wird eine Empfehlung der topischen Therapien als Zweitlinienbehandlung gegeben.10 Mit Blick auf die aktuelle Studienlage hält Baron eine Neubewertung der topischen Therapie jedoch für sehr wahrscheinlich.
Über QutenzaTM
QutenzaTM (Capsaicin 8% kutanes Pflaster) wurde 2009 von der Europäischen Arzneimittelagentur zunächst für die Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen bei nicht-diabetischen Erwachsenen zugelassen. Phase-III-Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit bei schmerzhaften diabetischen Neuropathien wurden kürzlich abgeschlossen, woraufhin am 20. August 2015 die Zulassung auf Patienten mit Diabetes erweitert wurde. QutenzaTM kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln gegen Schmerzen angewendet werden.11
Das 8%ige Capsaicin-Pflaster gibt hochdosiertes Capsaicin direkt an die beschädigten Schmerzfasern in der Haut ab, die den neuropathischen Schmerz verursachen. Sobald das Pflaster auf die schmerzhafte Stelle aufgebracht ist, gelangt das darin enthaltene Capsaicin rasch in die Haut. Dort führt es nach einer kurzfristigen Überstimulation der Schmerzfasern zu einer reversiblen „Defunktionalisierung“. Dabei wird die Spontanaktivität der Schmerzfasern effektiv und lang anhaltend reduziert.12 QutenzaTM wird auf die schmerzhafte Stelle aufgebracht und dort für 30 Minuten bei Verwendung am Fuß bzw. 60 Minuten bei Verwendung an anderen Körperstellen belassen.11 In einer aktuellen Studie mit nicht-diabetischen Patienten konnte gezeigt werden, dass mit QutenzaTM bereits nach durchschnittlich 7,5 Tagen eine klinisch relevante Schmerzlinderung erreicht werden kann.4 Bei wiederkehrenden oder persistierenden Schmerzen kann das Pflaster nach frühestens 90 Tagen erneut angewendet werden.11
Über Astellas
Astellas Pharma GmbH mit Sitz in München ist die deutsche Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Astellas Konzerns, an dessen Spitze sich die in Tokio ansässige Astellas Pharma Inc. befindet. Europäische Zentrale ist die Astellas Pharma Europe Ltd. („Astellas Pharma EMEA“) in London, Großbritannien.
Astellas ist ein forschungsorientiertes pharmazeutisches Unternehmen, das mit innovativen und bewährten Arzneimitteln zur Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität der Menschen weltweit beitragen will. Ziel des Unternehmens ist, durch Konzentration exzellenter Fähigkeiten in Forschung & Entwicklung sowie im Marketing ein kontinuierliches Wachstum in den pharmazeutischen Märkten der Welt zu realisieren.
Astellas Pharma EMEA ist in 40 Ländern in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika aktiv und verantwortlich für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie 3 Produktionsstätten mit insgesamt ca. 4.500 Mitarbeitern.
Weitere Informationen zur Astellas Gruppe finden Sie im Internet unter www.astellas.com und
www.astellas.de
Literatur
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McDermott AM, et al. Eur J Pain 2006;10(2):127-35.
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Meyer-Rosberg K et al. Eur J Pain. 2001;5(4):379-389.
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Deutsche Verordnungen bei ICD-10-GM-Codierungen, Online-Version 2010; IMS-German RX Data (Q3 2008 – Q2 2009).
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Haanpää M, et al. Eur J Pain, 2015;accepted.
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Galvez R, et al. 2015 NeuPSIG, May 14-17, Nice, France, Poster 0138.
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Daousi C, et al. Diabet Med 2004;21:976-82.
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Daousi C, et al. Diabet Med 2006;23:1021-24.
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Stoker M, et al. 2015;Double-blind, randomised, placebo-controlled study of the efficacy and safety of capsaicin 8% patch (QUTENZA™) in patients with painful diabetic peripheral neuropathy: STEP study. 5th NeuPSIG, May 14-17, 2015, Nice, France. Poster 0180.
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Jacobs H, et al. 2015 NeuPSIG, May 14-17, Nice, France. Poster 0205.
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Finnerup NB, et al. Lancet Neurol 2015;14(2):162-73.
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Fachinformation QutenzaTM, Stand: August 2015.
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Anand P, et al. Br J Anaesth 2011;107(4):490-502.
Quelle: Astellas Pharma, 16.10.2015 (tB).