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Hrsg. v. Katharina Gröning, Anne-Christin Kunstmann, Elisabeth Rensing u. a.
Pflegegeschichten
Pflegende Angehörige schildern ihre Erfahrungen
Mabuse-Verlag 2004
295 S.
Kartoniert
EUR 22,90
ISBN 3-935964-80-3
ISBN 978-3-935964-80-7
Zum Buch
"Es dauerte eine gewisse Zeit bis uns klar wurde, dass die Verantwortung für Schwiegervater und -mutter stillschweigend auf uns übergegangen war."
"Es ist nur schwer zu ertragen, den körperlichen und geistigen Verfall eines geliebten Menschen zu erleben."
"Ich habe gemerkt dass Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, Verständnis aufbringen können, andere wiederum haben keine blasse Ahnung, wovon die Rede ist."
"Das Problem der Pflege von Angehörigen sind nicht die überaus vielfältigen "Verrichtungen". Die "Verrichtung" ist eine gewöhnliche Tätigkeit die Zeit und einiges Geschick erfordert. Die Pflege aber beansprucht die ganze Person. Jede Eigenschaft eines Menschen wird aufgedeckt. Wessen Pflege so beansprucht wird, braucht einen festen Stand im Leben, aber auch einen beweglichen. Denn wer nahe stehende Menschen pflegt steht nicht außerhalb der Erkrankung. Ich wurde also gleichsam ein Lotse, dessen eigener Kurs unlöslich mit einem angeschlagenen Schiff in einer gefährlichen Passage verbunden war."
Rund 40 pflegende Angehörige schreiben in diesem Buch darüber, was es für sie und ihre Familien bedeutet die Pflege und Fürsorge eines hilfebedürftigen Familienmitglieds zu übernehmen.
Sie berichten, wie es ihnen gelingt, die Pflege in ihr Leben zu integrieren, welche positiven Erfahrungen sie gemacht welche Erkenntnisse sie gewonnen und was sie gelernt haben. Sie beschreiben die "Familienkulturen" und die Alltagskünste, die sie entwickelt haben, um der Pflegeverantwortung gerecht zu werden.
Andere betonen das Belastende der Pflege, die kaum noch zu ertragen ist an der sie (fast) verzweifeln, die Ängste, Versagens- und Schuldgefühle auslöst: "Da hättest du doch noch mehr tun können!"
Und die Berichte machen deutlich, dass die Konfrontation mit Hilfebedürftigkeit und Abhängigkeit mit Schmerzen, Krankheit und Tod potenziell traumatisch ist.
Autoren
KATHARINA GRÖNING, Dr. phil., geb. 1957, Professorin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik.
ANNE-CHRISTIN KUNSTMANN, geb. 1965, Krankenschwester, Diplom-Pädagogin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld.
ELISABETH RENSING, geb. 1963, Ergotherapeutin, Diplom-Pädagogin, 1999-2002 Mitarbeiterin im Modellprojekt "Angehörigenarbeit in Altenhilfeeinrichtungen in NRW", wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld.
BIANCA RÖWEKAMP, geb. 1978, Studentin der Diplom-Pädagogik, seit November 2001 studentische Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege dementiel Erkrankter".