Pflegende fordern von der Politik Ende der Verzögerungs- und Hinhaltetaktik

Pflegekammer – Befragung in Bayern geplant

 

München (5. März 2013) – In Sachen Pflegekammer für Bayern geht es vorwärts: Noch im Frühjahr wird es im Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministeriums eine repräsentative Befragung unter Pflegenden geben. Das erfuhren die Teilnehmer/innen der Frühjahrsakademie der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (Bay. Arge) am vergangenen Freitag im Bayerischen Landtag. „Wir brauchen eine starke Interessenvertretung und wir werden uns nicht gegen eine Kammer versperren“, sagte Landtags-Vizepräsidentin Christine Stahl (Die Grünen) in ihren Grußworten. Laut Stahl soll die Befragung, die die Hochschule München konzipiert, bereits Mitte April 2013 beginnen. Dafür gab es im Plenum großen Beifall. Die Pflegekammer stand an diesem Tag daher auch im Zentrum des berufspolitischen Interesses.

 

Die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen „muss auf Augenhöhe passieren“, sagte Landtagsabgeordneter Dr. med. Thomas Zimmermann (CSU), Vorsitzender des Landesgesundheitsrates in seinen Ausführungen zur aktuellen Pflegepolitik in Bayern. Mit der Befragung sei dann die letzte Hürde einer sachgerechten Entscheidung genommen, so Zimmermann weiter.

 

 

„Endlich mutig handeln und die Umsetzung angehen“

 

Die Pflegenden machten in der Diskussion mit den Politikern deutlich, dass unter den derzeitigen Bedingungen und dem gravierenden Fachkräftemangel Pflegende nicht mehr sorgfältig arbeiten könnten. Dr. Marliese Biederbeck, Vorsitzende der Bay. Arge forderte die Bayerische Staatsregierung auf, mit dem Ergebnis der Befragung die Einführung einer Pflegekammer nicht länger hinauszuschieben, sondern endlich mutig zu handeln und die Umsetzung anzugehen. „Verläuft die Befragung positiv, muss endlich Schluss sein mit dieser Hinhalte- und Verzögerungstaktik“, so Dr. Biederbeck weiter. Die 13 Mitgliedsverbände der Bay. Arge setzen sich seit Jahren für eine Pflegekammer in Bayern ein, bereits vor zwei Jahren wurde zusammen mit dem Gesundheitsministerium das Bündnis für Pflegekammer gegründet. Mit der Selbstverwaltung versprechen sich die Pflegenden mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen.

 

 

Lösungen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem

 

Verantwortliche in der Pflege und Pflegepolitik diskutierten bei der Frühjahrsakademie neben den politischen auch pflegefachliche Lösungsansätze für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem. Sie zeigten mit Blick auf die demografische Entwicklung Strategien zur Lösung des Pflegemangels und zur langfristigen Sicherung menschenwürdiger Pflege auf. Dabei ging es zum Beispiel um Konzepte zur kommunalen Versorgung pflegebedürftiger Menschen und um die Pflegeexpertise Advanced Nursing Practice (ANP). Was in anderen Ländern wie der Schweiz und Irland schon längst eingeführt ist, nämlich dass Pflegende erweiterte Kompetenzen erhalten und damit eigenständiger arbeiten können, wird in Deutschland an nur wenigen Kliniken erprobt. Dabei handelt es sich um akademisch ausgebildete Fachkräfte, die in der Praxis arbeiten und erweiterte Aufgaben wie Diagnostik und Therapie erhalten. Der Blick über den Tellerrand zeigte auch, dass die Ausbildung in der Pflege auf Hochschulniveau die Qualität der Versorgung enorm verbessert. Die Bay. Arge setzt sich daher nach wie vor dafür ein, dass die Ausbildungsbedingungen an europäische Standards angepasst werden.

 

 

Wer ist die BAY.ARGE?

 

Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (BAY.ARGE) ist ein Zusammenschluss von eigenständigen Berufsverbänden, Schwesternschaften sowie Berufs- und Pflegeorganisationen. Die BAY.ARGE bündelt als Dachorganisation – wie der Deutsche Pflegerat (DPR) auf Bundesebene – die berufspolitischen Aktivitäten ihrer elf Mitgliedsverbände in Bayern und vertritt deren Anliegen in der Öffentlichkeit.

 

 


Quelle: Deutscher Berufsverband für PflegeberufeDBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V., 05.03.2013 (tB).

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