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Pflegekräfte braucht das Land
“Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ fordert Ausbildungs- und Einstellungsoffensive
Neuss (21. April 2010) „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ versteht sich als Lobby für pflegebedürftige Menschen und ist daher in vielfältiger Weise aktiv, um die Pflege-Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen (Heimen) und Krankenhäusern verbessern zu helfen. Neben der Forderung, den Grundsatz „ambulant vor stationär“ durch Stärkung der Angehörigenrechte bzw. der Ausweitung der finanziellen Leistungen zur Geltung zu verhelfen, wird eine Behebung des Pflegenotstandes im gesamten Gesundheits- und Pflegesystem als dringlich erachtet.
Allein in den letzten 20 Jahren sind in den Krankenhäusern mindestens 70.000 Pflegekräftestellen abgebaut worden, obwohl die Aufgaben und die Arbeitsverdichtungen für die Pflege deutlich zugenommen haben. In den Pflegeeinrichtungen hat die Personalnot ein Ausmaß erreicht, dass nur noch als katastrophal bezeichnet werden kann.
Der Personalmangel liegt bei etwa 20 Prozent!
Dies ist ein Fehlbedarf, der nur noch pflegerische Dienstleistungen mit Ausnahmecharakter und entsprechenden Lücken zulässt. Die Bezeichnung „Minutenpflege“ gehört mittlerweile schon zum allgemeinen Sprachgebrauch. Die allseits erwartete gute / angemessene Pflege ist nur noch mit Einschränkungen möglich.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist daher mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe und dem Deutschen Pflegerat der Meinung, dass dringend Maßnahmen getroffen werden müssen, die geeignet sind, den Pflegenotstand schnellstmöglich abzumildern bzw. zu beseitigen. Dabei müssen Personalbemessungssysteme geschaffen werden, mit deren Hilfe die Pflegeerfordernisse klar verdeutlicht werden können. Es muss endlich Schluss sein damit, die Pflegestellendotierung als reinen Kostenfaktor anzusehen.
Aktionen, die Billiglöhne für die Pflegebranche oder gar eine Creencard für ausländische Hilfskräfte einfordern, können nicht ernstlich als Lösung angesehen werden. Solche Maßnahmen erscheinen eher geeignet, die Pflegebedingungen weiter verschlechtern zu helfen. Es muss nämlich an dem Grundsatz festgehalten werden, dass in der professionellen Pflege mehr geeignete und ausreichend qualifizierte Fachkräfte benötigt werden. Diese können durchaus auf dem deutschen Gesundheits- und Pflegemarkt rekrutiert werden. Es müssen nur die richtigen Ausbildungs- und Einstellungsmaßnahmen getroffen werden. Pflege muss als wertvolle Dienstleistung am Menschen deutlich mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk wiederholt damit ähnliche Erklärungen aus jüngster Zeit und fordert erneut von den politisch Verantwortlichen geeignete Reformmaßnahmen – jetzt und überall!
Autor: Werner Schell, Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
Quelle: Pressemitteilung Pro Pflege vom 21.04.2010 (tB).