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Pflegereform?
Deutliche Kritik des DPR an magerem Koalitions-Kompromiss
Berlin (7. November 2011) – Noch vor einem Jahr wurde 2011 als „Jahr der Pflege“ ausgerufen, Pflegereformen versprochen. Es wurden Dialoge geführt und maßgebliche Verbesserungen in Aussicht gestellt. Versprechen, die bislang ins Leere laufen.
„Der Koalitions-Kompromiss vom gestrigen Tage ist keine Lösung! Etwas mehr Geld für Demenzerkrankte, ein etwas höherer Beitrag und freiwillige Absicherung – das ist weniger als eine kurzfristige Notlösung, die weder die Situation der Pflegegbedürftigen noch die der Angehörigen ausreichend verbessern wird“, äußert sich Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates am Morgen nach der Verkündung. Die Mehraufwendungen für Demenzerkrankte seien ein Tropfen auf den heißen Stein, der mit „Augenmaß“ nach Seehofer nichts zu tun habe.
Der Pflegerat warnt davor, sich auf diesem mageren Ergebnis auszuruhen und fordert, endlich tragfähige Lösungen für heute und morgen zu erarbeiten. Mit dem Beschluss ist die Versorgung nicht gesichert, sondern in Gefahr. Außerdem dürfen brennende Themen wie Fachkräftemangel, Qualifizierung und Qualitätsverbesserungen in der Diskussion nicht ignoriert werden. Westerfellhaus weiter: „Wir brauchen jetzt die grundsätzliche Neustrukturierung der Pflegeversicherung durch einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, nicht kleinteilige Reparaturen!“
Quelle: Deutscher Pflegerat (DPR), 07.11.2011 (tB).