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Cell Therapeutics, Inc. (CTI)

Pixuvri® jetzt auch in Deutschland zur Behandlung des mehrfach rezidivierten oder therapierefraktären aggressiven B-Zell-Lymphoms verfügbar

 

  • Erste und bisher einzige in der EU zugelassene Therapieoption für diese Patientengruppe
  • Für die mit Pixuvri behandelten Patienten belegen die Ergebnisse der Zulassungsstudie deutlich bessere Ansprechraten als mit der Vergleichstherapie

 

Seattle, USA (16. Januar 2013) – Cell Therapeutics, Inc. (CTI) (Nasdaq und MTA: CTIC), ein biopharmazeutisches Unternehmen; das sich auf die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich neuer Krebstherapien konzentriert, gab heute bekannt, dass Pixuvri® (Pixantron) ab sofort in Deutschland zur Verfügung steht. Pixuvri stellt die erste in der EU zugelassene Therapie für erwachsene Patienten mit mehrfach rezidiviertem oder therapierefraktärem aggressivem B-Zell-Lymphom (NHL) dar. Pixuvri erhielt 2012 die bedingte Zulassung durch die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) und ist das erste Medikament in der EU, das für diese Indikation zugelassen ist.

 

In der EU werden jährlich etwa 37.000 Neuerkrankungen aggressiver B-Zell Lymphome diagnostiziert.1,2 Die Patienten mit einem Rezidiv nach Zweitlinienbehandlung und solche, die auf eine derartige Therapie nicht mehr ansprechen, weisen eine sehr schlechte Prognose auf.3 Ihre Lebenserwartung beträgt in der Regel Wochen bis wenige Monate.4

 

„Für Patienten mit aggressiven NHL im Spätstadium, die nicht für eine Zweitlinientherapie in Frage kommen oder auf diese nicht ansprechen, gibt es nur sehr eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten und sie haben eine schlechte Prognose mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von weniger als einem Jahr“, sagte Dr. Ruth Pettengell, leitende Hämato-Onkologin am St. George’s Hospital in London und Erstautorin der Zulassungsstudie EXTEND. „Die Daten zu Pixantron belegen eine verbesserte Wirksamkeit gegenüber den bisherigen Behandlungsoptionen, jedoch ohne die Kardiotoxizität von Anthrazyklinen, einer in dieser Situation häufig verwandten Substanzgruppe. Pixuvri schließt diese Lücke und gibt somit den Ärzten, die diese Patientengruppe behandeln, eine wichtige neue Therapieoption an die Hand."

 

„Die Möglichkeit, bei der Behandlung des mehrfach rezidivierten aggressiven B-Zell-Lymphoms auf eine neue Therapieoption zugreifen zu können, bringt uns einen großen Schritt voran", sagte Prof. Norbert Schmitz, Leiter der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. „Pixantron stellt eine interessante Neuentwicklung dar, die die Ärzteschaft sehr begrüßen wird."

 

 

Die Phase-III-Studie zu Pixuvri (Pixantron)5

 

Bei der als EXTEND-studie bekannten Zulassungsstudie PIX301 handelte es sich um eine offene, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie an Patienten mit mehrfach rezidiviertem oder therapierefraktärem aggressivem NHL, die mindestens zwei Therapien erhalten hatten. An der Studie nahmen 66 Krankenhäuser in Europa, Indien, Russland, Südamerika und den USA teil. Insgesamt wurden 140 Patienten behandelt. Ziel der Studie war der Nachweis der Sicherheit und Wirksamkeit von Pixantron im Vergleich mit verschiedenen, anderen Monotherapien, die vom Untersucher selbst festgelegt wurden bei erheblich vorbehandelten Patienten mit rezidiviertem bzw. therapierefraktärem aggressivem NHL.

 

 

Primäre Endpunkte                                     Pixantron             Vergleichsmedikament

 

CR/Cru (komplette Remission;
unbestätigte komplette Remission)             24,3%                        7,1% (p=0,009)

Gesamt-Ansprehrate                                     40,0%                     14,3% (p=0,001)

 

 

 

Pixantron ist das erste Aza-Anthracendion und das einzige Medikament mit Zulassung der EMA zur Behandlung des rezidivierten und therapierefraktären aggressiven B-Zell Lymphoms. Der Wirkstoff zeichnet sich durch einzigartige strukturelle und physikochemische Eigenschaften aus. Da Pixantron kein Eisen bindet und auch keine langfristig stabilen Alkoholmetaboliten bilden kann, ist es weniger kardiotoxisch als die klassischen Antrazykline.5,6 Als häufigste Nebenwirkungen der Schweregrade III und IV fanden sich unkomplizierte, nicht kumulative Neutropenie, Leukopenie und Thrombozytopenie.5

 

Die Ergebnisse der Phase-III-Studie wurden in Lancet Oncology veröffentlicht und können unter http://www.thelancet.com/journals/lanonc/onlinefirst  abgerufen werden.

 

 

Informationen zu Pixuvri (Pixantron)

 

Pixuvri ist ein Aza-Anthracendion mit einzigartigen strukturellen und physikochemischen Eigenschaften. Im Gegensatz zu strukturell verwandten Verbindungen bildet Pixuvri stabile DNA-Addukte und weist im in vitro Vergleich zu verwandten Verbindungen eine deutlich höhere Antilymphom-Aktivität auf.7,8 Die Struktur von Pixuvri wurde so entwickelt, dass die Eisenbindung und damit die Bildung von Sauerstoffradikalen unterbunden wird und es nicht zur Bildung langlebiger Hydroxylmetaboliten kommen kann – diese Mechanismen sind mutmaßlich für die akute und chronische Kardiotoxizität der Antrazykline verantwortlich.6,7,8 Die neuartigen pharmakologischen Eigenschaften von Pixuvri ermöglichen eine Behandlung, ohne dass eine kumulative Höchstdosis zu beachten wäre – auch bei Patienten, die bereits mit der für Anthrazykline gültigen Höchstdosis behandelt wurden.

 

Im Mai 2012 erhielt Pixuvri eine bedingte Zulassung in der EU als Monotherapie zur Behandlung des mehrfach rezidivierten oder therapierefraktären aggressiven B-Zell Lymphoms bei Erwachsenen. Bei Patienten, die auf die letzte Therapie nicht ansprachen, ist der Nutzen von Pixantron als Chemotherapie der fünften und höheren Linie nicht belegt. Die vollständigen Arzneimittelinformationen einschließlich des Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils von Pixuvri für die zugelassene Indikation finden Sie in der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels ("SmPC").

 

Diese Zusammenfassung ist abrufbar unter: http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/human/medicines/002055/human_med_ 001549.jsp&mid=WC0b01ac058001d124  

 

In den Ländern der EU, in denen Pixuvri nicht vertrieben wird, ist es im Rahmen eines named-patient- Programms erhältlich. In den USA ist Pixuvri bisher nicht zugelassen.

 

CTI führt derzeit in der EU und in den USA eine weitere klinische Studie (PIX 306) zur Behandlung des aggressiven B-Zell – Lymphoms durch, in der Pixantron in Kombination mit Rituximab mit einer Kombination aus Gemcitabin und Rituximab verglichen wird.

 

 

Informationen zur bedingten Zulassung

 

Nach Beurteilung durch die Europäische Arzneimittelagentur wird in der EU eine bedingte Zulassung für Arzneimittel dann gewährt, wenn diese ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweisen, eine medizinische Versorgungslücke schließen und ihre sofortige Verfügbarkeit einen relevanten Nutzen für die öffentliche Gesundheit darstellt. Bedingte Zulassungen müssen jährlich erneuert werden und unterliegen besonderen Auflagen. Entsprechend den Auflagen der bedingten Zulassung von Pixantron wird CTI eine Anwendungsbeobachtungsstudie (Post-Marketing Surveillance) durchführen, um den zuvor beobachteten, positiven klinischen Nutzen zu bestätigen.

 

Im Rahmen der Zulassung hat CTI der Auflage zugestimmt, dem Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur die Ergebnisse der klinischen Studie PIX306 bis zum Juni 2015 zu übermitteln.

 

 

Informationen zum Non-Hodgkin-Lymphome

 

Non-Hodgkin-Lymphome sind bösartige Tumoren des lymphatischen Systems, die häufig durch Lymphknotenschwellungen sowie den Befall des Knochenmarks und des Blutes charakterisiert sind. Prinzipiell können aber nahezu alle menschlichen Organe befallen sein. NHL lassen sich grob in zwei Hauptgruppen unterteilen – aggressive und indolente Lymphome. Das aggressive NHL stellt eine rasch wachsende Tumorform dar, die unbehandelt in wenigen Wochen bis Monaten zum Tode führt.

 

Es gibt zahlreiche Unterformen des NHL, wobei das aggressive B-Zell-NHL als häufigste Form für etwa 35 % der NHL-Fälle verantwortlich ist.1 Nach einer Erstlinientherapie mit Rituximab und CHOP (Cyclophosphamid, Doxorubicin,Vincristin und Prednisolon) zeigen ein Drittel der Patienten ein ungenügendes Ansprechen und müssen anderen Therapieverfahren inklusive einer Hochdosistherapie mit anschließender autologer oder allogener Stammzelltransplantation zugeführt werden10 Mehr als die Hälfte der Patienten mit rezidiver oder refraktärer Erkrankung kommen für eine intensive Zweitlinientherapie und Stammzelltransplantation in Frage, doch sprechen mehr als 50 % von ihnen nicht darauf an.11 Für solche Patienten gibt es kaum Behandlungsmöglichkeiten und meist sind diese palliativer Natur.5 Pixantron ist der erste Wirkstoff, der in der EU für diese Situation zugelassen ist.

 

 

Informationen zu Cell Therapeutics, Inc.

 

CTI ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Seattle (USA). Das Engagement des Unternehmens gilt dem Aufbau eines integrierten Portfolios onkologischer Produkte, um Krebserkrankungen besser behandeln zu können. Weitere Informationen finden Sie unter www.CellTherapeutics.com.

 

 

Literatur 

  1. Harris NL, et al. Ann Oncol. 1999;10(12):1419-32
  2. European Cancer Observatory, Cancer Fact Sheets, 2008
  3. Hagemeister FB. Cancer Chemother Pharmacol 2002;49(suppl 1): S13-20
  4. Cabanillas F, Lancet 2012, Published online May 30th 2012. DOI: 10.1016/S1470-20245(12)70232-2
  5. Pettengell R, Coiffier B, Narayanan G et al. Lancet Oncology 2012: 13, 696-706
  6. Cavalletti E, Crippa L, Mainardi P et al. Invest New Drugs 2007;25: 187-95
  7. Swain S, Whaley FS, Ewer MS. Cancer 2003;97: 2869-79
  8. Mordente A, Meucci E, Silvestrini A et al. Curr Med Chem 2009; 16: 1656-72
  9. Ziepert et al., J.Clin.Oncol. 2010: 28, 2373-80
  10. Tilly H and Dreyling M. Ann Oncol 2010; 21 (Supplement 5): v172–v174
  11. Gisselbrecht et al., J.Clin.Oncol 2010

 


 

Quelle: Cell Therapeutics, Inc., 16.01.2013 (tB).

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