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Pneumokokken
Chancen der Impfung nutzen
Potsdam (18. Oktober 2011) – Trotz STIKO-Empfehlung sind die Pneumokokken-Impfraten bei den über 60-Jährigen mit 20 bis 25 % eher gering.1,2,3 Dies hat gravierende Folgen: Jedes Jahr gibt es in Deutschland schätzungsweise bis zu 12.000 Todesfälle durch schwere Pneumokokken-Erkrankungen und bis zu 135.000 Krankenhausaufenthalte. 80–90 % der Todesfälle betreffen über 60-Jährige.4 Ein Grund ist der geringe Bekanntheitsgrad der Impfung in der Bevölkerung.5 Ärzte sollten deshalb jede Gelegenheit zur Information der Patienten nutzen und die Impfung aktiv anbieten.
Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) sind eine häufige Ursache von Pneumonie, Sepsis und Meningitis in Deutschland. Besonders betroffen sind Kleinkinder und ältere Erwachsene.1 Jedes Jahr gibt es in Deutschland schätzungsweise bis zu 12.000 Todesfälle durch schwere Pneumokokken-Erkrankungen und bis zu 135.000 Krankenhausaufenthalte.
80–90 % der Todesfälle betreffen über 60-Jährige.4 Das Alter als Risikofaktor für Pneumokokken-Erkrankungen wird jedoch häufig unterschätzt: Gerade ältere Menschen können schwer erkranken und trotz adäquater Therapie versterben, so der niedergelassene Allgemeinmediziner und Diabetologe Dr. Reinfried Galmbacher, Klingenberg auf der Pressekonferenz.6 „In meiner Praxis, so Dr. Galmbacher, achte ich deshalb konsequent darauf, dass meine älteren Patienten alle wichtigen Impfungen, wie z.B. die Pneumokokken-Impfung erhalten. Gerade das Alter wird als zu berücksichtigender Faktor für diese Impfung häufig vernachlässigt.“ Nur 20–25%3,5 der Menschen ab 60 Jahren sind gegen Pneumokokken-Erkrankungen geimpft. „Berät man die Patienten aktiv, kann man dies leicht ändern, so Dr. Galmbacher. Denn die Impfung ist vielen Menschen im Gegensatz zum Beispiel zur Grippeimpfung häufig unbekannt. Der Rat des Arztes ist hier also entscheidend.“
Zur Impfung von Säuglingen und Kindern bis 5 Jahren stehen Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe zur Verfügung. Zur Impfung von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren hat sich seit vielen Jahren der Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff Pneumovax®23 bewährt. Die Wirksamkeit des Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffes wurde in einer großen Anzahl klinischer Studien belegt.7 In einer aktuell veröffentlichten randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, japanischen Studie mit über 1.000 Bewohnern von Seniorenheimen konnte ein signifikanter Rückgang der Inzidenz der Pneumokokken-Pneumonien um 64% erreicht werden.8
Bei der vorbeugenden Wirkung der Pneumokokken-Impfstoffe, wie z.B. Pneumovax®23 ist auch entscheidend, wie umfassend der Impfstoff die Pneumokokken-Serotypen abdeckt, die derzeit für schwere Erkrankungen bei Erwachsenen verantwortlich sind.
Dr. Mark van der Linden vom Nationalen Referenzzentrum für Streptokokken (NRZS) in Aachen stellte beim Pressegespräch6 aktuelle Untersuchungen aus Deutschland zu invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (IPE) vor. Den Untersuchungen zufolge hat sich die Verteilung der Pneumokokken-Serotypen im Beobachtungszeitraum von 2002 – 2010 bei Erwachsenen verändert.9
Bereits seit 1998 besteht die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), alle Erwachsenen ab 60 Jahren und chronisch Kranke mit einem Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff zu impfen. Im Jahr 2006 empfahl die STIKO auch alle Säuglinge und Kleinkinder bis 24 Monate mit einem zu diesem Zeitpunkt neu eingeführten Pneumokokken- Konjugatimpfstoff zu impfen.2,10
Nach breiter Anwendung eines zunächst 7-valenten, jetzt 10- bzw. 13-valenten Pneumokokken-Konjugat-Impfstoffes bei Kindern – so die Ergebnisse des NRZS – konnten 2009-2010 vermehrt Pneumokokken-Erkrankungen beobachtet werden, die durch andere als die im 7-valenten Konjugat-Impfstoff enthaltenen Serotypen hervorgerufen wurden. „Dies dürfte“, so Dr. van der Linden, „ein Impfstoff-Effekt des Kinderimpfprogramms sein.“6
Der 13-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff 11, der bei Kindern eingesetzt wird, hätte in 2009–2010 61,9% der invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (IPE) der Erwachsenen in Deutschland abgedeckt. Für bakteriämische Pneumonien, die durch Pneumokokken hervorgerufen werden, hätte die Abdeckungsrate 68,6% betragen. Die im Polysaccharidimpfstoff Pneumovax®23 enthaltenen 23 Pneumokokken-Serotypen12 hätten 81,7% der IPE bzw. 86,5% der bakteriämischen Pneumokokken-Pneumonien abgedeckt. 9 Pneumovax®23 bietet damit eine umfassende Abdeckung der Pneumokokken-Serotypen, die invasive Erkrankungen bei Erwachsenen verursachen, und hat seine Wirksamkeit in zahlreichen Studien belegt.7
Literatur
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Quast U, Hülße C, Heininger U. Ärzte Merkblatt Pneumokokken. Marburg: Deutsches Grünes Kreuz; Ausgabe 2008.
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Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI. Stand: Juli 2011. Epidemiologisches Bulletin 2011; 30: 275-294
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Sanofi Pasteur MSD Interne Daten, 2009
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Reinert RR et al. Positionspapier: Für höhere Impfraten gegen Pneumokokken-Erkrankungen, Aachen 2004
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Robert Koch-Institut. Teilnahme an Influenza- und Pneumokokken-Schutzimpfung. Bundesweite Querschnittsstudie zur Situation der Saison 2001/2002. Epidemiologisches Bulletin 2002;127-134.
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Pressegespräch Sanofi Pasteur MSD: Pneumokokken – Chancen zur Impfung nutzen. 18. Oktober 2011, Potsdam
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Moberley SA, et al. Vaccines for preventing pneumococcal infection in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008
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Maruyama T et al. Efficacy of 23-valent pneumococcal vaccine in preventing pneumonia and improving survival in nursing home residents: double blind, randomised and placebo-controlled trial. BMJ 2010;340:c10042: Randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie in japanischen Seniorenheimen von März 2006 bis 2009 mit 1006 Teilnehmern ab 55 Jahren zur Evaluation der Wirksamkeit von Pneumovax 23 gegen Pneumokokken-Pneumonien (Inzidenzrückgang 64%, 95% KI [32; 81]
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Van der Linden M & Imöhl M, Abstract/ Poster zur 19. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Leipzig 2011
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Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI. Begründung zur Anpassung der Pneumokokken-Impfempfehlung. Stand: Juli 2006. Epidemiologisches Bulletin 2006; 31: 255-267
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Pfizer, Fachinformation Prevenar13®, November 2010, Serotypen im Impfstoff: 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F und 23F
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SPMSD, Fachinformation Pneumovax®23, Juni 2011; Serotypen im Impfstoff: 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V,10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19F, 19A,20, 22F, 23F, 33F
Über Sanofi Pasteur MSD
Sanofi Pasteur MSD ist ein europäisches Gemeinschaftsunternehmen von Sanofi Pasteur und Merck & Co. Inc.: Wir haben uns als Einzige ausschließlich auf Herstellung und Vertrieb von Impfstoffen spezialisiert. Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen – mit unseren Produkten schützen wir Menschen aller Altersklassen vor 20 Infektionskrankheiten. Weltweit arbeiten Forscherteams an der Entwicklung neuer und der Verbesserung bewährter Impfstoffe. Dabei ist es Ziel, deren Wirksamkeit, Verträglichkeit und Akzeptanz ständig zu verbessern.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Sanofi Pasteur MSD zum Thema „Pneumokokken – Chancen der Impfung nutzen“ am 18.10.2011 in Potsdam (MCG-Medical Consulting Group) (tB).