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Politische Maßnahmen für eine bessere Behandlung chronischer Schmerzen in Europa gefordert
Erste Resultate des Europäischen Aktionsplan-Monitors 2011 veröffentlicht
Hamburg (23. September 2011) – Erstmalig wurden während des 7. Kongresses der Europäischen Schmerzgesellschaft EFIC (European Federation of the IASP® Chapters (EFIC®)) in Hamburg (21.-24. September) Ergebnisse des Europäischen Aktionsplan-Monitors 2011 vorgestellt. Die Analyse zeigte erste Auswertungen zur strategischen Implementierung eines Europäischen “Aktionsplans” zur Verbesserung der Schmerzversorgung in Europa. Die Daten beziehen sich auf Fragen hinsichtlich der Anerkennung von Schmerz als spezifischen Gesundheitszustand, des Vorhanden-seins von nationalen Erfahrungsaustausch-Plattformen und des Status der Integration von Schmerz als Pflichtfach in Lehrplänen. Der Europäische Aktionsplan-Monitor 2011 liefert Politikern und Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen somit einen internationalen Benchmark zur Versorgungssituation von Schmerz in Europa.
Der Aktionsplan-Monitor 2011 basiert auf dem politischen Aktionsplan „(A Road Map for Action“), welcher als wichtigstes Ergebnis des europäischen Symposiums „The Societal Impact of Pain (SIP) 2011“ (Europäisches Parlament, Brüssel, Mai 2011) hervorging. Der Aktionsplan beschreibt dabei sieben gesundheitspolitische Dimensionen, wie die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten das Thema der gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz effektiv adressieren können (den vollständigen Aktionsplan finden Sie hier www.sip-meeting.org/press). Der Aktionsplan wird dabei von über 55 Organisationen aus ganz Europa unterstützt, was die breite Relevanz des Dokuments widerspiegelt.
Um den Stand der nationalen Implementierung des SIP-Aktionsplans zu beobachten, wurde der Aktionsplan-Monitor entwickelt. Neben Fragen zu den sieben gesundheitspolitischen Aspekten des Aktionsplans, werden hier auch Fragen zu den größten Errungenschaften und kritischsten Herausforderungen eines Landes gestellt. Die Auswertung basiert auf den Datensätzen aus 27 Ländern.
Die Präsentation des Aktionsplan-Monitors 2011 erfolgte am Freitagabend des 23. Septembers im Rahmen des Symposiums „Societal Impact of Pain in Europe“ („Die gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz in Europa“), welches die politische Diskussion über die zukünftige Schmerzversorgung auf EU und nationaler Ebene unterstützt. Vorgestellt wurden die Daten von Professor Rolf-Detlef Treede, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg: „Den Europäischen Aktionsplan-Monitor haben wir entwickelt, um den Informationsaustausch unter den Europäischen Mitgliedsstaaten zu gewährleisten und zu unterstützen. Mithilfe des Monitors fragen wir Spezialisten des Gesundheitswesens unterschiedlicher Länder zum Status der Schmerzversorgung und fordern sie auf, das Recht auf eine angemessene Schmerzversorgung in ihrem Land Realität werden zu lassen.“
Die wichtigsten Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden:
In den meisten europäischen Ländern existiert eine nationale Plattform zur Unterstützung von Schmerzpatienten und Schmerzversorgung; die Kooperation mit Patientenorganisationen und -verbänden muss jedoch noch ausgebaut werden.
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Nationale Behörden müssen das Recht eines jeden Bürgers auf den Zugang zu adäquater Schmerzversorgung anerkennen (und dies durch offizielle politische Regularien bestätigen).
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Der Zugang von Patienten zu angemessener Schmerzversorgung (Diagnose, Behandlung, Medikation) ist nicht ausreichend sichergestellt.
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Schmerzmedizin und -versorgung ist bisher nur in zwei Ländern als Pflichtfach in Lehrplänen eingeführt worden; Schmerzexperten werden aber dringend benötigt.
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Ein Programm zur Pathophysiologie von Schmerz für die allgemeine Bevölkerung („Schmerz ist Realität“) muss in allen Ländern vorangetrieben werden.
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Bisher gibt es seitens nationaler Behörden nur wenige Aktivitäten zur Förderung von Schmerzforschung, die sich auf die gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz und die Belastung chronischer Schmerzen auf Gesundheits-, Sozial- und Arbeitssektor konzentriert.
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Politische Maßnahmen zur Sicherstellung von angemessenen Wartezeiten und Finanzierungen chronischer Schmerzen (frühzeitige Diagnose und sekundäre Prävention) wurden bisher kaum implementiert.
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Ein Prozess zur Konsensfindung aller Interessensvertreter, welche durch die europäische SIP-Plattform repräsentiert werden, muss auf allen Ebenen entwickelt werden (IASP Chapter, Professionelle Organisationen, Patientenverbände, etc.).
Die Ergebnisse geben einen ersten Eindruck über das Spektrum, welches von der vollständigen Auswertung des Aktionsplan-Monitors in naher Zukunft erwartet werden kann. Ziel ist es, den Fortschritt bei der Implementierung des Aktionsplans in ganz Europa zu überwachen und die finalen Ergebnisse auf nationaler und EU-Regierungsebene zu kommunizieren, um die Schmerzversorgung und deren gesundheitspolitischen Rahmen in Europa zu verbessern.
Über die internationale Plattform Societal Impact of Pain (SIP)
"Societal Impact of Pain" (SIP) (“die gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz”) ist eine internationale Plattform, gegründet in 2010, mit dem Ziel Aufmerksamkeit zu schaffen für die Relevanz der Auswirkungen von Schmerz auf unsere Gesellschaft, Gesundheits- und Wirtschaftssysteme, sowie Information und Erfahrungen zwischen den Europäischen Mitgliedsstaaten auszutauschen, und europäische und nationale Strategien für politische Maßnahmen und Aktionspläne für eine verbesserte Schmerzversorgung in Europa zu entwickeln. Die Plattform bietet daher eine Diskussionsmöglichkeit für Vertreter des Gesundheitssystems, Schmerzorganisationen, Politiker, Krankenkassen, Versicherungen und Vertretern von Gesundheits- und Aufsichtsbehörden.
Verantwortlich für die wissenschaftlichen Inhalte der SIP Plattform ist die europäische Schmerzgesellschaft EFIC (European Federation of the IASP® Chapters (EFIC®)). Das pharmazeutische Unternehmen Grünenthal GmbH unterstützt bei Logistik und Organisation.
Weitere Informationen unter: www.sip-meetings.org
Über EFIC
Der europäische Schmerz‐Dachverband EFIC® (European Federation of IASP Chapters®) ist eine multidisziplinäre Fachorganisation im Bereich der Schmerz‐Wissenschaft und –Medizin und besteht aus 35 Ländern („Chapters“) der Internationalen Schmerz‐Gesellschaft IASP® (International Association for the Study of Pain). Das 1993 gegründete Unternehmen repräsentiert rund 20.000 Wissenschaftler, Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Psychologen und weitere Gesundheitsexperten aus ganz Europa mit dem Ziel, die heutige Schmerztherapie in Europa zu verbessern.
Weitere Informationen unter www.efic.org
Kontakt
SIP‐meetings@grunenthal.com
oder:
European Federation of IASP® Chapters
Medialaan 24
1800 Vilvoorde – Belgium
Tel: +32 2 251 55 10
Fax: +32 2 251 48 10
Email: secretary@efic.org, www.efic.org
Quelle: Pressemitteilung der Firma Grünenthal (MCG-Medical Consulting Group), 19.10.2011 (tB).