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Polyhexanid in der Wundbehandlung
Praxisempfehlung gibt Orientierung
Kassel (26. Juni 2009) – Für die Anwendung von Polyhexanid in der Wundbehandlung gibt es bisher keine Leitlinien. Deshalb hat eine Expertengruppe aus den Bereichen Dermatologie, Hygiene, Gefäßchirurgie, Pharmazie und Pflegewissenschaft die derzeit verfügbare Evidenz zu Polyhexanid in der Behandlung kritisch kolonisierter oder lokal infizierter Wunden zusammengefasst und eine Praxisempfehlung publiziert. Sie beseitigt Unsicherheiten und gibt dem Anwender fachgebietsübergreifend Orientierung für den Einsatz des Antiseptikums. „Bemerkenswert ist,“ betonte Mitautor und DGfW-Mitglied PD Dr. med. Joachim Dissemond bei einer Pressekonferenz von Lohmann & Rauscher*, „dass diese Expertenempfehlung auch von den Fachgesellschaften DGfW (Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung) und AWA (Austrian Wound Association) sowie von der ICW (Initiative Chronische Wunden) unterstützt und zur Beachtung empfohlen wurde.“
Neben allgemeinen Therapieempfehlungen geben die Experten in der Praxisempfehlung konkrete Anwendungshinweise für alle derzeit verfügbaren polyhexanidhaltigen Produkte. Mit Polyhexanid steht eine in hohem Maße geeignete antimikrobielle Substanz zum Einsatz bei kritisch kolonisierten oder lokal infizierten akuten und chronischen Wunden zur Verfügung. Die praxisorientierte Empfehlung hebt neben der therapeutischen Breite, die gute Zell- und Gewebeverträglichkeit sowie die wundheilungsfördernde Wirkung hervor. Klarer Vorteil gegenüber Silber: Bislang ist es beim Einsatz von Polyhexanid nicht zu Resistenzentwicklungen bei Erregern gekommen.
Polyhexanid kann lokal als Spülung, Spül-Drainage oder als feuchter Wundverband eingesetzt werden. Neben der therapeutischen Anwendung ist auch ein präventiver Einsatz bei infektgefährdeten Wunden möglich. Aus dieser Situation heraus kann sich eine kritische Kolonisation entwickeln, die rasch in eine lokale Infektion mit bekanntem Komplikationsrisiko übergeht.
Brücke zwischen Wissenschaft und medizinischem Alltag
„Schätzungen zufolge sind derzeit etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland von chronischen Wunden betroffen, Tendenz steigend“, so PD Dr. med. Andreas Schwarzkopf, stellvertretender Vorsitzender der Initiative Chronische Wunden (ICW). Trotz der großen Verbreitung dieser Wunden sei nur wenig über die fachgerechte Behandlung bekannt. Hier helfe die Praxisempfehlung, die Brücke zwischen Wissenschaft und medizinischem Alltag zu schlagen, führte der Hygieniker Schwarzkopf weiter aus. Mit der Expertenempfehlung könnten Wundspezialisten aus der Pflege auch den Hausarzt und die Patienten von bestimmten Vorgehensweisen überzeugen. Sein Fazit: „Die praxisorientierte Empfehlung ist ein wertvoller Baustein in der Patientenversorgung. Sie erleichtert Therapieentscheidungen, verbessert damit die Versorgung der Patienten und entlastet das Gesundheitswesen“
MRSA-freie Wunden durch polyhexanidhaltige Wundauflage Suprasorb® X + PHMB
Suprasorb® X + PHMB von Lohmann & Rauscher ist die einzige feuchte Zellulose-Wundauflage der modernen Wundversorgung und wird in der praxisorientierten Expertenempfehlung zur Behandlung kritisch kolonisierter und lokal infizierter Wunden empfohlen. Sie beseitigt ein breites Erregerspektrum und kann selbst hartnäckig MRSA-kontaminierte Wunden in MRSA-freie überführen. Das belegt eine systematische klinische Untersuchung von Dr. med. Thomas Eberlein, Dermatologe aus Nürnberg und Dr. med. Thomas Wild von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg3. Acht hartnäckig langfristig MRSA-kontaminierte Wunden (Dekubital- und Beinulzera) wurden mit Suprasorb® X+PHMB behandelt. Zum Einsatz kam die antimikrobielle Wundauflage mit Polyhexanid nach wiederholt durchgeführter Dekontamination, die jedoch nicht zum Erfolg geführt hatte. Die Behandlung dauerte jeweils 12 Tage bei täglichem bis zweitäglichen Verbandwechsel. Mit Suprasorb® X + PHMB gelang die vollständige Beseitigung der MRSA in allen Wundbiotopen, und die Patienten blieben auch nach Abschluss der Behandlung erregerfrei. „Suprasorb® X + PHMB erleichtert und verbessert die Versorgung MRSA-positiver Wundpatienten und erhöht die Anwendersicherheit“, fasste Wild die Ergebnisse zusammen.
Der Wundverband zeichnet sich durch eine hohe Verträglichkeit aus und verfügt über ein überdurchschnittliches Exsudatmanagement: Wo nötig, gibt er Feuchtigkeit ab und nimmt gleichzeitig an anderer Stelle überschüssiges Exsudat auf. Das HydroBalance-System reduziert den Schmerz und fördert die Wundheilung. Suprasorb® X + PHMB ist für kritisch kolonisierte und lokal infizierte, schwach bis mittel exsudierende Wunden indiziert – insbesondere für die Behandlung chronischer Wunden. Durch das weiche und anschmiegsame Material passt sich der Verband ausgezeichnet den Wundkonturen an.
Lohmann & Rauscher
Lohmann & Rauscher ist ein international tätiges Unternehmen mit breitem Produkt-Portfolio. L&R produziert zukunftsorientierte Medizin- und Hygieneprodukte vom einfachen Verbandstoff bis zu modernen Therapie- und Pflegesystemen. In Fachkreisen zählt Lohmann & Rauscher zu den kompetenten Lösungsanbietern auf dem Gebiet der feuchten Wundbehandlung. Für individuelle Wundzustände lässt sich aus der Suprasorb®-Familie eine nach neuesten medizinischen Erkenntnissen angepasste Wundtherapie zusammenstellen.
Quellen
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Dissemond J, Gerber V, Kramer A, Riepe G, Strohal R, Vasel-Biergans A, Eberlein T (2009) Praxisorientierte Expertenempfehlung zur Behandlung kritisch kolonisierter und lokal infizierter Wunden mit Polihexanid. Wundmanagement 3(2): 62-68
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Dissemond J, Gerber V, Kramer A, Riepe G, Strohal R, Vasel-Biergans A, Eberlein T (2009) Praxisorientierte Expertenempfehlung zur Behandlung kritisch kolonisierter und lokal infizierter Wunden mit Polihexanid. Zeitschrift für Wundheilung 14(1): 20-26
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Eberlein Th, Wild Th, Andriessen A, Successful sanitation of MRSA contaminated chronic skin wounds by using a PHMB-containing HydroBalanced biocellulose based wound dressing. Poster Conférence des plaies et cicatrisations (CPC), Paris 18-20 Janvier 2009.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Lohmann & Rauscher zum Thema „Suprasorb X+PHMB – einziger feuchter Wundverband in neuer Expertenempfehlung“ am 26.06.2009, im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) in Kassel 2009 (Dorothea Küsters Life Science Communications).