Polyposis nasi und Sinusitis

Experten unterstreichen hohen therapeutischen Stellenwert von Myrtol standardisiert

 

LogoHamburg (12. Juni 2009) – Nach Schätzungen von Experten wird die Prävalenz der Polyposis nasi in Europa mit 1 bis 2 % angegeben. Die an sich gutartigen Wucherungen der Nasenschleimhaut sind also ein alltägliches Problem in der Praxis. In Deutschland wird die Diagnose jedes Jahr mehr als 250. 000 mal gestellt. Zusammen mit der akuten und der chronischen Sinusitis haben diese Erkrankungen daher durchaus den Charakter von Volkserkrankungen und sind dementsprechend auch sozioökonomisch relevant. Umso wichtiger sind effektive Therapieoptionen, die vor allem rechtzeitig eingesetzt werden. Dies wurde jetzt auf einer Veranstaltung des Unternehmens Pohl Boskamp/Hohenlockstedt deutlich.

 

Ein wesentliches Symptom der Polyposis nasi ist neben der nasalen Obstruktion und der Sekretion die Beeinträchtigung des Geruchssinnes. Bei Patienten mit Nasenpolypen finden sich bei fast 80% der Patienten Hyposmien oder Anosmien, während bei Patienten mit chronischer Sinusitis nur 58% der Patienten eine Riechstörung aufweisen. Andererseits leiden Patienten mit Nasenpolypen seltener an Kopf- oder Gesichtsschmerzen. Nasenpolypen können in jedem Lebensalter auftreten, entstehen aber vorwiegend nach dem 30. Lebensjahr. Bei Kindern werden Nasenpolypen hingegen eher selten beobachtet. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Wie Dr. Thorsten Zehlicke, Oberarzt an der Bundeswehr-Klinik in Hamburg in seinem Vortrag ausführte, spielt die ostiomeatale Einheit eine wichtige Rolle im Krankheitsprozess. Der Grund: An den Engstellen ist die Schleimhaut nur weniger als ein Millimeter voneinander entfernt. „Meist reichen geringfügige Schwellungszustände aus, damit sich die Ostien verschließen“, betonte der Experte. Konsekutiv kommt es zu einer erheblichen Einschränkung der Drainagefunktion mit der Folge, dass sich im nach geschalteten Nasennebenhöhlensystem chronische Entzündungsprozesse (Sinusitiden) entwickeln können.

 

 

Therapiestrategien im Überblick

 

In der Therapie der Polyposis nasi haben chirurgische Techniken sowie konservative Therapieoptionen einen hohen Stellenwert, so Zehlicke. Als Goldstandard gilt derzeit die mikroskopisch kontrollierte Beseitigung der Engstellen mit gleichzeitiger Entfernung der inflammatorisch veränderten Schleimhaut. Entscheidend für den weiteren Therapieerfolg ist eine konsequente Rezidivprophylaxe, weil es bei gut einem Drittel der Patienten zu einer Rezidivpolyposis und bei circa 15 % der Patienten zu einer Sinusitis kommt. „Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass die Patienten meist unter einer erheblichen Einschränkung ihrer Lebensqualität leiden“, unterstrich Zehlicke. Weil das pathophysiologische Korrelat der Polyposis nasi die gestörte mukoziliäre Clearance ist, zählen die Rückbildung der Symptome und die Vermeidung von Komplikationen zu den wichtigsten Therapiezielen. Hier erhält Myrtol standardisiert als effektiver Wirkstoff neue Aufmerksamkeit. Die Gründe hierfür: Myrtol standardisiert wirkt nicht nur mukosekretolytisch, sondern hat darüber hinaus antioxidative oder antiinflammatorische Eigenschaften. „Für den pathophysiologischen Kerndefekt, nämlich die Schleimhautentzündung bei chronischen Prozessen, haben diese pharmakologischen Eigenschaften große Relevanz“, betonte der Experte abschließend.

 

 

Myrtol standardisiert bei chronischer Sinusitis

 

In der Therapie der chronischen Sinusitis hat sich der Wirkstoff Myrtol standardisiert (GeloMyrtol® forte) bewährt, die Effektivität ist durch eine Vielzahl klinischer Studien auch hinreichend dokumentiert. Hierauf wies Martina Ehmen aus Hohenlockstedt hin. Die aktuellen Leitlinien verschiedener Fachgesellschaften tragen diesem Umstand Rechnung, und empfehlen Myrtol standardisiert zur Therapie der akuten Sinusitis [AWMF, 2007]1. Auch bei der chronischen Sinusitis hat Myrtol standardisiert einen hohen Stellenwert in der Praxis, wie die Ergebnisse klinischer Studien belegen. Nach den Daten einer offenen, kontrollierten, unizentrischen Studie mit insgesamt 44 Patienten zeigte sich, dass nach Ende der zehntägigen Behandlungsdauer 80 % der Patienten unter Myrtol standardisiert symptomfrei waren, während dies bei nur 10 % in der Placebogruppe der Fall war [Laszig, 1987]2. Auch röntgenologisch konnte die Befundverbesserung dokumentiert werden: Bei jedem zweiten mit Myrtol standardisiert behandelten Patienten konnte nach zehn Tagen keine Verschattung der Nasennebenhöhlen mehr nachgewiesen werden. Retrospektive Analysen kasuistischer Therapiedaten von 101 Erwachsenen und 64 Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren bestätigen die therapeutische Wirksamkeit auch über einen längeren Zeitraum (Median: 53 bzw. 26 Tage). Vor allem die Sinusitis-bedingten Schmerzen (Kopf- und Gesichtsschmerzen oder einer Druckempfindlichkeit über den Nervenaustrittspunkten) besserten sich im Behandlungszeitraum in beiden Gruppen nachhaltig. Konkret: Bei ca. 70 % der Erwachsenen und bei 80 bis 90 % der Kinder führte die Therapie mit Myrtol standardisiert zu einer Symptomfreiheit [Hanisch, Bock, 1994a, Hanisch, Bock, 1994b]3,4. Aktuelle klinische Daten aus einer multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten und doppelblinden Studie an 46 Patienten mit chronischer Sinusitis kommen zu einem ähnlichen Ergebnis [de Mey, 2008]5. Erstmalig überhaupt wurde eine Studie zur chronischen Sinusitis mit einem Sekretolytikum über einen längeren Zeitraum von 3 Monaten durchgeführt. Das Ergebnis war, dass sich der Symptomensummenscore zwar erwartungsgemäß im Laufe der Therapie mit Myrtol verringerte, dies jedoch auch in der Placebogruppe ohne signifikanten Unterschied zu beobachten war. Die Auswertung der valideren computertomographischen Befunde zeigten jedoch eine deutlich signifikante Senkung des Score-Index unter Myrtol (p < 0,0001), die unter Placebo ohne Signifikanz verlief (p = 0,154). Auch im Urteil der Patienten und der Ärzte schneidet Myrtol standardisiert sehr gut ab: In ca. 90 % wird dem Mukosekretolytikum eine gute bis sehr gute Verträglichkeit bescheinigt.

 

 

Fazit

 

Die Langzeittherapie der chronischen Sinusitis mit dem pflanzlichen Mukosekretolytikum Myrtol standardisiert führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Symptomatik bei gleichzeitig sehr guter Verträglichkeit.

 

 

Abbildungen

 

Abb. 1: Bei Entzündungen der Schleimhaut kommt es zum Verlust der Zilien. Der Sekret-Transport wird verlangsamt oder kommt völlig zum Erliegen.

 

Abb. 1: Bei Entzündungen der Schleimhaut kommt es zum Verlust der Zilien. Der Sekret-Transport wird verlangsamt oder kommt völlig zum Erliegen.

 

 

Der Mukoziliarapparat: Becherzellen und seromuköse Drüsen produzieren ein Sekret, das auf der Oberfläche der Schleimhaut einen zweischichtigen Film bildet. Er besteht aus einer dünnflüssigen Sol- und einer zähflüssigen Gelschicht 

 

Abb. 2: Der Mukoziliarapparat: Becherzellen und seromuköse Drüsen produzieren ein Sekret, das auf der Oberfläche der Schleimhaut einen zweischichtigen Film bildet. Er besteht aus einer dünnflüssigen Sol- und einer zähflüssigen Gelschicht.

 

 

 

Abb. 3: Score-Verbesserung der Kernsymptomatik unter Myrtol vs. Plazebo. Alle Abbildungen: Pohl Boskamp

 

Abb. 3: Score-Verbesserung der Kernsymptomatik unter Myrtol vs. Plazebo. Alle Abbildungen: Pohl Boskamp

 

 

 

Literatur 

  1. AWMF-online:  Leitlinie Rhinosinusitis der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (2007), http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/017-049.htm#kap07  
  2. Laszig: Gelomyrtol® forte bei Patienten mit chronischer Sinusitis (1987), in: Wittig: Myrtol standardisiert – Eine klinische Dokumentation. Ergebnisse Verlag (2005) 4: 73-76
  3. Hanisch, Bock: Sekretolytika bei chronischer Sinusitis bei Erwachsenen (1994a), in: Wittig: Myrtol standardisiert – Eine klinische Dokumentation. Ergebnisse Verlag (2005) 4: 77-78
  4. Hanisch, Bock: Sekretolytika bei chronischer Sinusitis bei Kindern (1994b), in: Wittig: Myrtol standardisiert – Eine klinische Dokumentation. Ergebnisse Verlag (2005) 4: 79-80

 

GeloMyrtol® forte. Wirkst.: Myrtol stand. Zus.: 1 Kps. enth. 300 mg Myrtol stand. auf mind. 75 mg Limonen, 75 mg Cineol u. 20 mg a-Pinen. Hilfsst.: Raffiniertes Rapsöl; Gelatine; Glycerol 85 %; Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend); Hypromelloseacetatsuccinat; Triethylcitrat; Natriumdodecylsulfat; Talkum; Dextrin; Glycyrrhizinsäure, Ammoniumsalz. Anw.-Geb.: Akute u. chron. Bronchitis u. Sinusitis. Gegenanz.: Nicht anwenden bei entzündl. Erkr. i. Bereich Magen-Darm u. d. Gallenwege, schweren Lebererkr., bek. Überempfindlichkeit gegen einen d. Bestandt. des Arzneim.; Nebenw.: In Einzelfällen Magen-Darm-Beschw., in Bewegung setzen vorhandener Nieren- u. Gallensteine, Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, Gesichtsschwellung, Atemnot oder Kreislaufstör.). G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, 25551 Hohenlockstedt (01/5) 

 


Quelle: Pressekonferenz der Firma Pohl Boskamp zum Thema "Neue Behandlungskonzepte bei chronisch-polypöser Sinusitis" am 12.06.2009 in Hamburg (tB).

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