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Position der Fachkrankenpflege bei der Covid-19 Pandemie
Berlin (24. Juni 2020) — Die Fachkrankenpflege der Intensivstationen hat in der Covid-19 Pandemie eine entscheidende Rolle bei Vorbereitungen und in den Hotspots bei der Bewältigung der Zunahme von Intensivpatienten gespielt bzw. wird sie weiterhin innehaben.
Nach den ersten Berichten aus China, Frankreich und Italien organisierte die Fachkrankenpflege in Deutschland gemeinsam mit den Intensivmedizinern und Akademien der Kliniken Konzepte und Fortbildungen zur befürchteten massiven Zunahme von Intensivpatienten (vgl. Anschreiben an die Kliniken von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn 13. März 2020).
In Step to Step Qualifizierungen und Bereitstellungen von Intensivkapazitäten bestanden die ersten Aufgaben. Die Unterstützung der Bundesregierung zur Anschaffung von Beatmungsgeräten bedeutete noch nicht die Therapie und pflegerische Versorgung der Intensivpatienten.
Rolle der Fachkrankenpflege für Intensivpflege bei der Covid-19 Pandemie
- Konzepte in Zusammenarbeit mit Intensivmedizinern zur Steigerung der Kapazitäten erstellen
- Handlungsempfehlungen für die Intensivpflege und Intensivmedizin erstellen
- Fortbildungsmaßnahmen entwickeln und durchführen wie
- Hands on Schulungen
- E-Learning
- Online-Schulungen
- Insbesondere für Grundlagen der Beatmung, Positionierung von Patienten z.B. in die Bauchlage, An- und Ablegen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) usw.
- Kommunikationsmöglichkeiten für Angehörige in den Zeiten der Besuchseinschränkungen bzw. Verbote schaffen
- Supervision der Kolleg*innen aus den Bereichen der Anästhesiepflege, stationären Pflege und Assistenzberufe
- Steuerung des Personals auf den Intensivstationen in den Städten und Landkreisen, die zu Hotspots wurden
Gleichzeitig versorgten und versorgen die interprofessionellen Teams in den Kliniken die „normalen“ Intensivpatienten, die während. der Covid-19 Pandemie weiterhin betreut wurden. Und dies unter den bekannten knappen Ressourcen der Intensivpflege in Deutschland unter durch die Covid-19 Pandemie ausgesetzten Personaluntergrenzen, erschwerten Arbeitsbedingungen (z.B. Isolationsmaßnahmen, PSA), erhöhten Arbeitszeiten (bis auf 12 Stunden) und Ängsten um die eigene Gesundheit und die der eigenen Angehörigen.
Durch die hervorragende Netzwerkarbeit konnten die obengenannten Aufgaben, die eine originäre Kompetenz der Fachkrankenpflege in Deutschland ist, bewältigt werden bzw. werden weiterhin bewältigt. Hier wurde die Fachkrankenpflege auf den Intensivstationen insbesondere von der Deutschen interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unterstützt. Zur schnellen Verbreitung von Informationen wurde von der DIVI die Internet-Homepage zur Verfügung gestellt.
Anmerkung
- Fachkrankenpflege für Intensivpflege und Anästhesie ist in Deutschland eine zweijährige Zusatzweiterbildung (äquivalent der Meister Ausbildung im Handwerk) nach der Grundständigen Ausbildung oder Studium im Pflegeberuf.
Literatur
- Müller-Wolff, T.; van den Hooven, T. (2020). Arbeitshilfe zu step-up Qualifizierungen und step-up Personaleinsatz bei erhöhtem Erkrankungsaufkommen im Rahmen der SARS-CoV-2 Herausforderungen und Covid19 Erkrankungen in den Kliniken – Empfehlungen der Sektion Pflegeforschung und Pflegequalität. In. DIVI: DIVI Sektion Pflegeforschung und Pflegequalität. https://www.divi.de/register/aktuelle-informationen
- Kaltwasser, R. Dubb, S. Pelz (2020) : COVID-19: Allgemeine Handlungsempfehlungen Pflegewissenschaft Sonderausgabe 38-40
- https://www.pflege-wissenschaft.info/pflegewissenschaft_hpsmedia_corona.pdf – 24.06.2020
Ullrich, L., Teigeler, B. (2020): „Die Krise ist noch nicht vorbei“. PflegenIntensiv 2020/2: S.25-27
Die DGF ist als gemeinnütziger, eingetragener Verein die nationale Interessenvertretung der Fachkrankenpflege und Mitglied im Deutschen Pflegerat, Mitglied der IFNA (International Federation of Nurse Anesthetists) und der EfCCNa (European Federation of Critical Care Nurse Association).
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V., 24.06.2020 (tB).
Schlagwörter: COVID-19