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Positionspapier der Deutschen Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. (DGATP)
Beziehungsarbeit in Bezug zu den Pflegepersonaluntergrenzen
Berlin (15. August 2019) — Die Aktivierend-therapeutische Pflege (ATP) ist ein ressourcenorientierter pflegerischer Ansatz mit den Handlungsschwerpunkten: Aspekte der Beziehungsarbeit, Bewegung und daraus folgend die Selbstversorgung. Aus Anlass der Diskussion um die Pflegepersonaluntergrenzen (PPUG) möchte die Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. aus ihrer Perspektive Position zum zentralen Handlungsschwerpunkt der Beziehungsarbeit einnehmen. Zum einen spart die aktuelle Diskussion die Beziehungsarbeit durch Pflegende aus, obwohl sie ein Schlüsselelement der pflegerischen Unterstützung ist. Zum anderen wurde zur Ermittlung der PPUG ausschließlich auf quantitative Daten wie z.B. Abrechnungsdaten aus den Krankenhäusern verwiesen ohne zu berücksichtigen welche qualitativ hochwertigen Interventionen im Bereich Beziehungsarbeit erbracht werden.
Das sektorenübergreifende pflegerische Konzept ATP zeichnet sich durch pflegerische Aspekte, wie Selbständigkeit erhalten und Selbstbestimmung ermöglichen aus, um nachhaltig Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu lindern. Die ATP stellt die Beziehungsarbeit deshalb an ihren Anfang, um gemeinsame Zielabsprachen, die Aushandlung des Pflegeplans mit den betroffenen Personen zu erarbeiten. Beziehungsarbeit und gemeinsame Interaktionen, verstanden als Kommunikation, Wahrnehmung und sich anschließende Interaktion wird bei der Diskussion um Personaluntergrenzen ausgeklammert oder fast ausschließlich auf die Information der betroffenen Personen reduziert. Dies soll die Beschleunigung einzelner pflegerischer Verrichtungen bewirken (vgl. Bartholomeyczik, 2007). Es steht im Kontrast zur Entschleunigung, Entzerrung und der nachhaltigen Befähigung zur Selbständigkeit und Selbstbestimmung.
Gemeinsame Zielabsprachen benötigen Zeit
Die besonderen Aspekte von ATP sind die gemeinsame Absprache von Rehabilitations- und Therapiezielen zwischen den Pflegenden und den betroffenen Personen. Diese dialogische Vorgehensweise soll beiden Parteien ermöglichen, auf Basis gemeinsamer Zielabsprachen pflegerische Unterstützung zu erkennen, zu planen und umzusetzen.
Gemeinsame zielorientierte Aushandlung benötigt Zeit
Die gemeinsame dialogische Aushandlung der pflegerischen Unterstützung führt zur Motivation der betroffenen Personen, sich aktiv an der Planung und später an der Umsetzung zu beteiligen. Ihre Motivation kann als ein Erfolgsfaktor zur Bewältigung und Verhinderung von Pflegebedürftigkeit gesehen werden und ist auch dann notwendig, wenn die die Betroffenen auf sich gestellt sind.
Gemeinsame Interaktionen benötigen Zeit
Die Motivation wird auch dazu benötigt, dass die betroffenen Personen den geschützten therapeutischen Rahmen für das Erproben und Trainieren, zum Erleben von Erfolgen oder Misserfolgen beim Wiedererlernen von Alltagsaktivitäten haben.
Positionen der Deutschen Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege
Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege setzt sich für eine personelle Ausstattung ein, die die Anforderungen an die Beziehungsarbeit im vollen Umfang berücksichtigen, um die Zielerreichung der betroffenen Personen und damit den konstruktiven Umgang mit Pflegebedürftigkeit nicht zu gefährden.
Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege setzt sich deshalb auch für die Vermittlung spezifischer Qualifikationen für alle pflegerischen Berufsgruppen ein. Die Besonderheiten der Aktivierend-therapeutischen Pflege sind curricular festgelegt, gelehrt, gelernt und werden umgesetzt Die Mitglieder der DGATP verstehen sich als die Pflegefachexperten für ATP!
Die Deutsche Fachgesellschaft ist darüber hinaus der Auffassung, dass die Aktivierend-therapeutische Pflege aufgrund der ressourcenorientierten Sichtweise auf die betroffenen Personen und ihre Angehörigen ein pflegerisches Selbstverständnis prägt, welches die Attraktivität von Pflege erhöhen kann.
Literatur
- Bartholomeyczik, Sabine, 2007, Pflegezeitbemessung unter Berücksichtigung der Beziehungsarbeit, in Pflege & Gesellschaft, 12. Jahrgang, Heft 3, Seite 240-248
Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege (DGATP) e.V.
Die Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege (DGATP) e.V. setzt sich für Menschen jeden Alters in unterschiedlichen Fachbereichen mit körperlichen und/ oder kognitiven Einschränkungen und ihre Bezugspersonen ein, damit diese die bedarfs- und bedürfnisgerechte aktivierend-therapeutische Unterstützung, Pflege und Begleitung erhalten. Die Mitglieder der Fachgesellschaft arbeiten in den Fachbereichen Geriatrie, Neurologie, der fachübergreifenden Frührehabilitation sowie der Alten- und Behindertenhilfe. Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. ist der sektorenübergreifende Ansprechpartner für sämtliche Belange incl. der Pflegequalität der Aktivierentherapeutischen Pflege.
- Weitere Informationen: https://www.dgatp.org/
Quelle: Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. (DGATP), 15.08.2019 (tB).