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Abb.: Das STEMO-Team mit Gerhard W. Meyer (Meytec GmbH), Wilfried Gräfling (Landesbranddirektor, Berliner Feuerwehr), Prof. Karl Max Einhäupl (Vorstandsvorsitzender der Charité), Prof. Heinrich Audebert (Leiter des STEMO-Forschungsprojekts, Klinik für Neurologie , Charité), Cornelia Yzer (Berliner Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung), Prof. Matthias Endres (Direktor der Klinik für Neurologie, Charité) (v.l.). Photo: Charité-Universitätsmedizin BerlinPositive Ergebnisse des zweijährigen Forschungsprojekts

Stroke-Einsatz-Mobil verbessert Schlaganfallversorgung

 

Berlin (4. Juni 2013) – Eine großangelegte Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit 7.000 Patienten zeigt, dass mit dem Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) deutlich mehr Schlaganfall-Betroffene wirksam und signifikant schneller therapiert werden können. Das STEMO ist ein Rettungsfahrzeug, das speziell für Patienten mit Schlaganfall konzipiert wurde: Es sind ein Computertomograph und ein Minilabor sowie speziell geschultes Rettungspersonal und ein Neurologe mit Notarztqualifikation an Bord.

 

„Das STEMO steht für die erstklassige Zusammenarbeit zwischen der Charité, der Berliner Feuerwehr und den beiden Brandenburger Technologie-Firmen, die das Rettungsfahrzeug gemeinsam entwickelt haben“, sagt Prof. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité. Bei der Präsentation gratulierte die Senatorin Yzer dem gesamten Team für die nationale und internationale Anerkennung des Projekts zuletzt vergangene Woche in London. Cornelia Yzer, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, sagte: „Die Förderung des STEMO aus dem Berliner Zukunftsfonds ist eine hervorragende Investition in Medizin, Technik und Forschung. Das Stroke-Einsatz-Mobil zeigt, was Technologieförderung zusammen mit Forschergeist und medizinischem Know-how in der Hauptstadt bewegen kann. Auch hier zeigt sich wieder ein Referenzobjekt Berlins, das internationales Interesse auslöst.“

Beim Schlaganfall zählt jede Minute, denn kein Gewebe wird bei einer Unterbrechung der Blutzufuhr so rasch unwiderruflich geschädigt wie das Hirngewebe. In der repräsentativen Vergleichsstudie werteten die Forscher um Prof. Heinrich Audebert von der Klinik für Neurologie und Leiter des Projekts, die Daten von 7.000 Patienten über einen Zeitraum von 21 Monaten aus. Dabei wurde das STEMO im wöchentlichen Wechsel mit einem regulären Rettungsfahrzeug eingesetzt. „Im Wissen, dass beim akuten Schlaganfall pro Minute 1,9 Millionen Nervenzellen absterben, freuen wir uns, dass im Rahmen des neuen Versorgungskonzepts eine relevante Verbesserung der Schlaganfallversorgung in Berlin erreicht werden konnte“, konstatiert Prof. Heinrich Audebert.

Im Vergleich zu den Kontrollwochen ergab sich eine Verkürzung der Zeit vom Notruf bis zur Einleitung der Behandlung sowie eine deutliche Erhöhung der Lyse-Häufigkeit. Bei der Lyse-Therapie wird ein Blutgerinnsel, das eine Schlagader im Gehirn verstopft, medikamentös aufgelöst. Wurde das STEMO alarmiert, erhielten im Vergleich zur herkömmlichen Versorgung im Krankenhaus 50 Prozent mehr Schlaganfallpatienten eine solche Lyse. Die Behandlungsrate stieg damit insgesamt von 21 auf 33 Prozent. Die Zeit vom Notruf bis zur Therapie reduzierte sich dabei um 25 Minuten. Die Behandlung war dabei genauso sicher wie im Krankenhaus.

Prof. Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie der Charité, sieht das Projekt äußerst positiv und sagt: „Wir sind zuversichtlich, dass eine kompetente medizinische Versorgung bei bestimmten Krankheitsbildern bereits im Rettungsfahrzeug stattfinden kann. Diese frühzeitige Versorgung bietet die Chance, auch neuartige Therapieformen einzusetzen.“

Das STEMO wurde in einem Konsortium der Charité, der Berliner Feuerwehr und der Firmen Meytec GmbH und Brahms GmbH entwickelt.

 

Weitere Informationen

 

 


 

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, 04.06.2013 (tB).

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