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Postprandiale Hyperglykämie – eigenständiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Komplikationen bei Typ 2-Diabetes
Leipzig (21. Mai 2009) – Die hohe kardiovaskuläre Gefährdung von Menschen mit Typ 2 Diabetes wird wesentlich mitbestimmt durch wiederholte postprandiale Hyperglykämien. Diese Erkenntnis hat nicht zuletzt dazu geführt, dass die Internationale Diabetes Vereinigung (IDF) eigenständige Leitlinien zum Management der postprandialen Hyperglykämie erarbeitet hat. Bei der Diabetestherapie sollte man sich demnach nicht ausschließlich am Nüchternblutzucker und am HbA1c orientieren, sondern auch die postprandiale Situation berücksichtigen, so hieß es bei der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Leipzig(1).
„Der Typ 2 Diabetes ist eine prandiale Erkrankung und braucht deshalb eine prandiale Therapie.“ Mit diesem zentralen Statement machte Privatdozent Dr. Thomas Kunt aus Berlin darauf aufmerksam, dass sich bei der Therapie des Typ 2 Diabetes nicht alles um den HbA1c-Wert und den Nüchternblutzucker drehen sollte, wie dies heute leider noch allzu oft der Fall ist. Schon Ende der neunziger Jahre aber wurde in Studien dokumentiert, dass das hohe kardiovaskuläre Risiko der Menschen mit Typ 2 Diabetes maßgeblich durch postprandiale Hyperglykämien getriggert wird. „Sie sind es, die Herz und Gefäße in Gefahr bringen“, mahnte Kunt in Leipzig.
Akute Blutzuckerspitzen bahnen der Atherosklerose den Weg
Dass die Befunde klinisch relevant sind, belegt die DECODE-Studie(2), eine Metaanalyse der Daten aus 13 Studien mit mehr als 25.000 Patienten. In der Studie wurde festgestellt, dass die kardiovaskuläre Mortalität beim Typ 2 Diabetes direkt mit den postprandialen Glucosespiegeln korreliert. Sie ist umso höher, je höher der Zwei-Stunden-Wert nach einer oralen Glucosebelastung ausfällt. Keine Korrelation bestand hingegen mit dem Nüchternblutzucker.
Die vorliegenden Daten dokumentieren nach Kunt einheitlich, dass vor allem die makrovaskulären Komplikationen bei Menschen mit Typ 2 Diabetes durch die von den postprandialen Blutzuckerspitzen ausgehende akute Glucotoxizität verursacht werden. Es resultiert eine Endothelschädigung, die die Akzeleration der Atherosklerose bei Menschen mit Diabetes erklärt und ebenso das massiv erhöhte Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. „Die postprandiale Hyperglykämie ist ein eigenständiger Risikofaktor in Bezug auf Herz- und Gefäßkomplikationen bei Typ 2-Diabetikern“, betonte der Diabetologe.
Internationale Evidenzleitlinie für das postprandiale Glucose-Management
Das kardiovaskuläre Risiko ist dabei schon vor der eigentlichen Manifestation des Diabetes erhöht. Das zeigen laut Kunt die ebenfalls schon Ende der neunziger Jahre publizierten Ergebnisse der Funagata-Studie (3). Sie belegen, dass die kardiovaskuläre Mortalität bei Patienten mit eingeschränkter Glucosetoleranz (IGT, Impaired Glucose Tolerance) nahezu ebenso hoch ist wie bei Patienten mit manifestem Typ 2 Diabetes.
Diese Erkenntnisse haben bereits 2007 Niederschlag in den Therapieempfehlungen der IDF (International Diabetes Federation) (4) gefunden, die aufgrund der vorliegenden Evidenz der Zusammenhänge sogar eine eigene Leitlinie zur postprandialen Blutzuckereinstellung formuliert hat. Darin wird geraten, die Behandlung beim Typ 2 Diabetes so zu steuern, dass die postprandialen Blutzuckerwerte unter 140 bis 145 mg/dl liegen.
Frühzeitig die Diabetestherapie intensivieren
Die vorliegenden Daten sprechen somit für eine frühzeitige Intensivierung der Behandlung des Typ 2 Diabetes mittels einer prandialen Insulintherapie, wie sie mit einem kurz wirksamen Insulin wie Insulinaspart (Novo Rapid®) möglich ist. Denn die Therapie mit einem Basalinsulin bewirkt zwar gute Nüchternblutzuckerwerte, verhindert aber nicht die postprandiale Hyperglykämie. Dies gelingt jedoch durch die zusätzliche Gabe eines rasch wirksamen Insulinanalogons, wie unter anderem die SIT-Studie (Supplementäre Insulintherapie) demonstriert.
In der SIT-Studie waren Patienten mit Typ 2 Diabetes mit Insulindetemir und zusätzlich mit Insulinaspart behandelt worden, wobei das kurz wirksame Insulinanalogon in zwei unterschiedlichen Therapieschemata (einfaches Schema mit fixer Dosierung oder flexibles Schema mit engem Blutzuckermonitoring) verabreicht wurde. Durch die zusätzliche Gabe des kurz wirksamen Insulins konnte nach Kunt eine deutliche Reduktion der postprandialen Blutzuckerwerte und eine nachhaltige Senkung des HbA1c erwirkt werden, wobei bei vielen Patienten sogar der Normalbereich erreicht wurde. Das flexible Therapieregime zeigte dabei einen signifikanten HbA1c-Vorteil gegenüber dem fixen Regime, ohne jedoch zu einer verminderten Therapiezufriedenheit zu führen.
Besondere Vorteile bei Patienten mit kurzer Diabetesdauer
Nach aktuellen, in Leipzig im Rahmen einer Posterpräsentation vorgestellten Daten der Studie empfiehlt sich die SIT mit Insulindetemir und Insulinaspart ganz besonders bei Patienten mit vergleichsweise kurzer Diabetesdauer, die bislang nur mit oralen Antidiabetika behandelt wurden und bei denen eine Insulintherapie indiziert ist. Denn das SIT-Konzept führte bei ihnen zur verbesserten Blutzuckereinstellung mit insgesamt geringerer Insulindosis und tendenziell höherer Therapiezufriedenheit, wobei diese Patientengruppe offenbar noch stärker von der SIT-Strategie profitiert als mit Insulin vorbehandelte Patienten mit Typ 2 Diabetes – ein Befund, der die Bedeutung einer frühzeitigen prandial orientierten Diabetestherapie mit Intensivierung der Blutzuckereinstellung durch ein kurz wirksames Insulinanalogon unterstreicht.
Quellen
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Novo Nordisk Symposium „Postprandialer Blutzucker – ernst zu nehmender Risikofaktor oder fragwürdiger Surrogatparameter?“ bei der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Leipzig
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DECODE Studie: Decode Study Group. Lancet 1999;354:617-621
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Funagata Studie: Taminaga et al. Diabetes Care 1999;22:920-924
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Ceriello A et al. Diabetic Medicine 2008;25:1151-1156
Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein international tätiges Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Dänemark und beschäftigt weltweit rund 26.575 Mitarbeiter in 81 Ländern. Allein am deutschen Standort in Mainz sind über 515 Mitarbeiter beschäftigt. Novo Nordisk gilt als Pionier in der Insulinherstellung und ist heute Weltmarktführer in der Diabetesversorgung. Der Diabetesspezialist ist vor allem für sein umfangreiches Produkt-Portfolio an Insulinen und modernsten Insulininjektionssystemen bekannt. Daneben hält Novo Nordisk eine führende Position in den Bereichen Blutgerinnung (Hämostase), Wachstumshormon- und Hormonersatztherapie. Novo Nordisk vertreibt seine pharmazeutischen Produkte und Dienstleistungen in 179 Ländern mit dem Anspruch größtmöglicherGesamtverantwortung für Patienten, Ärzte und Gesellschaft. Als Aktiengesellschaft ist Novo Nordisk an den Börsen von Kopenhagen, London und New York (NYSE, Kürzel NVO) gelistet.
Weitere Informationen unter www.novonordisk.de
Download
Auf einen Blick: Fakten zu Typ 1 Diabetes – Factsheet_Typ 1 Diabetes.pdf (65.39 KB)
Auf einen Blick: Therapie des Typ 2 Diabetes – Factsheet_Therapie Typ 2 Diabetes.pdf (116.28 KB)
Auf einen Blick: Moderne Insuline – Glucose-Regulation nahe an den natürlichen Verhältnissen – Factsheet_Moderne_Insuline.pdf (77.93 KB)
Auf einen Blick: NovoRapid(R) – Factsheet_NovoRapid.pdf (210.73 KB)
Poster: SIT Studie bisherige Poster.pdf (505.08 KB)
Quelle: Novo Nordisk Symposium zum Thema „Postprandialer Blutzucker – ernst zu nehmender Risikofaktor oder fragwürdiger Surrogatparameter?“ bei der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Leipzig am 21.05.2009 (3K-Agentur für Kommunikation).