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Prävention kann Leben retten: „Rote Karte dem Schlaganfall – Auf ins fünfte Jahr mit bestmöglicher Versorgung und gesunder Ernährung“. Allein in Deutschland erleiden jährlich knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Die Erkrankung verläuft in über 37 Prozent der Fälle tödlich und kann bei den Überlebenden zu bleibenden Behinderungen führen. Doch Vorbeugen ist möglich: Durch gezielte Reduktion individueller Risikofaktoren könnten theoretisch bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle verhindert werden.(1) Aus diesem Grund lag das Hauptaugenmerk der Jahrespressekonferenz der von Bayer initiierten Aufklärungskampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ auf der Prävention der Erkrankung. In diesem Zusammenhang standen insbesondere die Behandlung von Vorerkrankungen wie dem Vorhofflimmern und eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung im Fokus. Photo: Bayer HealthCarePrävention kann Leben retten

„Rote Karte dem Schlaganfall – Auf ins fünfte Jahr mit bestmöglicher Versorgung und gesunder Ernährung“

                                    • Kampagneninitiator Bayer, die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die Deutsche Sporthochschule in Köln klären gemeinsam auf

Leverkusen (3. März 2016) – Allein in Deutschland erleiden jährlich knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Die Erkrankung verläuft in über 37 Prozent der Fälle tödlich und kann bei den Überlebenden zu bleibenden Behinderungen führen. Doch Vorbeugen ist möglich: Durch gezielte Reduktion individueller Risikofaktoren könnten theoretisch bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle verhindert werden.(1) Aus diesem Grund lag das Hauptaugenmerk der Jahrespressekonferenz der von Bayer initiierten Aufklärungskampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ auf der Prävention der Erkrankung. In diesem Zusammenhang standen insbesondere die Behandlung von Vorerkrankungen wie dem Vorhofflimmern und eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung im Fokus.

Vorhofflimmern – ein häufig unerkannter Risikofaktor

Vorhofflimmern ist die häufigste klinisch relevante Herzrhythmusstörung. „1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern. Aber die Dunkelziffer ist hoch“, so Prof. Dr. Harald Darius, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, anlässlich der Pressekonferenz von „Rote Karte dem Schlaganfall“. In vielen Fällen bestehe ein Erkennungsproblem. Die Patienten verspürten eine Herzrhythmusstörung, allerdings könne im EKG (Elektrokardiogramm) kein Vorhofflimmern nachgewiesen werden, erläuterte Darius weiter. Bei unbehandeltem Vorhofflimmern ist das Schlaganfallrisiko um das Fünffache erhöht. Kommt es zum Schlaganfall, ist die Wahrscheinlichkeit bettlägerig zu werden oder zu versterben etwa doppelt so hoch.(2, 3)

Das passiert beim Vorhofflimmern

Die Aufgabe der Vorhöfe des Herzens besteht darin, ausreichend Blut in die Herzkammern zu pumpen. Beim Vorhofflimmern arbeiten die Vorhöfe nicht im normalen Herzrhythmus, auch Sinusrhythmus genannt, sodass sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes verringert. Dadurch können vor allem in einer Nische des linken Vorhofs, dem sogenannten Vorhofohr, Gerinnsel entstehen. Setzt nach dem Flimmern der Sinusrhythmus wieder ein, zirkuliert das Blut kräftig. Dadurch kann das Gerinnsel über die Blutbahn ins Gehirn geschwemmt werden und dort einen Schlaganfall verursachen.

Vorhofflimmern behandeln, das Schlaganfallrisiko senken

Um die Bildung von Blutgerinnseln während des Vorhofflimmerns zu vermeiden, ist die Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten meist unumgänglich. Bei den Gerinnungshemmern wird zwischen Vitamin-K-Antagonisten und Medikamenten der neuen Generation, den NOAKs, unterschieden. Die nicht Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien (auch neue orale Antikoagulantien oder NOAKs) stehen seit 2011 zur Schlaganfallprävention bei nicht valvulärem Vorhofflimmern zur Verfügung. „Man geht davon aus, dass mit den Vitamin-K-Antagonisten die Schlaganfallhäufigkeit oder Inzidenz um 65 Prozent abnimmt und mit den neuen Medikamenten, den nicht Vitamin-K-oralen Antikoagulantien, sogar noch mehr, nämlich um bis zu 70 Prozent“, so Darius. Des Weiteren verwies der Experte auf mögliche Einstellungsschwierigkeiten bei Patienten mit Vitamin-K-Antagonisten: „Es besteht ein sehr hohes Potenzial für Arzneimittel- und für Nahrungsmittelinteraktionen. Nahrungsmittel, die viel Vitamin-K enthalten, antagonisieren die Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten, die deswegen nicht richtig wirken“, erläuterte Darius.

Aktuelle Versorgungssituation in Deutschland

Um die aktuelle Versorgungssituation von Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland adäquat darzustellen, haben die verschiedenen Versorgungsebenen, wie stationäre und ambulante Behandlung, Versorgungsforschung, Patientenvertreter und Krankenkassen, Daten zur Patientenversorgung zusammengetragen. Die Ergebnisse wurden in dem im September 2015 vorgestellten Weißbuch „Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern“ veröffentlicht.(4) Prof. Dr. Harald Darius resümierte im Rahmen der Pressekonferenz die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung.
  • Um der großen Dunkelziffer entgegenzuwirken, müssen Diagnostik und Früherkennung verbessert werden. Dafür ist Aufklärung dringend notwendig.
  • Die Wahrscheinlichkeit, an Vorhofflimmern zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.
  • Seit die neuen oralen Antikoagulantien zur Verfügung stehen, hat sich die Versorgung von Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern deutlich verbessert, weil mehr Patienten antikoaguliert werden.
  • Die Schlaganfallprävention ist neben der Kontrolle des Herzrhythmus und der Frequenz das vordergründige Behandlungsziel. Dafür ist es wichtig, dass die Patienten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen.
  • Das Weißbuch stellt nicht nur die aktuelle Versorgungssituation dar, es zeigt auch Defizite in der Versorgung auf.

Dem Schlaganfall davonlaufen

Professor Dr. Peter Schwarz, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, plädierte im Rahmen der Pressekonferenz für mehr Bewegung im Alltag. Ihm zufolge ist der durchschnittliche Deutsche jeden Tag etwa 23 Stunden und 45 Minuten inaktiv. Die 15 Minuten, in denen er aktiv ist, werden laut Schwarz genutzt, um 2.700 Schritte zu laufen. „Wenn wir in der Lage wären, jeden Tag vom 25. Lebensjahr an 10.000 Schritte zu laufen, würden wir keine chronische Erkrankung bekommen. Das heißt, keine Demenz, keine Depression, kein Übergewicht, keine Fettstoffwechselstörung, keinen Diabetes und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Schlaganfall“, so Schwarz.(5)

10.000 Schritte täglich

10.000 Schritte – das sind laut Schwarz etwa 6,5 km, die jeder täglich zu Fuß gehen sollte, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen. Die 10.000 Schritte müssten nicht gerannt oder zügig gegangen werden. Jeder könne sie in seinem individuellen Tempo laufen. Eigenen Angaben zufolge schafft Schwarz es seit vier Jahren, sein Schrittziel zu erreichen – mit Ausnahme von höchstens acht Tagen, an denen er weniger als 10.000 Schritte zurücklegte. Mit einfachen Tipps ermutigte der Referent zu mehr Bewegung im Alltag:

  • Wenn möglich, auf Rolltreppe oder Aufzug verzichten und lieber Treppen steigen.
  • Während geschäftlicher Telefonate, wie zum Beispiel längerer Telefonkonferenzen, nicht am Schreibtisch sitzen, sondern durch das Büro laufen. Das ist gut für die Gesundheit und wirkt sich gleichzeitig positiv auf die Konzentration aus.
  • Einen Schrittzähler kaufen und mehrmals täglich die zurückgelegten Schritte kontrollieren. Die eigene Aktivität wird vielfach unterschätzt. Wer den Schrittzähler nutzt und mehrfach kontrolliert, wird seine Aktivität nach wenigen Tagen erhöhen.

Alltagsaktivität und Vorhofflimmern

Auch für Patienten mit Vorhofflimmern sei Alltagsaktivität in keiner Hinsicht ein Nachteil. Schritte laufen wirke sich im Gegenteil sogar positiv auf die Risikofaktoren für Vorhofflimmern aus, erläuterte Schwarz. Weiterhin solle auch die Ernährung nicht außer Acht gelassen werden. Denn eine zu fettreiche Ernährung könne negative Effekte auf den Körper haben und sogar krank machen. Helmut Gote, WDR-Koch, griff anlässlich der Pressekonferenz das Thema Ernährung – insbesondere (Herz-)gesunde Ernährung – auf. „Auch Lebensmittel wie ‚die gute Butter’ sind wichtig und in Maßen gesund. Denn Butter enthält ungesättigte Fettsäuren und diese braucht unser Körper“, so Gote. Er empfahl außerdem, selbst zu kochen und frische Zutaten zu verwenden.

Informationen zu Schlaganfall und Vorhofflimmern

Die von Bayer initiierte Aufklärungskampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ bietet gemeinsam mit den Partnern Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Deutsche Sporthochschule Köln zahlreiche Infomaterialien rund um die Erkrankungen.

Diese können kostenfrei bestellt werden:

infomaterial@rote-karte-dem-schlaganfall.de

Rote Karte dem Schlaganfall/ Bayer
Postfach 10 03 61

47703 Krefeld

Bayer: Science For A Better Life

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Gleichzeitig will der Konzern Werte durch Innovation, Wachstum und eine hohe Ertragskraft schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und handelt als „Corporate Citizen“ sozial und ethisch verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte der Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 46,3 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 4,3 Milliarden Euro. Diese Zahlen schließen das Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen ein, das am 6. Oktober 2015 als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht wurde.

  • Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de

Die Bayer Vital GmbH vertreibt die Arzneimittel der Divisionen Consumer Health und Pharmaceuticals sowie die Tierarzneimittel der Geschäftseinheit Animal Health in Deutschland.

Anmerkungen

  1. [1] Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
  2. [1] Marini et al., Stroke. 2005 Jun;36(6):1115-9. Epub 2005 May 5.
  3. [1] Dulli et al., Neuroepidemiology. 2003 Mar-Apr;22(2):118-23.
  4. [1] Kip et al., Weißbuch „Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern“, Thieme Verlag, 2015.
  5. [1] Schwarz et al., Nat Rev Endocrinol 2012 Januar 17; 8 (6): 363-73. doi: 10.1038 / nrendo.2011.232.


Quelle: Bayer Healthcare, Pressekonferenz “rote Karte dem Schlaganfall” am 03.03.2016 in Leverkusen (tB).

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