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Prävention skelettbezogener Komplikationen (SRE) bei Brustkrebs und anderen soliden Tumoren
Denosumab verzögert SRE bei soliden Tumoren im Median um weitere 8,2 Monate(1) gegenüber Standardtherapie
München (19. Dezember 2011) – Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 480.000 Menschen an Krebs. Experten schätzen, dass die Zahl dieser Neuerkrankungen bis zum Jahr 2050 um 30 % zunehmen wird. Aufgrund des medizinischen Fortschritts können mittlerweile immer mehr Betroffene geheilt oder zumindest in einer stationären Phase gehalten werden. Bei vielen Patienten im fortgeschrittenen Stadium bilden sich sehr häufig Knochenmetastasen insbesondere, wenn es sich um ein Prostata- oder Mammakarzinom als Primärtumor handelt. Ossäre Metastasen können zu typischen skelettbezogenen Komplikationen (SRE) führen, die in der Regel mit starken Schmerzen und langen Klinikaufenthalten einhergehen. „Krebspatienten verdienen nicht nur die beste Chemotherapie, sondern auch die beste supportive Behandlung zur Prävention skelettaler Ereignisse und Aufrechthaltung einer hohen Lebensqualität“ erläuterte Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar anlässlich einer Presseveranstaltung.
So steht mit XGEVA® (Substanz Denosumab) seit kurzem eine neue und effektive Therapieoption zur Verfügung, die im Vergleich zu bestehenden Standardtherapien bei soliden Tumoren zu einer zusätzlichen Verzögerung der SRE bei soliden Tumoren im Median um weitere 8,2 Monate(1) und damit auch insgesamt zu einer Verringerung der skelettbezogenen Ereignisse führt.
Der Wirkmechanismus des vollhumanen Antikörpers unterscheidet sich von dem der Bisphosphonate: Die Substanz bremst den Knochenabbau, indem sie die Reifung von Osteoklasten durch hoch affine und spezifische Bindung an den RANK-Liganden hemmt.
Mammakarzinom: mehr SRE als bei anderen Tumoren
Das Mammakarzinom stellt in Deutschland mit großem Abstand die häufigste Krebsform bei Frauen dar. Knochenkomplikationen spielen hier eine ganz besondere Rolle: Wie Kiechle hervorhob, entwickeln nicht nur 70 % der Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs ossäre Metastasen(2), sondern die mittlere SRE-Anzahl ist mit 3,7 pro Jahr(3) auch höher als bei Prostatakarzinomen (1,47/Jahr(4)) oder anderen soliden Tumoren (2,71/Jahr(5)).*
Knochenmetastasen lösen oft akute skelettbezogene Komplikationen aus: Sie sind definiert als pathologische Frakturen, Rückenmarkskompressionen, Bestrahlungen und Operationen. SRE verursachen häufig heftige Schmerzen, und verringern die Mobilität der Patienten. Zudem beeinträchtigen sie die Lebensqualität, verlängern die stationäre Aufenthaltsdauer(6) und belasten insgesamt das Gesundheitswesen stark,(7) wie Kiechle betonte.
Vor Einführung einer medikamentösen Behandlung entwickelten 64 % der Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs innerhalb von 2 Jahren SRE. Dieses Risiko wurde durch Arzneimittel in mehreren Schritten gesenkt und liegt unter Denosumab bei 27 %.(1)
„Der Supportivtherapie kommt daher eine immer größere Bedeutung zu, weil dank des therapeutischen Fortschritts die Zeit ohne Knochenkomplikationen von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs deutlich verlängert ist“, so Kiechle.
Integrierte Analyse belegt überzeugende Wirksamkeit von Denosumab gegenüber bisheriger Standardtherapie
Den großen therapeutischen Wert des RANK-Ligand-Inhibitors bei Patienten mit soliden Knochenmetastasen lässt sich laut Kiechle anhand der integrierten Analyse der drei großen, identisch aufgebauten, randomisierten, doppelblinden Zulassungsstudien zwischen Denosumab und Zoledronsäure zeigen.(1) Hier gingen die Daten von 5.723 Patienten ein, darunter 2.046 mit Brustkrebs, 1.901 mit Prostatakarzinom und 1.776 mit anderen soliden Tumoren oder multiplem Myelom.
Primäres Ziel war der Nachweis der Nichtunterlegenheit von Denosumab im Vergleich zu Zoledronsäure bzgl. der Dauer bis zum ersten SRE, sekundäres Ziel war die signifikante Verzögerung der ersten und folgenden SRE. Explorativ wurden Gesamtüberleben, Tumorprogression, einzelne SRE, Skelettmorbidität, Schmerzprävention, Analgetikaverbrauch und Kieferosteonekrosen analysiert.
Kiechle berichtete, dass Denosumab die mediane Dauer bis zum Auftreten des ersten SRE von 19,4 Monaten (Zoledronsäure) signifikant um 8,2 Monate auf 27,6 Monate verlängerte. Das Risiko für das erste SRE reduzierte der RANK-Ligand-Inhibitor um 17 % (Hazard Ratio: 0,83; p < 0,0001 für Überlegenheit). Auch die Zeit bis zum ersten und folgenden SRE erwies sich als signifikant länger (18 %ige Risikoreduktion).(2)
Verlangsamung der Schmerzprogression bessert die Lebensqualität
Die höhere Effektivität von Denosumab führt zu einer langsameren Schmerz-progression und damit zu einem erheblichen Gewinn an Lebensqualität.(8)
Bei Tumorpatienten mit leichten oder ohne Schmerzen verlängerte die Substanz die mediane Dauer bis zum Auftreten mittelstarker oder starker Schmerzen im Vergleich zu Zoledronsäure um 55 Tage (Hazard Ratio: 0,83; p = 0,0002).
Gute Verträglichkeit und einfache Anwendbarkeit
Neben hoher Effektivität zeigte Denosumab auch ein günstiges Verträglichkeitsprofil. Das belegen 57 % weniger „Akute-Phase-Reaktionen“ als mit Zoledronsäure und auch die fehlende Notwendigkeit von Dosisanpassungen bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Gesamtinzidenz unerwünschter Ereignisse entsprach den Erwartungen bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen und war mit Zoledronsäure vergleichbar.(8) Kieferosteonekrosen traten bei beiden Behandlungen nur selten (1–2 % der Patienten) auf. Lediglich Hypokalzämien waren mit Denosumab häufiger zu beobachten. Progressionsfreies- und Gesamtüberleben stellten sich unter Denosumab und Zoledronsäure als vergleichbar dar.
Einen weiteren wichtigen Pluspunkt für Ärzte und Patienten bedeutet die praktische Anwendung: Der Antikörper ist nur einmal alle vier Wochen subkutan zu injizieren.
Kiechle kam zu der Schlussfolgerung, dass Denosumab einen neuen Meilenstein in Prävention und Therapie von Knochenmetastasen solider Tumoren markiert. Dieser vollhumane Antikörper gegen den RANK-Liganden steigert, senkt die Zahl der Skelettkomplikationen und reduziert zudem den Bedarf an starken Schmerzmitteln. Im Vergleich zum bisherigen Therapiestandard Zoledronsäure verlängert es die Zeit bis zum ersten skelettbezogenen Ereignis und verbessert darüber hinaus die Schmerzprävention signifikant, erläuterte Kiechle.
Frauenklinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar der TU München
(Direktorin: Prof. Dr. Marion Kiechle)
Die Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar gliedert sich in zwei Bereiche: Die Frauenheilkunde mit einem interdisziplinären Brustzentrum, einem Gynäkologischen Krebszentrum und einem Osteoporose Zentrum sowie das Mutter-Kind-Zentrum mit einer Abteilung für Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe sowie einer integrierten Neugeborenen-Intensivstation.
Zudem arbeiten in der Frauenklinik eine klinische Forschergruppe und eine Forschergruppe für Gynäkologische Tumorgenetik. Die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Grundlagenforschern ermöglicht eine direkte klinische Umsetzung von Forschungsergebnissen zum Wohle der Patienten.
Im Jahr 2010 wurden in der Klinik über 5.000 Patienten stationär und über 10.000 Patienten ambulant behandelt. Die Ärzte der Klinik führten rund 2.500 Operationen und 1.800 Geburten durch – Tendenz steigend.
Homepage: www.frauenklinik.med.tum.de
Über Amgen
Amgen erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt innovative Therapien für Menschen. Seit 1980 gehört Amgen zu den Pionieren in der Biotechnologie und war eines der ersten Unternehmen, das die neuen Möglichkeiten der Wissenschaft erkannte, sichere und wirksame Arzneimittel aus dem Labor in die Herstellung und zu den Patienten zu bringen. Die Therapien von Amgen haben die medizinische Praxis verändert und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt im Kampf gegen Krebs, Nierenleiden, rheumatoider Arthritis und andere schwere Erkrankungen unterstützt. Amgen verfügt über ein tiefes und breites Portfolio möglicher neuer Arzneimittel und ist ständig bestrebt, die Forschung voranzutreiben, um das Leben der Menschen entscheidend zu verbessern.
Anmerkung
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* Die Daten stammen aus den Placeboarmen von 3 großen Studien mit Placebo vs. intravenöse Zoledronsäure bei verschiedenen soliden Tumoren.
Referenzen
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Rubens RD Coleman RE. Bone metastases. In: Abeloff MD, Armitage JO, Lichter AS, Niederhuber JE eds. Clinical Oncology. New York: Churchill Livingstone, 1995: 643–665
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Lipton A et al. Cancer 2000; 88: 1082–1090
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Saad F et al. J Natl Cancer Inst 2004; 96: 879–882
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Rosen LS et al. Cancer 2004; 100: 2613–2621
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Oglesby A et al. ISPOR, Athen 2008, Abstract PCN54
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Hoefeler H et al. ECCO-ESMO 2011, Abstract 91
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Cleeland CS et al. Ann Oncol 2010; 21: 8s, Abstract 1248P
Quelle: Med@Media-Presseveranstaltung „Brustkrebs und skelettbezogene Komplikationen: Mehr Lebensqualität trotz Knochenmetastasen“, 19.12.2011, Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar (tB).