Präventionsbericht 2016

Krankenkassen verstärken Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen und Betrieben

Berlin / Essen (30. November 2016) – Im vergangenen Jahr haben die gesetzlichen Krankenkassen ihr Engagement für die Gesundheitsförderung und Prävention noch einmal intensiviert. Über 317 Mio. Euro und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr haben sie 2015 für diesen Leistungsbereich ausgegeben. Das geht aus dem aktuellen Präventionsbericht von GKV-Spitzenverband und Medizinischem Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hervor.

"Die gesetzlichen Krankenkassen investieren seit Jahren viel Arbeit und nicht zuletzt auch immer mehr Geld in den Ausbau der präventiven Maßnahmen für ihre Versicherten. Dieses Engagement werden wir insbesondere in der lebensweltbezogenen und der betrieblichen Gesundheitsförderung massiv verstärken. Die systematische Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung ist allerdings eine Gemeinschaftsaufgabe und kann nicht von den Krankenkassen allein gestemmt werden. Einbringen müssen sich dabei die Verantwortlichen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Umwelt, Verkehr, Bildung, Arbeitsmarkt – auch das etwa sind Faktoren, die hier eine wichtige Rolle spielen", so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes.

Gesundheit da fördern, wo die Menschen erreicht werden

Ganz im Sinne des Präventionsgesetzes haben sich die Krankenkassen auch im letzten Jahr vor allem für gesundheitsfördernde Projekte in Lebenswelten wie zum Beispiel in Wohngebieten, Kindertagesstätten und Schulen stark gemacht. Über 38 Mio. Euro haben die Krankenkassen im Jahr 2015 für solche Projekte ausgegeben, das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 20 Prozent. Sie konnten damit rund 2,5 Mio. insbesondere auch sozial benachteiligte Menschen direkt erreichten. So lagen 43 Prozent der durch gesundheitsförderlichen Maßnahmen erreichten Grundschulen und 24 Prozent der erreichten Kitas in sozialen Brennpunkten, also in Wohngebieten, die stark von Einkommensarmut, Integrationsproblemen und Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Viel haben die gesetzlichen Krankenkassen auch in die betriebliche Gesundheitsförderung investiert. Mit über 76 Mio. Euro und damit 12 Prozent mehr als 2014 förderten sie entsprechende Maßnahmen, mit denen die psychischen und körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz gering gehalten und die Gesundheit der Beschäftigen gestärkt werden sollen. In knapp 11.000 Betrieben konnten damit rund 1,3 Mio. Versicherte direkt angesprochen werden. Durchschnittlich zweieinhalb Jahre unterstützen die Krankenkassen Unternehmen bei entsprechenden Aktivitäten der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Transparenz übers Leistungsgeschehen schaffen

Die Teilnahmezahlen bei Kursangeboten, die sich an einzelne Versicherte wenden und sich mit Bewegungsförderung, Stressbewältigung, Ernährung und Raucherentwöhnung befassen, blieben 2015 mit 1,7 Mio. auf Vorjahresniveau. Für diese individuellen Präventionsangebote gaben die Krankenkassen über 203 Mio. Euro und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr aus.

"Der Präventionsbericht von GKV und MDS schafft seit Jahren Klarheit über die Präventionsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Mit Einführung der Nationalen Präventionskonferenz wird es 2019 erstmals einen übergreifenden Präventionsbericht geben, der Transparenz auch über die Leistungen anderer Träger herstellen wird. Er bildet die Basis für die qualitative und quantitative Weiterentwicklung einer über GKV und Sozialversicherungsträger hinausreichenden gesamtgesellschaftlichen Gesundheitsförderung und Prävention", fasst Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS, zusammen.

Den Präventionsbericht 2016 und den dazugehörigen Tabellenband finden Sie auf den Seiten des GKV-Spitzenverbandes unter www.gkv-spitzenverband.de oder des MDS unter www.mds-ev.de im Internet.

Der GKV-Spitzenverband ist der Verband aller 117 gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Als solcher gestaltet er den Rahmen für die gesundheitliche Versorgung in Deutschland; er vertritt die Kranken- und Pflegekassen und damit auch die Interessen der 70 Millionen Versicherten und Beitragszahler auf Bundesebene gegenüber der Politik, gegenüber Leistungserbringern wie Ärzten, Apothekern oder Krankenhäusern. Er übernimmt alle nicht wettbewerblichen Aufgaben in der Kranken- und Pflegeversicherung auf Bundesebene. Der GKV-Spitzenverband ist der Spitzenverband Bund der Krankenkassen gemäß § 217a SGB V

Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) ist der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes. Er berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Darüber hinaus koordiniert und fördert der MDS die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) auf Landesebene.

Weitere Informationen


Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von GKV-Spitzenverband und MDS, 30.11.2016 (tB).

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