Praxisratgeber: Das kultursensible Krankenhaus. Quelle: Bundesregierung der Bundesrepublik DeutschlandPraxisratgeber

Das kultursensible Krankenhaus

 

Berlin (8. November 2013) – Die gesundheitliche Situation und die medizinische Versorgung von Migrantinnen und Migranten gewinnt zunehmend fachöffentliches Interesse.Fachverbände befassen sich in Tagungen und Publikationen mit einer kultursensiblen Versorgung, der Einsatz von Kultur- und Sprachmittlern wird weiter ausgebaut und medizinische Einrichtungen erproben zielgrup­penorientierte Projekte. Die Bundesregierung hat mit dem Dialogforum „Gesundheit und Pflege“ des Nationalen Aktionsplans Integration mit zu diesem wachsenden Interesse beigetragen.

 

Seit vielen Jahren treibt der bundesweite Arbeitskreis Migration und öffentliche Gesundheit die interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens voran. Die darin seit vielen Jahren im Austausch stehenden Expertinnen und Experten des öffentlichen Gesundheitswesens haben in Stellungnahmen, Tagungen und Workshops die zahlreichen Facetten der gesund­heitlichen Situation von Migrantinnen und Migranten und einer kultur­sensiblen medizinischen Versorgung ausgeleuchtet.

 

Auch mit der vorliegenden Publikation „Das kultursensible Krankenhaus. Ansätze zur interkulturellen Öffnung“ der Arbeitsgruppe Krankenhaus des Arbeitskreises wird ein wichtiges und bislang nicht ausreichend beleuchte­tes Thema aufgegriffen.

 

Es geht um die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patien­ten mit Migrationshintergrund im Krankenhaus. Was kann im Krankenhaus unternommen werden, um den Anforderungen einer kulturell vielfältigen Patientenschaft gerecht zu werden? Wie können sich Kranken­häuser so auf Patientinnen und Patienten unterschiedlicher Herkunft ein­stellen, dass erstens die medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten optimal genutzt werden und dass zweitens die Maßnahmen auch zu einer Entlastung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden beitragen?

 

Die Publikation zeigt Praxisbeispiele aus allen Bereichen des Krankenhauses – von der Datenerhebung über die Arbeit von Integrations- oder interkulturellen Beauftragten und Dolmetscherdiensten bis hin zur ehren­amtlichen Seelsorge. Die breite Palette der Möglichkeiten einer kultursen­siblen Gestaltung der medizinischen Versorgung im Krankenhaus bietet viele Anregungen für die Krankenhausleitung und die Fachdienste.

 

An erster Stelle steht, wie im Gesundheitsbereich durchgängig der Fall, die Verständigung. Sie ist die Grundlage für eine gute Behandlung. Sie ist erforderlich für die Kommunikation nach außen, für die Diagnose und die Therapieanweisungen. Die Stationsteams stehen in einem sehr engen Verhältnis zu Patientinnen und Patienten und brauchen deshalb Verstän­digungsmöglichkeiten und interkulturelle Kompetenz.

 

Im Gesundheitswesen beobachten wir viel Bewegung. An vielen Stel­len werden Initiativen zur Verbesserung der interkulturellen Öffnung oder Kultursensibilität unternommen. Der nächste Schritt muss aus meiner Sicht sein, dass interkulturelle Öffnung als fester Bestandteil der Organisationsstrukturen, der Datenerhebung, der Informationsarbeit, der Aus- und Fortbildung, der medizinischen und pflegerischen Betreuung im Krankenhaus verstanden wird. Die Publikation wird hierzu einen wichti­gen Beitrag leisten.

 

Sie beruht auf dem oft unter Einsatz von viel Eigeninitiative erworbenen Wissen und Erfahrungsschatz der Autorinnen und Autoren der Unterar­beitsgruppe Krankenhaus des bundesweiten Arbeitskreises Migration und öffentliche Gesundheit. Der größte Dank an die Autorinnen und Autoren wäre es, viele Nachahmer zu finden.

 

Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Maria Böhmer (Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration).

 

 

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Quelle: Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland, 13.09.2013. (tB)

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