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Wird der Stellenwert der Parkinson-Demenz unterschätzt?
Prof. Dr. med. Rudolf F. Töpper
Frankfurt am Main (29. November 2006) – In den letzten Jahren wird den nicht-motorischen Störungen bei Parkinson-Patienten vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt, da diese erheblich zur Einschränkung deren Lebensqualität beitragen. Neben vegetativen Störungen (z. B. orthostatische Hypotension und Blasenstörungen) und Schlafstörungen sind es vor allem neuropsychiatrische Symptome, die viele Patienten beeinträchtigen. Ebenso wie für die motorischen Symptome gibt es inzwischen Evidenz-basierte Therapierichtlinien für die Behandlung der nicht-motorischen Symptome.
Vor kurzem wurden Daten zur Prävalenz neuropsychiatrischer Symptome bei Parkinson-Patienten veröffentlicht, die bei einer Befragung von 500 niedergelassenen Fachärzten erhoben wurden. Danach leiden etwa 40 Prozent der Parkinson-Patienten an einer Depression. Die Häufigkeit von psychotischen und demenziellen Symptomen hängt hingegen vom Alter der Patienten ab. Während in der Altersgruppe der unter 65-jährigen Parkinson-Patienten lediglich 17 Prozent der Patienten eine Demenz aufweisen, steigt dieser Prozentsatz bei den über 76-Jährigen auf 67 Prozent an.
Es ist davon auszugehen, dass bei Parkinson-Patienten eine Demenz sechsmal häufiger auftritt als bei der Normalbevölkerung. Während bei der Alzheimer-Demenz Gedächtnisstörungen im Vordergrund stehen, weisen Patienten mit Parkinson-Demenz vornehmlich Störungen der Exekutivfunktionen und Beeinträchtigungen räumlich-visueller Funktionen auf. Patienten mit Parkinson-Demenz zeigen eine verminderte Flexibilität, von einem Thema zu einem anderen zu wechseln. Sie haben Schwierigkeiten den Alltag zu planen und leiden an Aufmerksamkeitsstörungen. Daneben finden sich natürlich auch Gedächtnisstörungen.
Untersuchungen der letzten Jahre belegen, dass die neuropathologischen Veränderungen nicht auf die Basalganglien beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Erkrankung findet man die krankheitstypischen Lewy-Körperchen im gesamten Kortex. Neben Veränderungen der dopaminergen Transmission findet sich bei Patienten mit Parkinson-Demenz auch ein deutlich reduzierter cholinerger Stoffwechsel. Daher liegt es nahe, die Symptome der Parkinson-Demenz mit Cholinesterasehemmern, die sich bereits in der Therapie des Morbus Alzheimer bewährt haben, zu behandeln.
Frühzeitige Diagnose und Leitlinien-gerechte Behandlung
Eine Ende 2004 veröffentlichte internationale Doppelblindstudie konnte zeigen, dass die Behandlung mit Rivastigmin (Exelon®) zu einer signifikanten Verbesserung der Kognition bei Patienten mit Parkinson-Demenz führt. Auch in der Alltagskompetenz waren die mit Rivastigmin behandelten Patienten den mit Placebo behandelten Patienten signifikant überlegen. Diese Daten waren die Grundlage für die Zulassung von Rivastigmin zur Behandlung der Parkinson-Demenz. Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat in ihren 2005 modifizierten Leitlinien zum Morbus Parkinson die Behandlung der Parkinson-Demenz mit Rivastigmin empfohlen.
Da das Vorliegen einer Demenz beim Parkinson-Patienten die Lebenserwartung verkürzt, das Psychoserisiko erhöht und häufig eine schwere Belastung für den Partner darstellt, ist die frühzeitige Erkennung demenzieller Symptome von großer Bedeutung. Aufgrund der nun bestehenden Behandlungsmöglichkeiten ist es daher von großer Bedeutung, dem Symptom Demenz bei Parkinson-Patienten Beachtung zu schenken sowie die Diagnose durch entsprechende Testverfahren zu sichern und eine Leitlinien-gerechte Behandlung einzuleiten.
Verfasser
Prof. Dr. med. Rudolf F. Töpper
Chefarzt
Neurologische Abteilung
Asklepios-Klinik Harburg
Eißendorfer Pferdeweg 52
21075 Hamburg
Quelle: Pressegespräch der Firma Novartis Pharma zum Thema „Länger aktiv im Leben – Rivastigmin (Exelon®) bei Parkinson-Demenz“ am 29.11.2006 in Frankfurt am Main (Gianni Public Relations) (tB).