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PAH und Komplikation – Eisenmenger-Syndrom bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Erfahrungen aus dem Alltag: Patient mit AHF und PAH?
Prof. Dr. med. Stiller, Freiburg
Weimar (3. Oktober 2011) – Im Kindesalter ist die Diagnostik der idiopathischen PAH (iPAH) angesichts der Seltenheit dieses Krankheitsbildes sehr schwierig. Zu den häufigen Fehldiagnosen zählt die Verkennung des Krankheitsbildes als Asthma oder als Epilepsie, wobei die Synkopen bei schwerer Hypoxie durchaus auch mal mit Krampfanfällen einhergehen können. Die Symptome der IPAH sind leider unspezifisch, und viele Routineuntersuchungen wie Röntgen-Thorax, EKG, Lungenfunktion und Spiroergometrie sind nicht ausreichend, um eine PAH zu diagnostizieren.
Spezialaspekte der nichtinvasiven Echokardiographie sollten bedacht werden: Hier spielen neben der Volumetrie des rechten Ventrikels und Vorhofes und dem RVOT-Diameter sowohl die Einflussgeschwindigkeit als auch der Druckgradient über der Trikuspidalklappe die entscheidende Rolle zur Bestimmung des RV-Druckes. Bei erhöhtem RV-Druck ist vor der Diagnosestellung einer PAH jedoch der Ausschluss von (peripheren) Pulmonalstenosen obligat. Die TAPSE und der Tei-Index sollten ebenfalls regelhaft gemessen werden. TAPSE-Werte von etwa 1 cm sind bei Neugeborenen und im Säuglingsalter normal, da sich die Ventrikelcompliance bis zum Jugendlichen umgekehrt proportional zum Alter verhält (altersabhängiger Wert für TAPSE von 1–2,5 cm).
Unter Beachtung der Altersabhängigkeit der Normwerte sind BNP- bzw. NT-proBNP-Werte auch bei Kindern mit PAH erhöht und vor allem als Verlaufsparamter hilfreich. Genetische Disposition und andere prädisponierende Faktoren können bereits im Kindesalter bei der Entwicklung einer PAH relevant sein. Leichter ist die Diagnosestellung der PAH im Rahmen eines angeborenen Herzfehlers. Hier liegt häufiger eine Untersättigung vor, ferner denkt der betreuende Kinderkardiologe früher an diese Diagnose und letztlich ist die Prognose bei Kindern mit Eisenmenger-Syndrom deutlich besser als bei solchen mit IPAH. Frühe Symptome der IPAH sind: Leistungsschwäche, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe, Synkopen, Ödeme und der gespaltene, paukende 2. Herzton. Das EKG kann neben einem P-pulmonale, einem Rechtsschenkelblock und einer RV-Hypertrophie auch Erregungsrückbildungsstörungen über den Vorderwandableitungen aufweisen.
Das Röntgenbild zeigt erweiterte zentrale Pulmonalarterien, eine verminderte periphere Gefäßfüllung und die Vergrößerung von rechtem Vorhof und rechtem Ventrikel. Allerdings schließt ein unauffälliges Röntgenbild eine PAH nicht zwingend aus. Zur Erstdiagnostik ist meist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, bei der, neben Fluss-, Druck- und Widerstandsmessungen, unbedingt periphere Pulmonalstenosen und auch größere periphere AV-Malformationen ausgeschlossen werden sollten und ,bei Bestätigung der PAH, eine Vasoreagibilitätstestung durchgeführt werden sollte.
Kernaussagen
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Die Symptome der IPAH sind unspezifisch (z.B. Leistungsschwäche, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe, Synkopen). Routineuntersuchungen wie Röntgen-Thorax, EKG, Lungenfunktion, Spiroergometrie und Echokardiographie sind daher nicht ausreichend, um eine PAH zu diagnostizieren.
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Zu den häufigen Fehldiagnosen bei Kindern mit PAH zählen Asthma oder Epilepsie, wobei die PAH-bedingten Synkopen auch mit Krampfanfällen einhergehen können.
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Zur Erstdiagnostik der PAH ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, bei der periphere Pulmonalstenosen und auch periphere AV-Malformationen ausgeschlossen werden sollten. Bei Bestätigung der PAH sollte im Rahmen der Rechtsherzkatheteruntersuchung eine Vasoreagibilitätstestung durchgeführt werden.
Abbildungen
Quelle: Symposium der Firma Actelion zum Thema „PAH und Komplikation – Eisenmenger-Syndrom bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ am 03.10.2011 in Weimar, anlässlich der 43. DGPK-Jahrestagung (CGC-Cramer Gesundheits Consulting) (tB).