Erfolgreiches Diabetesmanagement

Die Rolle der Blutzuckerselbstkontrolle  

  

  • IDF: Praktikabelste Methode zur Überwachung der Blutglukose und zur Vermeidung  von Stoffwechselentgleisungen
  • gibt Sicherheit, verbessert Patienten-Empowerment und Selbstmanagement  bei allen Therapieformen
  • hilft Hypoglykämien zu vermeiden – insbesondere nach Einstellung auf Insulin
  • kann in Kombination mit Datenmanagement und strukturierter Beratung zu einer  besseren Glukoseeinstellung beitragen

 

Von Prof. Dr. Peter Schwarz

 

Leipzig (1. Juni 2011) –  Ziel eines erfolgreichen Diabetes-Selbstmanagements ist die Vermeidung akuter Stoffwechselentgleisungen (Hyper- oder Hypoglykämien) sowie die Prävention oder zeitliche Verzögerung Diabetes-assoziierter Folgeerkrankungen. Hier sind neben Augen-, Nieren- und psychischen Komorbiditäten vor allem kardiovaskuläre Komplikationen zu nennen, die das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko erhöhen. Die International Diabetes Federation (IDF) benennt in ihrer Leitlinie vom September 2007(1) insbesondere postprandiale Hyperglykämien als unabhängige Risikofaktoren für das Auftreten von makrovasku­lären Erkrankungen – deshalb müssten sie behandelt werden. Dabei sei die Blutzuckerselbstkontrolle (Self-Monitoring of Blood Glucose = SMBG) die derzeit praktikabelste Methode zur Überwachung des postprandialen Glukoseverlaufs.

 

 

Insulintherapie: SMBG hilft Unterzuckerungen zu vermeiden

 

Auch eine von Stettler et al.(2) durchgeführte Metaanalyse gezeigt, dass eine Verbesserung der Glukoseeinstellung die Inzidenz makrovaskulärer Ereignisse bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern signifikant verringert. Trotz einer kontinuierlichen Verbesserung der Therapieoptionen erreicht die Mehrheit der Patienten mit Typ-2-Diabetes das Ziel einer normnahen Stoffwechseleinstellung jedoch nicht(3). Gründe hierfür sind u.a. psychologische Barrieren, Sorgen und Ängste, die die Initiierung einer notwendigen Insulintherapie verzögern oder behindern. Dass diese Bedenken meist vage sind und auf Vorurteilen basieren, zeigt eine Umfrage des unabhängigen Diabetes-Portals DiabSite mit Unterstützung von Bayer. Bis November 2010 beteiligten sich daran rund 750 insulin-therapierte Menschen mit Typ-2-Diabetes, die mehrheitlich angeben, ihr Leben sei durch das Insulin einfacher geworden – und die Diabetes-Einstellung besser. Dennoch fürchtet sich etwa die Hälfte der Umfrage­teilnehmer seit der Insulinumstellung vor Unter-zuckerungen. Zu deren Vermeidung kann die regelmäßige Kontrolle und Dokumentation der Blutzuckerwerte hilfreich sein. So erleichtert beispielsweise die integrierte Diabetes-Management-Software des Contour® USB die Auswertung und das Erkennen von wiederkehrenden Mustern und fördert damit die Motivation zur dauerhaften Verhaltensänderung, die Voraussetzung für ein erfolgreiches Selbstmanagement ist.

 

 

SMBG und Datenmanagement können Compliance und Glukosekontrolle fördern

 

Dass die Kombination aus Blutzuckermessgerät und integrierter Diabetes Management Software im Contour® USB für die Therapie insulinpflichtiger Diabetiker Vorteile bietet, zeigt auch eine nicht interventionelle Studie(4) unter der Leitung des Hamburger Diabetologen Prof. Dr. Schwedes, an der sich deutschlandweit 129 diabetologische Schwerpunktpraxen und 1.127 insulintherapierte Typ-1 und Typ-2 Diabetiker beteiligten. Die teilnehmenden Ärzte/Diabetesberater bestätigten, dass Contour® USB zu einer verbesserten Compliance (69,5 Prozent), zu einer leichteren Identifizierung von Stoffwechselentgleisungen (58,6 Prozent) und daraus resultierend zu einer besseren Kontrolle der Blutzuckereinstellung (71,9 Prozent) ihrer Patienten beitragen kann. Im Rahmen einer Sub-Analyse bei 237 Patienten, deren untersuchte Laborparameter Nüchternblutzucker“, „Postprandialer Blutzucker“ und „HbA1c“  sowohl bei der Aufnahme- als auch bei der Abschlussuntersuchung dokumentiert waren, zeigte sich ein bemerkenswerter Nebeneffekt:  Alle drei Blutzuckerwerte waren nach dem Abschlussbesuch niedriger als die Ausgangs-Werte: der Nüchternblutzucker durchschnittlich um 11,2 mg/dl, der postprandiale Blutzucker um 19,2 mg/dl und der HbA1c um 0,4 Prozentpunkte.

 

 

Schulung und strukturierte Beratung helfen, Messfehler zu vermeiden

 

Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz der Blutzuckerselbstkontrolle im Rahmen des Diabetes-Selbstmanagements sind die einfache Handhabung des Blutzucker-messgeräts sowie eine strukturierte Anwendungsschulung zur Vermeidung von Mess-fehlern. Eine häufige Fehlerquelle, die bei allen Messsystemen von Bayer entfällt, ist beispielsweise die Codierung der Sensoren. Um Verwechslungen im Hinblick auf Messeinheiten oder Bezugsgrößen zu verhindern, sind außerdem alle Bayer Blutzuckermessgeräte werksmäßig auf die jeweils gewünschte Messeinheit (mg/dl oder mmol/l) eingestellt und seit 2010 plasmakalibriert. Und schließlich kann nicht oft genug auf die korrekte Anwendung hingewiesen werden: Es gilt, auf saubere und trockene Hände zu achten und bei der Blutentnahmen nicht zu pressen.

 

 

Umdenken: Chronic Care Management

 

Das komplexe Diabetes-Geschehen erfordert eine umfassende Begleitung des Patienten. Die „Daten-Diabetologie“ trägt zur vereinfachten Identifikation von Stoffwechselent-gleisungen, zur verbesserten Compliance und zu einer präziseren Glukosekontrolle bei. Sie unterstützt Patienten-Empowerment und Selbstmanagement durch Interaktion mit dem Arzt und den eigenen BZ-Werten. Damit führt sie zu besserer Qualität der Behandlung und letztendlich auch zu einer Verringerung der Kosten.

 

 

Mehr Informationen über Diabetes erhalten Sie im Internet unter www.bayerdiabetes.de oder über den Bayer Diabetes Service unter der kostenfreien Rufnummer (0800) 50 888 22.

 

Die Bayer Vital GmbH vertreibt in Deutschland die Produkte der in der Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Diabetes Care und Pharma. Bayer Vital konzentriert sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der Diagnose, der Versorgung und der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit will das Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern. Mehr über Bayer Vital steht im Internet: http://www.bayervital.de

 

 

Anmerkungen 

  1. Leitlinie für die postprandiale Glukoseeinstellung, International Diabetes Federation, 2007
  2. Stettler C, Allemann S, Juni P, Cull CA, Holman RR, Egger M et al. Glycemic control and macrovascular disease in types 1 and 2 diabetes mellitus: Meta-analysis of randomized trials. Am Heart J 2006; 152(1):27-38.
  3. Wallace TM, Matthews DR: Poor glycaemic controle in type 2 diabetes: a conspiracy of disease, suboptimal therapy and attitude. Qjm 2000; 93:369-374
  4. Non-interventional Study to Investigate Suitability for Daily Use of Blood Glucose Meter Contour®USB in Routine Application in Insulin-treated Diabetic Patients. Poster U. Schwedes & Th Petruschke, DTS  2010, Bethesda, USA. SCH10134D.

 

 


Quelle: Pressegespräch der Firma Bayer HealthCare zum Thema: „Diabetes managen – Folgen reduzieren“ am 01.06.2011 in Leipzig (Goerke PR)(tB).

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