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Projekt „mobil – Präventive Hausbesuche bei Senioren“
Ergebnisse und Perspektiven auf abschließender Fachtagung in Stuttgart diskutiert
Stuttgart (8. April 2008) – Mit einer Fachtagung im Haus Heidehof der Robert-Bosch-Stiftung schlossen die Kooperationspartner Bosch BKK und das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) am 13. März 2008 in Stuttgart das Projekt „mobil – Präventive Hausbesuche bei Senioren“ ab. Neben einer Kontrollgruppe von 1.172 Personen wurden in dem von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekt drei Jahre lang rund 180 Versicherte der Bosch BKK von den beiden mobil-Gesundheitsberaterinnen zu Hause besucht und beraten. Die Teilnehmer waren über 74 Jahre alt und nicht pflegebedürftig im Sinn der Pflegeversicherung. Bei den Hausbesuchen ging es um den Erhalt der Gesundheit und einer möglichst selbständigen Lebensführung im Alter und in den eigenen vier Wänden.
Wie die Präsentation der Projektergebnisse zeigte, zählten zu den häufigsten Beratungsthemen Sturzprävention, Impfschutz, Flüssigkeitszufuhr und Ernährung sowie Bluthochdruck. Bei der Umsetzung empfohlener Maßnahmen bot sich ein differenziertes Bild: Am häufigsten setzten die Teilnehmer zeitnah mögliche Maßnahmen mit geringer Komplexität um, die keine kontinuierliche Weiterverfolgung erforderten, zum Beispiel Impfungen oder Empfehlungen zu Arztbesuchen. Bei komplexen Maßnahmen, die eine längerfristige Verhaltensänderung erfordern, wie beispielsweise eine Ernährungsumstellung oder mehr Bewegung, waren die Umsetzungsraten geringer. Bei der Frage, wie ein erhöhtes Risiko bereits vor dem Eintreten einer Pflegebedürftigkeit erkannt werden kann, erwies sich die Skala „Mobilitätsermüdung“ als hilfreiches Instrument.
Drei Referenten erweiterten den Blick über das Projekt hinaus und auf die Strategie der Prävention. Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt von der Universität zu Köln verdeutlichte, welche Diskurse die Prävention so stark auf die politische Agenda gebracht haben und wog Nutzen und potenzielle Gefahren gegeneinander ab. Von der Umsetzung Präventiver Hausbesuche in der Schweiz berichtete Stephan Born vom Spital Ziegler in Bern, und Prof. Dr. Hermann Brandenburg von der PTH Vallendar verknüpfte die mobil-Ergebnisse mit kritischen Überlegungen zur Prävention. Großen Forschungsbedarf zum Thema Pflegeprävention machten alle Teilnehmer der abschließenden Podiumsdiskussion aus. „Das Projekt mobil hat uns auch gezeigt: Wenn wir in Pflegeprävention investieren, müssen wir genauer differenzieren, wen wir mit unseren Angeboten ansprechen“, betonte Bernhard Mohr, Vorstand der Bosch BKK. „Wir müssen außerdem prüfen, bei welchen Themen welche Form der Beratung notwendig ist, um die Compliance zu steigern – von der telefonischen Betreuung über neue Formen wie Telemedizin bis hin zum persönlichen Hausbesuch.“ Einigkeit herrschte auch in der Forderung nach speziell aus- bzw. weitergebildetem Pflegepersonal und nach einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion und die Präsentationen aller Referenten stehen unter www.projekt-mobil.de oder www.dip-home.de/material/downloads/downloads zur Verfügung.
Das dem Projekt mobil zugrunde liegende Gesamtkonzept Präventiver Hausbesuche basierte auf einer internationalen Literaturrecherche und wurde im vom Deutschen Caritasverband e.V. Freiburg geförderten Vorprojekt „Pflegeprävention im häuslichen Bereich“ am dip entwickelt. Der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes lag ein kontrolliertes Studiendesign zugrunde. Sie erfolgte am Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. und in Zusammenarbeit mit Dr. Albert Brühl vom Sozialpsychologischen Institut in Köln. Der Abschlussbericht des mit dem Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg ausgezeichneten Projektes, wurde soeben als Buch veröffentlicht. Er enthält die vollständige Konzeption der Präventiven Hausbesuche sowie deren Evaluierung im Projekt mobil und schließt mit der Darstellung und Diskussion der Projektergebnisse. Mit einer weiteren Veröffentlichung aus dem Projekt heraus, dem Beraterhandbuch, wird im Juli 2008 zudem ein umfassendes Qualifizierungs-, Einarbeitungs- und Nachschlagewerk zur Konzeption und Durchführung Präventiver Hausbesuche bei Senioren vorliegen. Beide Veröffentlichungen sind beim Schlüterschen Verlag erhältlich.