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Prophylaxe von Neuralrohrdefekten:
Folatversorgung optimieren
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Natürliche Vitaminform 5-Methyltetrahydrofolat synthetischer Folsäure überlegen
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800 µg Folsäure und Folat perikonzeptionell
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Folat während gesamter Schwangerschaft und Stillzeit wichtig
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Metafolin® zur breitenwirksamen Prävention auch bei Polymorphismus
München (5. Juni 2008) – „Nur elf Prozent der zukünftigen Mütter verwenden Folsäure zur Prävention von Neuralrohrdefekten und beginnen rechtzeitig vor der Konzeption mit einer Supplementierung,“ stellt Privatdozentin Annette Queißer-Luft, Kinderärztin und Neonatologin an der Universitätskinderklinik in Mainz, fest. Auf einer von Merck Selbstmedikation in München veranstalteten interaktiven Diskussionsrunde erklärt die Leiterin des Geburtenregisters „Mainzer Modell“, dass nach Erhebungen in Rheinland-Pfalz die populationsbezogene Gesamtprävalenz von Neuralrohrdefekten (NRD) bei zwei Fällen pro 1.000 Geburten liege. „Für eine optimale NRD-Risikoreduktion ist ein Erythrozytenfolatspiegel von mindestens 906 nmol/L erforderlich“, erklärt Professor Klaus Pietrzik, Folatexperte am Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft der Universität Bonn. Er zeigt anhand von Untersuchungen, dass bei einer täglichen Folsäuredosis von 800 mg dieser optimale Wert im Mittel schon nach vier Wochen erreicht wird. „Besonders effizient ist die Supplementierung, wenn die natürliche und biologisch aktive Vitaminform-5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) verwendet wird“, erläutert Pietrzik. Der Grund: Ungefähr 50 Prozent der Frauen können wegen eines Enzympolymorphismus synthetische Folsäure nicht vollständig in die biologisch aktive Folatverbindung 5-MTHF umwandeln. „Mütter von Kindern mit Neuralrohrdefekt sind signifikant häufiger homozygote Merkmalsträger, was mit einem zweifach höheren Risikoanstieg für das Auftreten von NRD verbunden ist“, so Pietrzik weiter. Merck hat diesen Zusammenhang erkannt und das patentierte Metafolin®, die stabile Calcium-Verbindung von 5-MTHF, entwickelt. Metafolin® ist in Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® für den Zeitraum ab Kinderwunsch bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche enthalten. Vervollständigt wird das Versorgungskonzept durch Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA für Frauen ab der 13. Schwangerschaftswoche bis zum Ende der Stillzeit.
„Die pränatale Diagnostik von Neuralrohrdefekten ist heutzutage mit hochauflösenden Ultraschallsystemen zum Teil bereits in der zwölften Schwangerschaftswoche möglich“, erklärt Professor Wolfgang Henrich von der Klink für Geburtsmedizin am Charité Campus Virchow Klinikum in Berlin. Ein Großteil betroffener Schwangerer entscheide sich nach sehr früher Diagnostik für den Abbruch der Schwangerschaft, denn NRD können mit Lähmungen der unteren Extremitätenmuskulatur, Blasen- und Mastdarmfunktionsstörungen sowie geistigen Entwicklungs-Störungen einhergehen. Die späte Diagnose – beispielsweise an der Grenze oder jenseits der Lebensfähigkeit außerhalb des Mutterleibes – versetzt die betroffenen Schwangeren und behandelnden Ärzte in eine sehr schwere Konfliktsituation. Die adäquate Prophylaxe sei deshalb aus ethischen und medizinischen Gründen immens wichtig, betont der Pränataldiagnostiker.
Wichtig: Ausreichend hohe Erythrozytenfolatspiegel
Der Verschluss des Neuralrohres erfolgt zwischen dem 22. und 28. Embryonaltag. Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten Frauen noch nicht, dass sie schwanger sind. „Für Deutschland berechnete Daten zeigen, dass 87 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter ein zwei- bis achtfach höheres Risiko für NRD haben, da sie Erythrozytenfolatkonzentrationen unter 906 nmol/L aufweisen“, zitiert Pietrzik eine Untersuchung des Robert Koch Instituts. Er unterstreicht die Empfehlung der Fachgesellschaften zur perikonzeptionellen Folsäure-Supplementierung. Eine Dosierung von 800 mg pro Tag sei anzustreben, um bereits nach ca. vier Wochen im Durchschnitt optimale Werte zu erreichen. Denn bei der bislang offiziell empfohlenen Supplementierung von 400 mg pro Tag werde der präventiv wirksame Erythrozytenfolatspiegel erst nach zwei bis drei Monaten erreicht.
Enzympolymorphismus im Folatstoffwechsel
Das Schlüsselenzym, das die Überführung von Folsäure in die biologisch aktive Folatverbindung 5-Methyltetrahydrofolat katalysiert, ist die 5-10-Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR). Die Mutation bewirkt bei den zehn bis zwölf Prozent der Frauen, bei denen homozygot beide Gene betroffen sind, eine um etwa 70 Prozent verminderte Enzymaktivität. Das bedeutet, dass dementsprechend weniger 5-Methyltetrahydrofolat gebildet wird. In der Folge erhöht sich der Homocysteinspiegel und das Risiko für Neuralrohrdefekte steigt um das Zweifache an. Selbst bei den 40 Prozent der Frauen, die heterozygote Merkmalsträger sind, vermindert sich die Enzymaktivität um mehr als ein Drittel, verbunden mit einem leicht erhöhten Risiko für NRD. Die Bestimmung des MTHFR-Genotyps ist sehr aufwendig und gehört nicht zur Routinediagnostik. Deshalb wissen die meisten Frauen nicht, ob bei ihnen die Aktivität des Enzyms MTHFR vermindert ist und sie Folsäure nur eingeschränkt verwerten können. Die synthetisch herstellbare, natürliche Folatform 5-MTHF in Form von Calcium-L-Methylfolat (Metafolin®) wird jedoch enzymunabhängig verstoffwechselt. „Sie kann in Ergänzung zu Folsäure für die Supplementation bei Kinderwunsch, während Schwangerschaft aber auch in der Stillzeit verwendet werden, um eine breitenwirksame Prävention zu erzielen“, erklärt Pietrzik.
Folate während gesamter Schwangerschaft und Stillzeit
Neben der Bedeutung von Folat für die Entwicklung des Neuralrohrs spielt laut Henrich der Folatmangel möglicherweise auch für angeborene Herzfehler eine Rolle. Herzfehler kommen mit einer Häufigkeit von 0,4 bis 0,8 auf 100 Lebendgeborene vor. „Aber auch nach der sensiblen Embryonalphase ist die Folatversorgung für die Gesundheit von Mutter und Kind wichtig“, ergänzt Pietrzik. Der Folatbedarf Schwangerer steige infolge der Vergrößerung des Uterus, der Zunahme der mütterlichen Erythrozytenzahl sowie des fetalen Wachstums weiter an. Um Schwangerschaftskomplikationen wie Plazentaablösungen, Abort, vermindertes Kindsgewicht oder Frühgeburten zu reduzieren, sollten Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel auf eine ausreichende tägliche Folatzufuhr achten. Die Supplementierung sollte bis zum Ende der Stillzeit fortgeführt werden, um den in dieser Phase erhöhten Bedarf für die Folatversorgung des Kindes über die Muttermilch zu decken. Die empfohlene Folatmenge für schwangere und stillende Frauen wird in den DACH-Referenzwerten (2000) mit 600 µg Folatäquivalenten pro Tag angegeben. Die mittlere tägliche Aufnahme von Frauen im gebärfähigen Alter liegt jedoch nur bei ca. 225 µg. Um die bestehende Bedarfslücke zu schließen, ist es erforderlich, Folsäure bzw. 5-MTHF zu supplementieren.
Lumbosakrale Spina bifida aperta ("offener Wirbelkanal" im Bereich
der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins) in der 32. Schwanger-
schaftswoche. Konventionelles 2 D Bild im Längsschnitt (links) und
3 D Oberflächenrekonstruktion (rechts). Photo: Wolfgang Henrich
Prophylaxe verbessern
Die Effektivität einer adäquaten Prophylaxe steht außer Zweifel, ist sich Queißer-Luft sicher. Dennoch werde in Deutschland, wie auch in anderen europäischen Ländern, derzeit keine effektive Folsäureprophylaxe – in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt – durchgeführt. „Nur sechs von zehn Schwangeren kennen überhaupt die Bedeutung der Prophylaxe. Aber nur eine von ihnen beginnt mindestens vier Wochen vor der Konzeption mit der Supplementierung“, verdeutlicht die Neonatologin die aktuelle Situation. Sie fordert alle beratenden Fachkreise – Gynäkologen, Hebammen sowie Apotheker – auf, dieses Thema in der Beratung von Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und Stillenden mehr zu beachten. Damit der präventiv wirksame Erythrozytenfolatspiegel schneller optimale Werte erreiche, sei perikonzeptionell zukünftig eine Dosierung von 800 mg pro Tag anzustreben.
Femibion®-Versorgungskonzept
Zur breitenwirksamen Prophylaxe enthalten alle Produkte des Femibion®-Versorgungskonzeptes neben Folsäure Metafolin®, die stabile Calciumverbindung von 5-MTHF. Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® für den Zeitraum ab Kinderwunsch bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche liefert 400 mg Folsäure und eine äuqimolare Menge an Metafolin®. Für die Zeit ab der 13. Schwangerschaftswoche bis zum Ende der Stillzeit wird Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA empfohlen. Es enthält 200 mg Folsäure und eine entsprechende Menge an Metafolin®. Eine separate Kapsel stellt 200 mg Docosahexaensäure (DHA) bereit. Die optimale Versorgung des Fötus mit dieser mehrfach ungesättigten Fettsäure über die Placenta und des neu geborenen Kindes über die Muttermilch wirkt sich positiv auf dessen visuelle Fähigkeiten, kognitive Funktionen, sowie die spontane motorische Aktivität aus. Dies belegen zahlreiche Studien. Entsprechend einem aktuellen internationalen Konsens anerkannter medizinischer Fachgesellschaften sollen Schwangere und Stillende täglich mindestens 200 mg DHA aufnehmen. Beide Produkte des Versorgungskonzeptes liefern zusätzlich alle weiteren wichtigen B-Vitamine, die Vitamine C und E sowie Jod.
Femibion®-Versorgungskonzept (unverbindliche Preisempfehlung, apothekenexklusiv):
Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® |
30 x 1 Tablette |
16,50 € |
Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® |
60 x 1 Tablette |
29,50 € |
Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA |
30 x 1 Tablette und 30 x 1 Kapsel |
25,50 € |
Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA |
60 x 1 Tablette und 60 x 1 Kapsel PZN 0897823 |
47,50 € |
Informationen über das gesamte Femibion®-Versorgungskonzept gibt es unter www.femibion.de . Ärzte, Apotheker, Hebammen und Stillberaterinnen können wissenschaftliche Informationen sowie Produktmuster anfordern bei:
Quelle: Interdisziplinäre Gesprächsrunde der Firma Merck zum Thema „Prophylaxe von Neuralrohrdefekten – Welchen Einfluss hat der Polymorphismus im Folatstoffwechsel?“ am 5. Juni 2008 in München (Dorothea Küsters Life Science Communications) (tB).