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Radiologie ist Vielfalt! – 92. Deutscher Röntgenkongress
Schlaganfall, Brustkrebserkennung, Tumorablation – der größte deutschsprachige Kongress der medizinischen Bildgebung trägt der Vielfalt des „Ganzkörperfachs“ Radiologie eindrucksvoll Rechnung
Hamburg (1. Juni 2011) – Vom 1. bis 4. Juni findet in Hamburg der 92. Deutsche Röntgenkongress statt, der gleichzeitig der 6. gemeinsame Kongress mit der Österreichischen Röntgengesellschaft ist. Zusammen mit ihrem österreichischen Partner erwartet die Deutsche Röntgengesellschaft als Ausrichterin des traditionsreichen Kongresses über 7.000 Teilnehmer an Elbe und Alster. Getreu dem Kongressmotto „Radiologie ist Vielfalt!“ werden unter dem Dach des Congress Centrum Hamburg (CCH) verschiedene Schwerpunkte wie Neuroradiologie, Brustkrebserkennung und die minimalinvasive Entfernung von Tumoren diskutiert.
Radiologie als Ganzkörperfach – vom Schlaganfall bis zur Tumorbekämpfung
„Unser Fach ist eines der wenigen, das man als Ganzkörperfach bezeichnen kann, eine Disziplin, die sich ganzheitlich mit allen Erkrankungen des Menschen beschäftigt. Die Radiologie beeinflusst die Therapieentscheidung und den Therapieverlauf in allen Phasen von Erkrankungen, die einem Menschen im Laufe seines Lebens widerfahren können“, erklärt Kongresspräsident Prof. Dr. Walter Hruby (Wien) die Wahl des Kongressmottos.
Prof. Dr. Bernd Hamm, deutscher Kongresspräsident, ergänzt: „Innerhalb des vielfältigen Spektrums der Radiologie haben wir ganz bewusst Schwerpunktthemen gesetzt. Beispiel Neuroradiologie: Wir diskutieren die neuen Möglichkeiten, die die Magnetresonanztomografie (MRT) mit ihren höheren Magnetfeldstärken eröffnet und die zu einer Verbesserung der Diagnostik beim Schlaganfall führen. Wir wissen damit noch genauer, welche Hirnregionen bei einem Schlaganfall betroffen sind, und um welche Anteile des Hirngewebes es sich zu kämpfen lohnt.“
Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Brustkrebsdiagnostik und besonders die Entwicklungen der Mamma-MRT. Prof. Hamm: „Spannend sind die mittelfristigen Überlegungen, die MRT der Brust auch ohne Kontrastmittel durchzuführen, und damit für die Patientin wesentlich schonender anzuwenden.“
Radiologie wandelt sich von einer „nur“ diagnostischen Disziplin zur behandelnden Medizin. Der Kongressschwerpunkt „Tumorablation“ verdeutlicht diesen Wandel. Interventionell tätige Radiologen punktieren bei diesen Verfahren unter Bildkontrolle Tumoren – zum Beispiel in der Leber – und zerstören das Krebsgewebe mit Hitze, Kälte oder Radiowellen. „Die Ablation stellt mehr und mehr eine Therapie-Option für Tumoren dar, die dem Chirurgen nicht zugänglich sind oder in Fällen, in denen sich eine Chemotherapie nicht anbietet“, erläutert Prof. Hamm.
Nachwuchsförderung: Der Kongress der „hellsten Köpfe“
Der Deutsche Röntgenkongress ist auch für Medizinstudenten eine hervorragende Gelegenheit, mit der Vielfalt des Faches und seinen wissenschaftlichen Perspektiven in Kontakt zu treten. Die Deutsche Röntgengesellschaft hat daher das Patenschaftsprogramm „Die hellsten Köpfe für die Radiologie“ aufgelegt, das Studierenden der Medizin einen kostenfreien Aufenthalt in Hamburg und auf dem Röntgenkongress bietet. Über 180 Medizinstudierende werden dieses Jahr den Kongress als Stipendiaten besuchen, und die Deutsche Röntgengesellschaft erwartet eine ähnlich hohe Zahl an „freien“ Medizinstudenten.
Der 92. Deutsche Röntgenkongress Zahlen – Daten – Fakten
Auf dem Deutschen Röntgenkongress treffen sich einmal im Jahr Radiologen, Medizinisch-technische Radiologie-Assistenten (MTRA) und weitere Experten der bildgebenden Medizin zum fachlichen Austausch. Mit rund 400 wissenschaftlichen Vorträgen, 350 Fortbildungsveranstaltungen sowie über 130 Posterbeiträgen ist der Kongress Deutschlands bedeutendstes Fort- und Weiterbildungsforum in der Radiologie. Zudem geben auf über 5.000 m² Ausstellungsfläche 110 Fachaussteller einen Einblick in die technischen Innovationen moderner Bildgebung und neuer, interventioneller Behandlungsverfahren.
Quelle: Deutsche Röntgengesellschaft e.V., 01.06.2011 (tB).