86. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)

Rasagilin add on zu L-Dopa: Wearing-Off gezielt behandeln

 

Dresden (20. September 2013) – Wirkungsschwankungen erkennen und erfolgreich behandeln ist eine besondere Herausforderung – vor allem in mittleren bis fortgeschrittenen Stadien der Parkinson-Erkrankung. Bei älteren und/oder multi-morbiden Patienten mit Wearing-Off, die bislang mit L-Dopa behandelt wurden, empfiehlt die aktuelle DGN-Leitlinie1 die Ergänzung des COMT-Hemmers Entacapon oder eines MAO-B-Hemmers wie Rasagilin (Azilect®). Durch seinen Wirkmechanismus verlängert Rasagilin die Dopaminwirkung, trägt zu einer kontinuierlicheren Rezeptorstimulation bei und gleicht damit Wirkfluktuationen aus, schilderten PD Dr. Karla Eggert, Marburg, und Prof. Dr. Wolfgang Jost, Wolfach, im Rahmen des diesjährigen DGN-Kongresses. Hierbei punktet der MAO-B-Hemmer neben seiner über 24 Stunden anhaltenden Wirksamkeit auch durch die einfache und gut verträgliche Kombinierbarkeit mit L-Dopa und weiteren Parkinson-Medikamenten – so die Experten. Dies wird unter anderem durch eine aktuelle Post-Hoc-Analyse2 der Studien PRESTO und LARGO untermauert.

 

„Die Mehrheit der Parkinson-Patienten befindet sich in mittleren und fortgeschrittenen Erkrankungsstadien“, schilderte PD Dr. Karla Eggert. „In dieser Phase schwächt der therapeutische Effekt der Dopamin-Stimulation immer mehr ab, es kommt zum Wearing-Off-Phänomen, das sich in unterschiedlichsten motorischen, aber auch nicht-motorischen Beschwerden zeigt.“ Oft kann der Patient diese Wearing-Off-Symptome nur schwer benennen. Um sie frühzeitig erkennen, richtig deuten und gezielt behandeln zu können, stellen Patienten-Fragebögen wie der „Wearing-Off-Questionnaire“ (WOQ-9, -19, -32) eine Unterstützung für Neurologen dar.

 

 

MAO-B-Hemmung verlängert Dopamin-Wirksamkeit

 

Im Krankheitsverlauf kommt es durch die fortschreitende Degeneration dopaminerger Neurone auch zu einem Verlust der präsynaptischen Speicherkapazität für Dopamin. Die zentrale Dopaminversorgung wird zunehmend pulsatil. Therapieansätze zur Linderung des Wearing-Offs versuchen daher, eine möglichst kontinuierliche dopaminerge Stimula-tion wiederherzustellen.1 Hier setzt Rasagilin an: Die MAO-B-Hemmung blockiert den Abbau von körpereigenem und aus L-Dopa gebildetem Dopamin und verlängert die Dopamin-Wirksamkeit im synaptischen Spalt. Entsprechend empfiehlt die DGN-Leitlinie MAO-B-Hemmer (Rasagilin) als Add-On zur Behandlung von älteren und/oder multi-morbiden Patienten mit Wearing-Off, die mit L-Dopa behandelt werden. „Alle Patienten, die bereits therapiert werden, können durch die Zugabe von Rasagilin profitieren, ganz gleich, welche Therapie sie aktuell bekommen“, resümierten die Experten.

 

 

Anhaltende Wirksamkeit, Tag und Nacht

 

„In gängigen Kombinationen kann Rasagilin Fluktuationen verbessern, unabhängig davon, ob zuvor eine L-Dopa-Monotherapie erfolgte und ggf. weitere dopaminerge Medikamente eingenommen werden“, schilderte Prof. Dr. Wolfgang Jost. Diese einfach anzuwendende und effektive Kombination von Rasagilin belegen die Ergebnisse der PRESTO-Studie3: Hier verkürzte der Wirkstoff die tägliche „Off“-Zeit um 0,94 Stunden und verlängerte die „On“-Zeit um 1,03 Stunden im Vergleich zu Placebo. Zudem besserte sich eine Vielzahl der UPDRS-Motor-Unterkategorien während der „On“-Zeit. Eine aktuelle Post-Hoc- Analyse2 der Studien PRESTO und LARGO bestätigt Rasagilin als wirksamen ersten Kombinationspartner zu L-Dopa: Zum einen konnte es die tägliche „Off“-Zeit signifikant reduzieren, zum anderen sowohl die Motorik im „On“ als auch die ADL im „Off“ merklich verbessern.

 

„Bei Wirkfluktuationen unter L-Dopa ist Rasagilin vergleichbar wirksam wie Entacapon“, sagte Prof. Jost. „Bei Rasagilin hält die Wirkung auf die Beweglichkeit über mehr als 24 Stunden nach letzter Einnahme an, so dass das Morning-Off vor Einnahme der ersten L-Dopa-Dosis verbessert wird. Selbstverständlich können beide Substanzen auch kombiniert werden.“ Der MAO-B-Hemmer kann auch die Schwere des „Offs“ positiv beeinflussen.4 Zudem wird die Verträglichkeit bei mehr als 90% der Patienten als gut bis sehr gut eingestuft.5,6 Auch bei älteren Patienten über 70 Jahre ist die Wirksamkeit und Verträglichkeit bestätigt.7

 

 

Teva Specialty Medicines

 

Der Standort der Teva in Berlin ist auf die Vermarktung innovativer Arzneimittel ausgerichtet. Hier stehen patentgeschützte Arzneimittel aus den Bereichen Neurologie, Schmerz und Atemwegserkrankungen im Fokus. Das Originalprodukt Copaxone® aus der eigenen Forschung der Teva ist in Deutschland Marktführer im MS-Markt. Zum Unternehmen Teva mit Hauptsitz in Ulm gehört mit ratiopharm die meistverwendete und bekannteste Arzneimittelmarke Deutschlands. Als Firmenverbund sind Teva und ratiopharm die Nummer eins am europäischen Generikamarkt. Die rund 3.150 Teva-Mitarbeiter in Deutschland verteilen sich auf die Standorte Ulm, Blaubeuren/Weiler und Berlin.

 

Teva Pharmaceutical Industries Ltd. mit Firmensitz in Israel gehört zu den 15 größten pharmazeutischen Konzernen und ist auf die Entwick-lung, Produktion und den Vertrieb von Generika und patentgeschützten Medikamenten sowie Wirkstoffen spezialisiert. Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ist Weltmarktführer unter den Generikaunternehmen. Der Konzern beschäftigt weltweit über 46.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2012 einen Umsatz von 20,3 Milliarden US-Dollar.

 

Weitere Informationen im Internet unter: www.leben-mit-parkinson.de und www.azilect.de  

 

 

Abbildungen

 

 

Abb.1: Wirkweise von L-Dopa und MAO-B-Hemmer.

 

Abb.1:  Wirkweise von L-Dopa und MAO-B-Hemmer.

 

 

Abb.2: Reduktion der OFF-Zeit durch Zugabe von Azilect®.

 

Abb.2: Reduktion der OFF-Zeit durch Zugabe von Azilect®. 

 

 

Abb. 3: Reduktion der OFF-Phasen im Tagesverlauf unter Azilect®-Therapie.

 

Abb. 3: Reduktion der OFF-Phasen im Tagesverlauf unter Azilect®-Therapie.

 

 

Abb. 4: Vergleich von Azilect® und Entacapon hinsichtlich Morning-OFF.

 

Abb. 4: Vergleich von Azilect® und Entacapon hinsichtlich Morning-OFF.

 

 

 

 

Quellen 

  1. Eggert KM et al., Leitlinie „Parkinson-Syndrome: Diagnostik und Therapie“ aus „Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“, Georg Thieme Verlag, 5. aktualisierte und erweiterte Auflage 2012
  2. Elmer LW, Rasagiline adjunct therapy in patients with Parkinson’s disease: Post hoc analyses of the PRESTO and LARGO trials, Parkinsonism and Related Disorders (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.parkreldis.2013.06.001
  3. Parkinson Study Group, Arch Neurol 2005; 62: 241-248
  4. Stocchi F, Rabey JM, European Journal of Neurology 2011, 18: 1373–1378
  5. Reichmann, H et al. Efficacy and tolerability of rasagiline in daily clinical use – a post marketing observational study in patients with Parkinson’s disease focusing on nonmotor symptoms and QoL data. Poster, International Congress of Parkinson‘s Disease and Movement Disorders 2013
  6. Jost WH et al.,Rasagilin im klinischen Alltag, Fortschr Neurol Psychiat 2008; 76: 594-599
  7. Tolosa E and Stern MB, European Journal of Neurology 2011; EFNS

 


 

Quelle: TEVA Specialty Medicines, 20.09.2013 (tB).

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