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Remicade® und Simponi® – das TNF alpha-Prinzip weist den Weg in der Rheumatologie
München (21. Januar 2011) – TNF-Inhibitoren haben die Behandlung rheumatischer Erkrankungen revolutioniert. Davon zeugen nicht nur Studiener-gebnisse der letzten Jahre, die vorher unerreichte Therapieerfolge auch langfristig belegen, sondern auch die Neuformulierung von Diagnosekriterien, Therapiezielen und -empfehlungen. Mit den Antikörpern Infliximab (REMICADE®) und Golimumab (Simponi®) stehen heute zwei TNF-Blocker aus einer Hand zur Verfügung, die in den drei wichtigsten rheumatologischen Anwendungsgebieten eine maßgeschneiderte Behandlung ermöglichen.
Das Jahr 2010 brachte vor allem zur Rheumatoiden Arthritis (RA) eine Vielzahl von aktualisierten oder neu publizierten Empfehlungen und Kriterien. Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen laut Prof. Klaus Krüger, München, die aktuellen Klassifikationskriterien1 der Fachgesellschaften American College of Rheumatology (ACR) und European League Against Rheumatism (EULAR) sowie die EULAR-Empfehlungen zur Behandlung der RA2. Erstere ersetzen die längst überholten ACR-Kriterien von 1987 und sind das Ergebnis einer erstmaligen Kooperation zwischen den beiden führenden Institutionen der Rheumatologie. Sie erlauben eine sehr frühzeitige Klassifikation der RA – heute eines der wichtigsten Ziele.
In den EULAR-Therapieempfehlungen zum Einsatz von synthetischen und biologischen DMARDs wird das therapeutische Vorgehen bei RA nach heutigem Standard zusammengefasst. Sie spiegeln entscheidende Fortschritte wider, die erst durch Einführung der TNF-Inhibitoren erreicht werden konnten und auch zu einer Neudefinition des Therapiezieles führten. Dieses besteht heute in der klinischen Remission2, verbunden mit dem Erhalt der körperlichen Funktions- und Arbeitsfähigkeit sowie der Vermeidung radiologisch nachweisbarer struktureller Schäden.
REMICADE® und Simponi® bieten maßgeschneiderte Therapie
Dank der TNF-Inhibitoren und anderer Biologika ist die Remission heute für einen Großteil der Patienten ein realistisches Therapieziel, wie Prof. Hendrik Schulze-Koops, München, erläuterte. Neuere Studiendaten zu Infliximab (REMICADE®), dem am längsten zugelassenen TNF-Blocker, belegen darüber hinaus, dass ein erheblicher Teil der Patienten in Remission langfristig auf Biologika oder sogar auf alle antirheumatischen Medikamente verzichten kann. So zeigen aktuelle Ergebnisse der BeSt-Studie für die Patientengruppe, die initial mit Infliximab + Methotrexat (MTX) behandelt wurde, dass sich nach sieben Jahren 45 % der noch teilnehmenden Patienten in Remission (DAS44 < 1,6) befanden, darunter 17 % in arzneimittelfreier Remission bei einer mittleren Remissionsdauer von 31 Monaten.3 Infliximab ist bislang der einzige TNF-Blocker, für den das Erreichen und der Erhalt einer arzneimittelfreien Remission belegt wurden. Die BeSt-Daten weisen zudem darauf hin, dass eine frühe Unterdrückung der Krankheitsaktivität das Ausmaß der Gelenkschäden nach sieben Jahren entscheidend reduziert.
Mit dem i.v. applizierbaren Infliximab und dem nur einmal monatlich s.c. verabreichten Golimumab (Simponi®) stehen für die drei wichtigsten rheumatologischen Anwendungsgebiete zwei TNF-Blocker zur Verfügung, die eine maßgeschneiderte Behandlung ermöglichen. Je nach individuellen Erfordernissen können die Patienten von einer dieser beiden Therapieoptionen profitieren.
In der Studie GO-FORWARD wurde gezeigt, dass Patienten mit aktiver RA trotz MTX-Therapie bis Woche 104 anhaltend auf Simponi® ansprechen.4 Aktuelle Daten vom ACR-Jahreskongress 2010 zeigen zudem, dass es unter Golimumab + MTX im Vergleich zu Placebo + MTX bereits in den Wochen 12 bis 24 zu einer signifikanten Reduktion der mittels MRT nachweisbaren Entzündungszeichen wie Synovitis und Knochenödem kommt.5 Ergebnisse einer japanischen Studie belegen eine signifikante Hemmung der radiologischen Progression durch Golimumab + MTX innerhalb von 24 Wochen.6
Eine Vielzahl von (Langzeit-)Daten, die in den letzten Jahren publiziert wurden, dokumentiert auch die anhaltende Wirksamkeit von TNF-Blockern wie Infliximab und Golimumab bei Ankylosierender Spondylitis (AS) und Psoriasis-Arthritis (PsA). So konnte in der Studie GO-RAISE gezeigt werden, dass Simponi® bei AS-Patienten zu einem anhaltenden Ansprechen gemäß ASAS-Kriterien über mindestens zwei Jahre führt.7 Weitere Daten belegen die anhaltend gute Wirksamkeit von Simponi® auf Haut- und Gelenkbefall bei PsA.8 In der GO-REVEAL-Studie bewirkte Golimumab ein anhaltendes ACR-Ansprechen über zwei Jahre.9 Auch eine langfristige Hemmung der radiologischen Progression ist für Simponi® belegt: Wie Daten vom ACR-Kongress 2010 zeigen, kam es unter Golimumab 50 mg + MTX innerhalb von zwei Jahren sogar zu einer durchschnittlichen Reduktion des Gesamt-vdHS-Scores um 0,4 Punkte, während dieser in der initialen Placebo + MTX-Gruppe um 0,1 Punkte anstieg.10
Über moderne Wege der Patientenkommunikation zur Therapieentscheidung
Noch immer gibt es große Unterschiede zwischen Ärzten und Patienten in Bezug auf die Einschätzung von Krankheitsaktivität, Leidensdruck, Funktionseinschränkungen und allgemeine Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit, wie Dr. Rieke Alten, Berlin, anhand von Umfrageergebnissen zur RA erläuterte. Deshalb fordert die EULAR in ihren aktuellen Empfehlungen zum Management der RA, dass „Therapieentscheidungen auf der Basis von ,Shared decision‘ zwischen Rheumatologen und Patient erfolgen sollen“.2 Beim Shared decision making handelt es sich um das mittlerweile am weitesten entwickelte Modell der Patientenbeteiligung. Es beruht auf einer partnerschaftlichen Arzt-Patient-Beziehung, die gekennzeichnet ist durch einen gemeinsamen und gleichberechtigten Entscheidungsfindungsprozess. Arzt und Patient kommunizieren auf einer partnerschaftlichen Ebene über die objektiven und subjektiven Aspekte einer anstehenden Entscheidung.
Quellen
- Aletaha D. et al. Arthritis Rheum 2010; 62: 2569–2581
- Smolen J. et al. Ann Rheum Dis 2010; 69: 964-975
- Dirven L. et al. Arthritis Rheum 2010; 62, 10 (Suppl): S139
- Keystone E. et al. EULAR 2010, SAT0134
- Conaghan P.G. et al. Arthritis Rheum 2010; 62, 10 (Suppl): S459
- Tanaka T. et al. Arthritis Rheum 2010; 62, 10 (Suppl): S758
- Braun J. et al. EULAR 2009, SAT0268
- Kavanaugh A. et al. Arthritis Rheum 2009; 60 (4): 976-986
- Kavanaugh A. et al. ACR 2009, Abstract 512
- Kavanaugh A. et al. Arthritis Rheum 2010; 62, 10 (Suppl): S812
Download
- Prof. Dr. med. Klaus Krüger: „Neue ACR/EULAR-Empfehlungen für Diagnostik und Therapie – Wie gelingt der Transfer in den Behandlungsalltag?“
Abstract: Abstract_Prof.Krueger_210111.pdf (98.71 KB)
Slides: Keyslides_Prof.Krüger.pdf (1.33 MB) - Prof. Dr. med. Hendrik Schulze-Koops: „Aktuelles zu RA, AS, PsA – Ein Kongress-Update“
Abstract: Abstract_Prof.Schulze_Koops_210111.pdf (121.94 KB)
Slides: Keyslides_Prof.Schulze_Koops.pdf (310.91 KB) - Dr. med. Rieke Alten: „Shared Decision Making – Der Weg zur partnerschaftlichen Patientenkommunikation“
Abstract: Abstract_Dr.Alten_210111.pdf (83.91 KB)
Slides: KeySlides_Dr.Alten.pdf (436.65 KB)
Über Infliximab (REMICADE®)
Infliximab ist unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiver Rheumatoider Arthritis, schwerwiegender aktiver Ankylosierender Spondylitis sowie aktiver und fortschreitender Psoriasis-Arthritis, die auf eine konventionelle bzw. krankheitsmodifizierende antirheumatische Arzneimitteltherapie unzureichend angesprochen haben, zudem bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vom Plaque-Typ, bei denen andere systemische Therapien einschließlich Ciclosporin, Methotrexat oder PUVA nicht ausreichend wirksam waren, kontraindiziert sind oder nicht vertragen wurden.
Häufige Nebenwirkungen der Therapie sind u. a. Virusinfektionen, Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit.
Detaillierte Informationen zu weiteren Indikationen und Nebenwirkungen sind der Fachinformation zu entnehmen.
Über Golimumab (Simponi®)
Golimumab ist unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Rheumatoider Arthritis, aktiver und fortschreitender Psoriasis-Arthritis sowie schwerer aktiver Ankylosierender Spondylitis, wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende antirheumatische Basistherapie bzw. konventionelle Therapie unzureichend war. Sehr häufige Nebenwirkungen der Therapie sind Infektionen der oberen Atemwege. Detaillierte Informationen zu den Nebenwirkungen sind der Fachinformation zu entnehmen.
Über MSD
MSD gehört zu Merck & Co., Inc., mit Sitz in Whitehouse Station, N.J. (USA), einem global führenden Gesundheitsunternehmen. Mit seinen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Impfstoffen, Biologika, Präparaten zur Selbstmedikation und für die Tiergesundheit in verschiedenen Therapiebereichen, bietet MSD in mehr als 140 Ländern umfassende und innovative Lösungen für Gesundheit. Ein besonderes Anliegen von MSD ist darüber hinaus die Verbesserung der weltweiten Gesundheits-versorgung und der verbesserte Zugang zu Medikamenten. Dafür engagiert sich MSD in weitreichenden Gesundheitsprogrammen und Partnerschaften.
In Deutschland hat die Unternehmensgruppe ihren Sitz in Haar bei München. MSD ist erreichbar unter Tel: 0800 673 673 673; Fax: 0800 673 673 329; E-Mail: infocenter@msd.de; Internet: www.msd.de , www.univadis.de
Quelle: Meet-the-Expert „REMICADE® und Simponi® – Das TNFα-Prinzip im Einsatz“ im Rahmen des TNFα-Forums am 21.01.2011 in München. Eine Veranstaltung von Essex Pharma, einem Unternehmen der MSD-Gruppe (Medizin und Markt) (tB).