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Rituximab-Erhaltungstherapie beim Follikulären Lymphom in allen Therapielinien zugelassen
Frankfurt am Main (13. Januar 2011) – Die Ergebnisse der PRIMA-Studie haben jüngst zur Zulassung des monoklonalen Antikörpers Rituximab (MabThera®) für die Erstlinien-Erhaltungstherapie des Follikulären Lymphoms durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA geführt. Die positiven ersten Resultate dieser internationalen Studie wurden Anfang Dezember 2010 durch aktualisierte Daten bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in Orlando untermauert. Sie zeigen, dass die Gabe von MabThera alle 2 Monate über 2 Jahre die progressionsfreie Überlebenszeit (PFS) signifikant verlängert und dabei das Rezidiv-Risiko etwa halbiert. In den aktuellen Leitlinien mehrerer deutscher, europäischer und US-amerikanischer Fachgesellschaften ist die MabThera-Erhaltungstherapie bereits als Standard in der Erstlinienbehandlung des Follikulären Lymphoms definiert.
„Eine MabThera-Erhaltungstherapie ist angezeigt zur Behandlung von Patienten mit Follikulärem Lymphom, die auf eine Induktions-therapie angesprochen haben,“ so lautet der genaue Text der Zulassungserweiterung von MabThera, mit der die EMA am 27. Oktober 2010 einer Empfehlung des CHMP vom 24. September 2010 gefolgt ist und die Zulassung erteilt hat.
Dr. Niko André, Medical Direktor, Roche Pharma AG: „Wir freuen uns über die Zulassungserweiterung für die Erhaltungstherapie mit MabThera nach Induktion in der Erstlinienbehandlung des Follikulären Lymphoms (FL). Für Patienten mit FL bedeutet dies neue Hoffnung“.
Die Entscheidung der EMA basierte auf den Ergebnissen der internationalen PRIMA-Studie (Primary Rituximab and MAintenance), die erstmals Anfang Juni 2010 bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt worden waren1: Es handelt sich dabei um die bisher größte multizentrische Phase-III-Studie zur Erstlinienbehandlung des Follikulären Lymphoms. 1.018 Patienten, die auf eine Induktionstherapie mit 8 Infusionen Rituximab in Kombination mit Chemotherapie mit einer CR oder PR angesprochen hatten, wurden nach Randomisierung entweder nur nachbeobachtet (n = 513) oder erhielten alle 2 zwei Monate über einen Zeitraum von 2 zwei Jahren (n = 505) Rituximab in einer Dosis von 375 mg/m2. Nach einer medianen Beobachtungszeit von zwei Jahren waren im MabThera-Arm 82 % der Patienten progressionsfrei, im Beobachtungs-Arm dagegen lediglich 66 %. Das Rezidivrisiko war durch die MabThera-Erhaltungstherapie halbiert worden (HR=0,5).
Dabei war die Erhaltungstherapie mit MabThera in allen relevanten Subgruppen signifikant überlegen – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Art des Ansprechens auf die Induktionstherapie (komplette oder partielle Remission).
Die Toxizität unterschied sich in der PRIMA-Studie nicht wesentlich von dem, was für den Antikörper bekannt ist. Bei 23 % der Patienten, die eine Erhaltungstherapie mit MabThera erhielten, traten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse Grad 3 oder 4 auf, demgegenüber standen 16 % der Patienten ohne entsprechende Erhaltungstherapie bei denen dies der Fall war. Wie erwartet, waren Infektionen und Neutropenien (Grad 3/4) bei den Patienten in der Erhaltungstherapiegruppe häufiger als in der Beobachtungsgruppe, wenngleich auf niedrigem Niveau (jeweils 4 % versus < 1 %). Jedoch brachen nur wenige Patienten die Erhaltungstherapie mit MabThera aufgrund von Nebenwirkungen ab.
Auf dem ASH Anfang Dezember 2010 in Orlando wurden die aktualisierten 3-Jahres-Daten der PRIMA-Studie präsentiert2, die noch einmal die Ergebnisse der Erstauswertung bestätigten: Nach 3 Jahren sind noch 78,6 % der Patienten, die eine MabThera Erhaltungstherapie erhielten, ohne Fortschreiten der Erkrankung, gegenüber 60,3 % in der Kontrollgruppe (Hazard Ratio 0,55, p < 0,0001). Der Vorteil der MabThera-Erhaltungstherapie bestätigte sich wiederum für alle relevanten Subgruppen von Patienten. Auch nach 3 Jahren medianer Beobachtungszeit bestätigten die Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit das günstige Nutzen-Risiko-Profil: 24 % der Patienten im Erhaltungstherapie-Arm- und 17 % derer in der Kontrollgruppe berichteten über Grad-3/4-Toxizitäten, davon jeweils 4 % bzw. 1 % über Infektionen bzw. Neutropenien.
Die European Society of Medical Oncology (ESMO) hat die Erhaltung mit MabThera für die Erstlinientherapie mit dem Evidenzlevel I und dem Empfehlungsgrad B in ihre kürzlich aktualisierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Follikulären Lymphoms aufgenommen3. Auch in die aktualisierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie haben die Ergebnisse der PRIMA-Studie schon Eingang gefunden4, ebenso in die aktualisierte Leitlinie zu Non-Hodgkin-Lymphomen des US-amerikanischen National Comprehensive Cancer Network (NCCN)5.
Abb.: MabThera Erhaltungstherapie verbessert signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) bei Patienten mit FL. PRIMA-Studie: Primärer Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) bei Patienten mit Follikulärem Lymphom bei Erhaltungstherapie mit Rituximab im Vergleich zu Beobachtung [nach Salles]
Referenzen
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Salles GA et al. Rituximab maintenance for 2 years in patients with untreated high tumor burden follicular lymphoma after response to immunochemotherapy. J Clin Oncol 2010; 28 (S15, Part I): 574s (ASCO 2010, Abstract #8004) and oral presentation at ASCO congress, Chicago, June 2010.
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Salles GA et al. Updated results of the PRIMA study confirms the benefit of 2-years rituximab maintenance in follicular lymphoma patients responding to immunochemotherapy. Blood 2010; 116 (21): 746 (ASH 2010, Abstract #1788).
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Dreyling M et al. Newly diagnosed and relapsed follicular lymphoma: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2010; 21 (Suppl 5): v181-3.
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http://www.dgho.de/onkopedia/Follikulaeres%20Lymphom.
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NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology (NCCN Guidelines™). Non-Hodgkin´s Lymphomas, Version 1.2011 (http://www.nccn.org/professionals/physician_gls/PDF/nhl.pdf)
Quelle: Pressekonferenz der Firma Roche Pharma zum Thema „Perspektive Heilung? Aktuelle Fortschritte in der Therapie des follikulären Lymphoms und der chronischen lymphatischen Leukämie“ am 13.01.2011 in Frankfurt am Main (3K-Agentur für Kommunikation) (tB).