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Robert Koch-Institut
Aktuelle Informationen zum Ebolafieber-Ausbruch
in der Demokratischen Republik Kongo, Provinzen Nord-Kivu und Ituri
Berlin (26. November 2018) – Seit Ende Juli 2018 wurden im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo mehr als 400 bestätigte und wahrscheinliche Fälle von Ebolafieber gemeldet. Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums sind bislang etwa zwei Drittel der Betroffenen gestorben (Link siehe unten). Der Ausbruch betrifft mehrere Gesundheitszonen in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri, er wird durch den Virusstamm Ebola Zaire verursacht.
Dies ist der zehnte diagnostizierte Ebolafieber-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo – jeder einzelne nachgewiesene Fall von Ebolafieber wird als Ausbruch angesehen. Im Frühsommer 2018 trat die Krankheit bereits der Provinz Équateur im Nordwesten des Landes auf, die Epidemie dort wurde am 24.7.2018 für beendet erklärt (Link siehe unten). Sequenzanalysen des Virenerbguts haben ergeben, dass beide Ausbrüche nicht miteinander in Verbindung stehen.
Aktuelles Epidemiegebiet: Bestätigte Fälle sind bislang in den Gesundheitszonen Beni, Butembo, Kalungata, Katwa, Kyondo, Mabalako, Masereka, Musienene, Mutwanga, Oicha und Vuhovi in der Provinz Nord-Kivu sowie in den Gesundheitszonen Komanda, Mandima und Tchoima in der Provinz Ituri aufgetreten.
Experten des nationalen Gesundheitsministeriums, der WHO, Ärzte ohne Grenzen und weitere internationale Partner sind vor Ort, um den Ausbruch einzudämmen. In der Region wurden mobile Labore und Behandlungszentren errichtet. Ein Kernelement der Bekämpfungsmaßnahmen sind Impfungen mit einem weiterhin experimentellen Impfstoff, der in früheren Ausbrüchen erfolgreich eingesetzt wurde. Die Impfung wird medizinischem Personal und anderen Einsatzkräften angeboten, sowie Personen in einem breiten Kontaktumfeld von Erkrankten – mehr als 25.000 wurden bereits geimpft. Nach Angaben des nationalen Gesundheitsministeriums werden zudem verschiedene experimentelle Therapeutika bei der Behandlung von Erkrankten eingesetzt.
Der WHO zufolge bleibt es eine große Herausforderung, den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen. In der Region finden immer wieder Kämpfe zwischen kongolesischen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppen statt, was die aufsuchende Epidemiologie und die Impfungen erheblich erschwert (WHO Disease Outbreak News vom 22.11.2018, Link siehe unten). Am 17.10.2018 hat sich der von der WHO einberufene Notfallausschuss (Emergency Committee) dagegen ausgesprochen, eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) zu erklären. Die Bekämpfungsmaßnahmen müssten jedoch intensiviert und die Situation vor Ort weiter genau beobachtet werden, da sich die Situation ansonsten wahrscheinlich erheblich verschlechtern würde (siehe Mitteilung der WHO vom 17.10.2018, Link siehe unten).
Risikoeinschätzung
Die WHO stuft das Risiko einer Ausbreitung des Ausbruchs auf nationaler und regionaler Ebene weiterhin als sehr hoch ein. Die von Ebolafieber betroffenen Regionen der Demokratischen Republik Kongo liegen im Grenzgebiet zu vor allem Uganda und Ruanda; bislang wurden alle Verdachtsfälle in diesen Ländern entkräftet. Die Nachbarländer haben sich intensiv auf eine mögliche Ausbreitung des Ausbruchs vorbereitet. Im Rahmen des EFFO-Projekts schult das RKI Ärzte und Pflegekräfte in Ruanda im Umgang mit (möglichen) Ebolafieber-Fällen. EFFO ist Teil des Global Health Protection Programme (GHPP) des Bundesministeriums für Gesundheit (Mitteilung des GHPP und Link zum EFFO-Projekt siehe unten).
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) stuft das Risiko, dass Ebolafieber nach Europa importiert wird und sich innerhalb Europas weiterverbreitet, als sehr gering ein (Link siehe unten).
Die Ausreise einer infizierten Person nach Deutschland ist aktuell sehr unwahrscheinlich. Dem Statistischen Bundesamt zufolge reisen von der Demokratischen Republik Kongo jeden Monat nur etwa 200 bis 500 Passagiere nach Deutschland. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die betroffene Region (Link siehe unten).
Abb.: Karte mit dem Ebolafieber-Ausbruchsgebiet in der Demokratischen Republik Kongo, Provinzen Nord-Kivu und Ituri Quelle: RKI
Links zum Text
- Twitter-Account des Gesundheitsministeriums DRC, u.a. mit aktuellen Fallzahlen: @MinSanteRDC (franz.)
- Informationen des RKI zum Ebolafieber-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo in der Provinz Équateur im Frühsommer 2018 (25.7.2018)
- WHO: Disease Outbreak News, mit Risikoeinschätzung (22.11.2018, engl.)
- WHO: Mitteilung über das Treffen des Notfallausschusses zum Ebolafieber-Ausbruch in DRC (17.10.2018, engl.)
- Informationen des Global Health Protection Programme (GHPP) zum EFFO-Projekt in Ruanda
- EFFO-Projekt: www.effo.rki.de
- Risikoeinschätzung des ECDC (5.10.2018, englisch)
- Auswärtiges Amt: Aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für die Demokratische Republik Kongo
Weitere Informationen
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ebolafieber-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo, Provinzen Nord-Kivu und Ituri: www.who.int/ebola (engl.)
- Twitter-Account von Peter Salama, Leiter des Health Emergencies Programms bei der WHO: @petesalama (engl.)
- Rahmenkonzept Ebolafieber: Vorbereitungen auf Maßnahmen in Deutschland (31.5.2018) (PDF, 526 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
- Infografik: Maßnahmen bei Verdacht auf Ebolafieber
- Karte der bisherigen Ebola- und Marburgfieber-Ausbrüche in Afrika sowie der Malaria- und Lassa-Endemiegebiete (2.11.2018)
- Ebolafieber-Seiten des Robert Koch-Instituts (Infektionskrankheiten A-Z): www.rki.de/ebola
Stand: 26.11.2018
Quelle: Robert Koch-Institut, 26.11.2018 (tB).