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Rotterdam-Studie – Neue Studiendaten:
Kein Zusammenhang zwischen Salzverzehr und Schlaganfall oder Herzinfarkt
Berlin (21. Februar 2008) – Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Salzverzehr und dem Auftreten von Schlaganfällen und Herzinfarkten sowie der Gesamtsterblichkeit. Das hat die Rotterdam‑Studie, eine Fall‑Kohortenstudie bei 6.605 Personen, die fünfeinhalb Jahre lang nach verfolgt wurden, ergeben.
In der Rotterdam‑Studie wurde bei einer unselektierten Gruppe von Menschen über 55 Jahren, von denen 1.448 ohne jedes Zeichen einer HerzKreislauferkrankung oder eines Bluthochdrucks waren, die Aufnahme der Elektrolyte Natrium und Kalium über Urinproben bestimmt. Es wurde anschließend geprüft, ob es einen Zusammenhang gibt zum Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse und zur Rate an Todesfällen in Abhängigkeit von der Höhe der Natrium‑ und/oder Kaliumspiegel. Das aber war nicht der Fall, wie die Studienleiter Johanna M. Geleijnse et al., Universität Wageningen / Niederlande, in einer aktuellen Publikation im „European Journal of Epidemiology (1)" mitteilen.
Im fünfjährigen Beobachtungszeitraum der Studie verstarben nach Angaben der niederländischen Ernährungs-wissenschaftlerin 795 Studienteilnehmer, wobei bei 217 von ihnen eine Herz‑Kreislauf‑Komplikation die Todesursache war. 206 Studienteilnehmer erlitten einen Herzinfarkt, 181 einen Schlaganfall. „Ein statistisch gesicherter Zusammenhang zur Höhe der Natrium‑ oder Kaliumaufnahme ergab sich dabei jedoch weder bei der Gesamtsterblichkeit noch bei den Herzinfarkten und Schlaganfällen", schreiben die Studienleiter.
Die Studie widerlegt nach Geleijnse damit immer wieder geäußerte Vermutungen, wonach es einen Zusammenhang zwischen der Höhe des Salzkonsums und des Blutdrucks gibt und über diesen Weg möglicherweise bei erhöhtem Blutdruck auch eine erhöhte Herz‑Kreislaufsterblichkeit resultieren könnte. Dass dem nicht so ist, haben nach Angaben der niederländischen Wissenschaftler Studien aus den USA belegt, wonach bei Menschen, die vergleichsweise wenig Kochsalz zu sich nehmen, die Herzinfarktrate sogar überproportional hoch ist und das auch bei Männern, die wegen eines Bluthochdrucks in Behandlung sind.
Dennoch sind laut Geleijnse et al. die Stimmen, die vor dem Kochsalz warnen, nicht verstummt, obwohl auch die große „Scottish Heart Health Study" (2) bei immerhin fast 12.000 Teilnehmern keinen Zusammenhang zwischen der Höhe des Salzverzehrs und der Rate an kardiovaskulären Ereignissen sowie der HerzKreislaufsterblichkeit finden konnte. Es kann nach Ansicht der Wissenschaftler somit keineswegs als belegt gelten, dass der in unseren Breitengraden übliche Salzverzehr mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko oder gar einer erhöhten Herz‑Kreislaufsterblichkeit einhergehen würde, wie dies immer wieder von Salz-Kritikern behauptet wird.
Quellen
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Johanna M. Geleijnse et al., Sodium and potassium intake and risk of cardiovascular events and all‑cause mortality: the Rotterdam Study Eur J Epidemiol DOI 10.1007/s10654‑007‑9186‑2
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W. C. Smith et al. Prevalence of coronary heart disease in Scotland: Scottish Heart Health Study British Heart Journal 1990; 64:295‑298; doi:10.1136/hrt.64.5.295