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Kongress der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS)
Rückenschmerzen fordern effizientes Vorgehen
Frankfurt am Main (20. März 2010) – Patienten mit chronischen Rückenschmerzen kosten das Gesundheitssystem viel Geld, das dann an anderer Stelle fehlt. Um eine kostenintensive, langfristige Behandlung von Rückenschmerzen zu vermeiden, ist eine frühzeitige differenzierte Diagnose und Therapie essenziell, waren sich die Experten auf dem DGS 2010 in Frankfurt einig. So ist die Abgrenzung nozizeptiver und neuropathischer Schmerzkomponenten ein wichtiger Faktor für die Medikation, da die klassisch verwendeten Analgetika bei neuropathischen Anteilen kaum Linderung bringen, während sich hier moderne Antikonvulsiva wie Pregabalin bewährt haben und daher auch von den Leitlinien zur Therapie neuropathischer Schmerzen (AWMF, 2008) empfohlen werden. Für die zeitsparende Diagnostik und das Qualitätsmanagement in der Praxis können Diagnosetools, wie sie das painDETECT-Projekt des Deutschen Forschungsverbunds Neuropathischer Schmerz (DFNS) bietet, hier einen entscheidenden Beitrag leisten.(1)
Dass chronischer Rückenschmerz ein wichtiger Kostenfaktor im Gesundheitssystem ist, unterstrichen die eindrucksvollen Daten, die von Dr. Carsten O. Schmidt, Greifswald, auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) vorgestellt wurden. Der Mathematiker und Epidemiologe konnte in einer Bottom-up-Studie mit etwa 9.000 Betroffenen belegen, dass sich die Kosten von 1.322 Euro pro Patient mit Dorsopathie nicht nur aus den direkten Kosten der ärztlichen Behandlung, sondern auch aus indirekten Kosten durch Arbeitsausfälle zusammensetzen.(2) Auf die Gesamtbevölkerung der BRD hochgerechnet, entsprechen die von Schmidt vorgestellten Daten sogar einem Anteil von 2 % am Bruttoinlandsprodukt bzw. 48,9 Milliarden Euro. Die höchsten Kosten werden dabei von Patienten mit starken Schmerzen verursacht. Diese wiederum leiden besonders häufig an der Kombination nozizeptiver und neuropathischer Schmerzen, dem sogenannten Mixed-Pain-Syndrom.(3) Alarmierend sei, so Schmidt im Rahmen eines Symposiums der Pfizer Pharma GmbH, dass im Gesamtvergleich diese Patientengruppe in den vergangenen Jahren am stärksten wachse und damit auch der entsprechende Kostenfaktor.(4)
Problematisch an der Beteiligung neuropathischer Komponenten bei Rückenschmerzen ist, dass die bei nozizeptiven Schmerzen klassischerweise verwendeten Analgetika hier größtenteils wirkungslos sind. Deshalb ist bei der Diagnose Mixed Pain eine multimodale Therapie mit modernen, gut evaluierten Antikonvulsiva wie Pregabalin (Lyrica®) zu empfehlen. Da es von dem hepatischen Cytochrom-Enzymsystem nicht metabolisiert wird, wirkt es weder inhibierend noch induzierend auf die Verstoffwechselung anderer Therapeutika.(5) Gerade bei älteren, multimorbiden Patienten bietet dieses pharmakokinetische Profil von Pregabalin einen wertvollen Vorteil. Darüber hinaus zeigt Pregabalin auch auf die oft mit neuropathischen Schmerzen assoziierten Komorbiditäten generalisierte Angststörung(5) und schmerzbedingte Schlafstörungen(6) einen positiven Effekt und treibt den Behandlungserfolg damit auf verschiedenen Ebenen voran.
Um die frühzeitige Diagnose neuropathischer Anteile am Rückenschmerz in der täglichen Praxis zu erleichtern, entwickelt der DFNS mit Unterstützung der Pfizer Pharma GmbH und des Bundesministerium für Bildung und Forschung das Screeningtool painDETECT® konsequent weiter, so Priv.-Doz. Dr. Rainer Freynhagen, Tutzing. Der Fragebogen liegt sowohl in Papierform als auch elektronisch vor. Mit dem vom Patienten selbst auszufüllenden Fragebogen erfolgt eine erste eingehende Anamnese, ohne die Zeit des Arztes oder Personals in Anspruch zu nehmen.(1) Ein Vorteil der elektronischen Version liegt darin, dass die anonymisiert erhobenen Daten direkt zur gesundheitsökonomischen Analyse, Qualitätssicherung mittels automatischer Berichterstellung und automatischem Online-Benchmarking herangezogen werden können.
Das System ist dabei verlinkt mit dem ICD-10-Browser und kompatibel mit Excel, SAS und MS Access. Mit der neuen Version 5.0, die für den Herbst 2010 geplant sei, würde die Integration des DGSS-Kerndatensatzes mit direkter Exportmöglichkeit an KEDOQS sowie die Anbindung an QUAST und die Datenerfassung per Internet möglich sein, so Freynhagen.(4) Dem Arzt bietet painDETECT® also die Möglichkeit, die Behandlung seiner Patienten vergleichend zu analysieren, die Verordnung von Medikamenten zu dokumentieren und vor der KV zu argumentieren.
Referenzen
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Freynhagen R, Baron R, Gockel U, Tölle T R T. PainDETECT: a new screening questionnaire to identify neuropathic components in patients with back pain. Curr Med Res Opin 2006; Vol. 22, No. 10, 1911-1920
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Wenig C, Schmidt CO, Kohlmann T, Schweikert B. Costs of back pain in Germany. Eur J Pain 2009; 13(3): 280-286.
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Schmidt CO, Schweikert B, Wenig C, Schmidt U, Gockel U, Freynhagen R, Tölle T, Baron R Kohlmann T. Modelling the prevalence and cost of back pain with neuropathic components in the general population. Eur J Pain 2009; 13(10): 1030-1035.
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Pfizer-Plenum „Schmerz- und Palliativmedizin heute: Komplexe Herausforderungen zwischen Regelversorgung und Gesundheitsökonomie" im Rahmen des DGS 2010, Frankfurt a.M.
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Fachinformation Lyrica®, Stand 2009
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Rosenstock J et al. Pregabalin for the treatment of painful diabetic peripheral neuropathy: a double-blind, placebo-controlled trial. Pain 2004; 110: 628-638.
Pfizer – gemeinsam für eine gesündere Welt
Der forschende Arzneimittelhersteller Pfizer ist weltweit führend und schwerpunktmäßig auf den Gebieten Humanarzneimittel und Tiergesundheit tätig. Mit einem der höchsten Forschungsetats in der Branche (2008: 7,9 Milliarden US-Dollar) setzt der Arzneimittelhersteller mit Hauptsitz in New York neue Standards in der Erforschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten. Pfizer erzielte im Geschäftsjahr 2008 weltweit einen Umsatz in Höhe von rund 48,3 Milliarden US-Dollar. Seit dem 16. Oktober 2009 ist Wyeth ein Unternehmen der Pfizer-Gruppe. Wyeth ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das im Jahr 2008 22,8 Milliarden US-Dollar umgesetzt und 3,4 Milliarden US-Dollar in eigene Forschungsaktivitäten investiert hat. Weltweit beschäftigt das zusammengeführte Unternehmen mehr als 100.000 Mitarbeiter. In Deutschland befinden sich die Unternehmen von Pfizer an fünf Standorten: Berlin, Düsseldorf, Freiburg,Illertissen und Karlsruhe. Wyeth hat Standorte in Münster/Westfalen und Würselen. Pfizer beschäftigt in Deutschland rund 3.800 Mitarbeiter und hat 2008 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Wyeth erzielte 2008 in Deutschland einen Umsatz von 670 Millionen Euro und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter.
Quelle: Symposium der Firma Pfizer zum Thema “Schmerz- und Palliativmedizin heute: Komplexe Herausforderungen zwischen Regelversorgung und Gesundheitsökonomie“ am 20.03.2010 in Frankfurt am Main anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) (Medical Consulting Group) (tB).