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Schizophrenie: Rezidive reduzieren, Funktionalität verbessern
Mit Abilify Maintena® schon frühzeitig die Therapiekontinuität in der Erhaltungstherapie sicherstellen
Berlin (20. Oktober 2014) – Psychotische Rückfälle mit all ihren psychosozialen und funktionellen Konsequenzen haben häufig mangelnde Therapietreue als Ursache. Eine frühzeitige und langfristige Behandlung mit modernen Depot-Antipsychotika wie Aripiprazol-Depot (Abilify Maintena®) kann die erforderliche Kontinuität in der Langzeittherapie gewährleisten, stimmten die Referenten auf einem Symposium im Rahmen des ECNP-Kongresses überein. Depot-Antipsychotika haben Vorteile für Patienten und Arzt, konstatierte Prof. Dr. Wolfgang W. Fleischhacker, Innsbruck/Österreich, Vorsitzender des Symposiums. „Unter einer Behandlung mit Depot-Antipsychotika entfällt die Compliance-Diskussion, was sich wiederum günstig auf das Arzt-Patienten-Verhältnis auswirkt.“ Abilify Maintena® reduziert nachgewiesen Rezidive [1,2] und zeichnet sich durch ein mit dem oralen Wirkstoff vergleichbarem Verträglichkeitsprofil aus [2,3].
Zentrales Problem in der Schizophrenie-Therapie ist nach wie vor die Non-Adhärenz. Etwa 80% der Patienten entwickeln innerhalb von 12 Monaten nach dem Absetzen der Antipsychotika eine erneute schizophrene Episode [4]. Zwischen der Einnahme der letzten Dosis und dem Rezidiv vergehen median 15 Wochen [4]. „Wenn die Antipsychotika abgesetzt werden, erleiden nahezu alle Patienten innerhalb von 24 Monaten einen Rückfall“, berichtete Prof. Dr. Robin Emsley, Kapstadt/Südafrika. Wenn die Antipsychotika abgesetzt werden, könnten die Patienten – selbst wenn sie schon längere Zeit in Remission sind – plötzlich und ohne Warnzeichen einen Rückfall entwickeln, erklärte der Experte.
Ein psychotisches Rezidiv ist mit erneuten Krankenhauseinweisungen [5] und massiven Beeinträchtigungen des psychosozialen Funktionsstatus [6] assoziiert. Einer von sechs Patienten erlangt nach einem psychotischen Rückfall sein prämorbides Funktionsniveau nicht mehr zurück [7]. Außerdem verschlechtert sich mit jeder neuen Episode auch das Ansprechen auf die antipsychotische Medikation [8]. Um bei Patienten mit Schizophrenie langfristig Rezidive zu reduzieren, sollten alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt werden, um die Therapiekontinuität sicherzustellen, betonte Emsley. Aufgrund der Progression der frühen morphologischen Veränderungen im Gehirn sei eine frühe und konsequente antipsychotische Therapie erforderlich.
Lebensqualität verbessern, Funktionalität erhalten
Um langfristig psychotische Rückfälle zu vermeiden, die Lebensqualität zu verbessern und eine vollständige symptomatische und funktionelle Remission (Recovery) zu erreichen, müssen neue Wege eingeschlagen werden, forderte Prof. Dr. Martin Lambert, Hamburg. Bislang erlangen nur rund 13% der Patienten mit Schizophrenie eine vollständige Recovery [9]. Einbußen an Lebensqualität und funktionelle Defizite gehen der psychotischen Symptomatik oftmals um Jahre voraus und können sich laut Lambert bereits in der Prodromalphase oder sogar in der prämorbiden Phase bemerkbar machen. Die Erfahrungen mit dem im Jahr 2007 initiierten Integrierten Versorgungs (IV)-Modell am UKE Hamburg zeigen, dass es möglich ist, die psychosoziale Funktionalität, Lebensqualität und Prognose von Schizophrenie-Patienten durch eine intensive, individuelle und langfristige Betreuung zu verbessern [10,11]. Kernstück des IV-Models ist das „Assertive Community Treatment“ (ACT), ein therapeutisches Team aus Psychose-Experten mit psychotherapeutischer Ausbildung.
Depot-Antipsychotika als wichtige Säule in der Erhaltungstherapie
Eine effektive Therapieoption für die Rezidivprophylaxe stellen laut Prof. Dr. Christoph U. Correll, New York/USA moderne Depot-Antipsychotika wie Aripiprazol-Depot dar, mit denen sich auch das Problem der Non-Adhärenz in den Griff bekommen lasse. Die Ergebnisse der Zulassungsstudien (ASPIRE-US und ASPIRE-EU) bestätigen, dass Aripiprazol-Depot im Vergleich zu Placebo die Rezidivrate signifikant senken kann [1,2] – bei einem mit oralem Aripiprazol vergleichbaren Verträglichkeitsprofil [2,3]. In der doppelblinden, placebo- bzw. aktiv-kontrollierten Erhaltungsphase der ASPIRE-US-Studie lag die Rezidivrate unter Aripiprazol-Depot (400 mg, i.m., 1x monatlich) bei 10,0% gegenüber 39,6% in der Placebogruppe [1]. Der PANSS (Positive and Negative Symptom Score)-Gesamtwert blieb bei den einmal monatlich mit Aripiprazol-Depot behandelten Patienten stabil, verschlechterte sich jedoch unter Placebo [1].
Die ASPIRE-EU-Studie verglich Aripiprazol-Depot (400 mg i.m., 1x monatlich) mit oralem Aripiprazol (10-30 mg, 1x täglich) sowie – als „Pseudo-Placebo“ – Aripiprazol-Depot in subtherapeutischer Dosierung (50 mg i.m., 1x monatlich) bei zuvor mit dem oralen Wirkstoff stabil eingestellten Schizophrenie-Patienten. Die Rezidivraten unter Aripiprazol-Depot (400 mg i.m., 1x monatlich) waren vergleichbar mit oralem Aripiprazol (7,1% vs. 7,8%) und signifikant niedriger als in der subtherapeutischen Dosis (7,1 vs. 21,8%) [2]. In Bezug auf den PANSS-Gesamtscore und dem globalen Gesamteindruck (CGI-S bzw. CGI-I) war Aripiprazol (400 mg i.m., 1 x monatlich) gegenüber der täglichen Tabletteneinnahme signifikant überlegen [2].
Depot-Antipsychotika den Patienten schon früh anbieten
Generell könne jeder Patient, der stabil auf orales Aripiprazol eingestellt ist, von einer Umstellung auf Aripiprazol-Depot-profitieren – auch therapietreue Patienten, betonte der Experte. „Selbst wenn ein Patient aktuell compliant ist, bedeutet das noch lange nicht, dass seine Adhärenz auch langfristig erhalten bleibt." Zudem plädierte Correll dafür, Depot-Antipsychotika schon früh im Behandlungsverlauf einzusetzen und nicht als „Reserve“-Medikation für späte Krankheitsstadien aufzubewahren. Aufgrund der wegfallenden Diskussion um die Notwendigkeit einer regelmäßigen Tabletteneinnahme verbessere sich auch die Arzt-Patienten-Beziehung, ergänzte Fleischhacker. Dadurch erhalte der behandelnde Arzt den nötigen Freiraum für die individuelle therapeutische Arbeit.
Literatur
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Kane JM et al. J Clin Psychiatry 2012; 73: 617-624
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Fleischhacker WW et al. Br J Psychiatry 2014; 205: 135-144
-
Fleischhacker WW et al. Int Clin Psychopharmacol 2013a; 28: 171-176
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Emsley R et al. J Clin Psychiatry 2012; 73: e541-547
-
World Federation of Mental health. Keeping Care Complete
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Caregivers‘ Perspectives on Mental Illness and Wellness. An international survey. 2006
-
Emsley R, Fleischhacker WW. Schizoph Research 2013; 158(11): 1835-1841
-
Wiersma D et al. Schizophr Bull 1998; 24: 75-85
-
Emsley R et al. J Clin Psychopharmacol 2013; 33: 80-83
-
Jääskeläinen E et al. Schizophr Bull 2013; 39: 1296-1306
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Lambert M et al. Psychotherapeut 2014; Epub ahead of print
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Karow A et al. Psychiatrische Praxis 2104; Euph ahead of print
Über Schizophrenie
Schizophrenie ist durch Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität gekennzeichnet. Die häufigsten Symptome sind Halluzinationen, paranoide oder bizarre Wahnvorstellungen und desorganisiertes Sprechen und Denken. Diese werden von erheblicher sozialer oder beruflicher Dysfunktion begleitet. Typischerweise setzen die Symptome im frühen Erwachsenenalter ein. Die chronische Erkrankung erfordert oft eine lebenslange Behandlung zur Symptomlinderung. Schätzungen zufolge ist etwa 1% der erwachsenen Bevölkerung in den USA und Europa von Schizophrenie betroffen, weltweit sind es ca. 24 Millionen Menschen [1,2].
Über Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd.
Die 1921 gegründete, international tätige Otsuka Pharmaceutical-Gruppe hat die Unternehmensphilosophie: „Otsuka-Mitarbeiter schaffen neue Produkte für eine bessere Gesundheit weltweit“. Das Unternehmen forscht, entwickelt, produziert und vermarktet innovative Originalprodukte mit dem Schwerpunkt auf Arzneimitteln sowie funktionelle Lebensmittel zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit.
Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd. ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Otsuka Holdings Co., Ltd., der Holding-Gesellschaft der Otsuka-Gruppe. Weltweit beschäftigt Otsuka 40.000 Mitarbeiter in 25 Ländern. Die deutsche Niederlassung, Otsuka Pharma GmbH, befindet sich in Frankfurt.
Über H. Lundbeck A/S
Lundbeck ist ein international tätiges Pharmaunternehmen, das 1915 in Dänemark gegründet wurde. Das „Unternehmen ZNS“ hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Medikamente zur Behandlung von psychischen und neurologischen Erkrankungen spezialisiert. Es beschäftigt heute etwa 5.800 Mitarbeiter in 57 Ländern. Der deutsche Firmensitz, Lundbeck GmbH, ist in Hamburg.
[1] National Institute of Mental Health (NIMH): Health Topics: Statistics. http://www.nimh.nih.gov/statistics/1SCHIZ.shtml, Zugriff: 19. Juli 2012.
[2] Weltgesundheitsorganisation (WHO): Schizophrenia Fact Sheet, 2010. http://www.who.int/mental_health/management/schizophrenia/en/, Zugriff: 16. Juli 2012.
Quelle: Satellitensymposium "Impact of maintenance treatment on the natural illness progression in schizophrenia" im Rahmen des 27. ECNP-Kongresses; Otsuka Pharmaceutical Development & Commercialization, Inc. and H. Lundbeck A/S 20.10.2014, Berlin (tB).