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Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern
Daten belegen Wandel im Therapiemanagement
München (4. Juli 2013) – Auf dem EUROPACE-Kongress (Athen, 23.-26. Juni 2013) wurden erstmals die Baseline-Daten aus dem Register PREFER in AF (The PREvention oF thromboembolic events – European Registry in Atrial Fibrillation) präsentiert.1 Das Register erfasst 7.243 Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) aus 461 Zentren in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz, Spanien und Großbritannien. Die Daten verweisen auf einen Wandel im Management von VHF-Patienten infolge der Aktualisierung der Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) im Jahr 2010.2 PREFER in AF belegt eine breite Anwendung antikoagulatorischer Therapien; gleichzeitig verdeutlicht das Register aber auch den großen Bedarf an neuen Therapieoptionen, um die Perspektiven und die Lebensqualität der Patienten weiter zu verbessern, sowie die gesundheitsökonomischen Belastungen in Europa zu reduzieren.
Gemäß der Baseline-Analyse wird – in Einklang mit den ESC-Leitlinien – die überwiegende Mehrheit (85,6 %) der Patienten mit einem CHA2DS2VASc-Score ≥ 2 mit einer oralen antikoagulatorischen Therapie behandelt. Meist erhalten die Patienten einen Vitamin-K-Antagonisten (VKA) als Monotherapie (n = 4.799; 66 %) oder in Kombination mit einem Thrombozytenaggregationshemmer (n = 720; 9,9 %). Neue orale Antikoagulantien (Apixaban, Dabigatran, Rivaroxaban) kommen bei 6,1 % der Patienten (n = 442) zum Einsatz.
VHF ist in Europa eine der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall2 und ist mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert.3 Die bislang zur langfristigen Antikoagulation als Standard eingesetzten VKA (z.B. Warfarin) sind in ihrer Pharmakokinetik schwer vorhersagbar und erfordern eine kontinuierliche Kontrolle der Gerinnungsparameter sowie regelmäßige Dosisanpassungen, um die Patienten im therapeutischen Bereich zu halten. Die Baseline-Daten aus dem Register PREFER in AF zeigen nun, dass Patienten unter VKA-Therapie rund ein Viertel der Behandlungszeit außerhalb des angestrebten therapeutischen Bereichs liegen.4 Vor diesem Hintergrund ist es allgemein anerkannt, dass für die Behandlung dieser Patienten besser vorhersagbare und einfacher anwendbare Antikoagulantien dringend benötigt werden.4 Häufigste Kontraindikationen in den Behandlungsgruppen waren Blutungen, gefolgt von Krebs und unzureichender Therapietreue.1
PREFER in AF ist ein multizentrisches, prospektives, beobachtendes Register mit einer einjährigen Nachbeobachtungsphase. Es überprüft, ob sich die aktuellen Entwicklungen in der VHF-Behandlung hinsichtlich der Wirksamkeit, der Patientenzufriedenheit sowie ökonomischer Aspekte in ein verbessertes Therapiemanagement in der klinischen Praxis übersetzen. Gemäß Baseline-Analyse haben 30 % der im Register erfassten Patienten paroxysmales, 24 % persistierendes, 7,2 % langanhaltendes persistierendes und 30,8 % permanentes VHF.1 Diese Daten unterstützen die Annahme, dass persistierendes VHF ein transientes Krankheitsstadium ist, das sich bei den meisten Patienten – unterstützt durch Faktoren wie eine zugrunde liegende Herzerkrankung und das fortschreitende Alter – zu einem permanenten VHF entwickelt.5,6,7
„PREFER in AF verdeutlicht einen Wandel im Therapiemanagement von VHF-Patienten seit der Aktualisierung der ESC-Leitlinien im Jahr 2010“, betonte Professor Paulus Kirchhof, Chair in Cardiovascular Medicine, University of Birmingham und Leiter des PREFER in AF Steering Committee. „Das Register belegt, dass die europäischen Ärzte die Leitlinien berücksichtigen und orale Antikoagulantien deutlich häufiger eingesetzt werden, als durch das Kompetenznetzwerk Vorhofflimmern (AFNET) und die EuroHeartSurvey angenommen. Der rapide Anstieg in der Verabreichung der neuen oralen Antikoagulantien zeigt zudem, dass diese Medikamente einen therapeutischen Bedarf decken.“
Durch die Erfassung gesundheitsökonomischer Daten wird das PREFER in AF-Register zusätzlich neue Erkenntnisse zur Belastung des europäischen Gesundheitssystems durch VHF liefern. Erfasst werden ökonomische Daten zur Arzneimitteltherapie sowie zu krankheits- und therapiebedingten Komplikationen einschließlich Hospitalisierungen. Diese Daten werden wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung der bisherigen klinischen Praxis liefern.
„Die vorgestellten Baseline-Daten liefern uns bereits neue Informationen darüber, wie die Leitlinien-empfehlungen in der klinischen Praxis berücksichtigt werden“, so Kirchhof. „Die Einjahres-Daten werden uns zeigen, welchen Einfluss dies auf den Behandlungserfolg nimmt. Wir hoffen, dass uns die Registerdaten – ergänzend zu anderen Daten – dabei helfen, die Behandlung von Patienten mit VHF künftig weiter zu verbessern.“
In Europa sind über 6 Millionen Menschen von VHF betroffen.2 Damit ist VHF die in der klinischen Praxis am meisten verbreitete kardiale Arrhythmie.8 Die jährlichen Behandlungskosten pro Patient liegen weltweit bei etwa 3.000 Euro – daraus ergeben sich für Europa jährlich Gesamtbehandlungs-kosten von schätzungsweise 13,5 Milliarden Euro.8 Das Patientenregister PREFER in AF wird wert-volle Erkenntnisse über die gegenwärtige VHF-Therapie, die Effizienz der neuen oralen Antikoagulantien sowie die gesundheitsökonomischen Belastungen liefern und dazu beitragen, die Therapie für die Patienten und das europäische Gesundheitssystem weiter zu verbessern.
Daiichi Sankyo, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der kardiovaskulären Medizin, ist der Sponsor der Registerstudie PREFER in AF. „Wir sind auf die Weiterentwicklung der kardiovaskulären Medizin in Bereichen wie VHF spezialisiert“, so Dr. Jan van Ruymbeke, CEO Daiichi Sankyo Europe. „Durch den auf den Patienten fokussierten Ansatz wird das PREFER in AF-Register ein detailliertes Abbild zum Stand der gegenwärtigen Behandlung dieser Erkrankung liefern und zeigen, wo weitere Entwicklungen und Innovationen notwendig sind, um die Patientenversorgung zu optimieren.“
Über PREFER in AF
PREFER in AF ist ein multizentrisches, prospektives, beobachtendes Register mit einer einjährigen Nachbeobachtungsphase. Einschlusskriterium war Vorhofflimmern, Ausschlusskriterien bestanden nicht. Die Aufnahme erfolgte unabhängig von einer bestehenden antithrombotischen Therapie.
Über Vorhofflimmern (VHF)
VHF ist eine spezielle Herzrhythmusstörung.9 Das Herz hat vier Hohlräume – zwei Vorhöfe (Atrien) und zwei Kammern (Ventrikel).10 Die Vorhöfe pumpen Blut in die Ventrikel und diese wiederum treiben das Blut in den Körper; Vorhöfe und Kammern müssen in der richtigen rhythmischen Reihenfolge zusammenarbeiten, um das Blut möglichst effektiv mit jedem Herzschlag durch den Körper zu leiten.10 Ein gesundes Herz pumpt Blut in einem regelmäßigen Rhythmus – es kann schnell oder langsam schlagen, aber das Intervall zwischen den Schlägen ist immer gleich.10 Leidet ein Patient unter VHF, feuern die Herzmuskelzellen eine Vielzahl elektrischer Impulse an die Vorhöfe ab und setzen so den normalen, kontrollierenden „Timer“ im Herz außer Kraft.10 Wenn dies passiert, ziehen sich die Vorhöfe sehr schnell – jedoch nur partiell – zusammen und die Effektivität der Pumpleistung sinkt.10
Wird zu wenig Blut aus den Vorhöfen heraustransportiert, stagniert der Blutfluss und es kann zu Blut-gerinnseln kommen. Diese Gerinnsel können sich lösen und über den Blutstrom ins Gehirn gelangen, wo sie dann möglicherweise einen Schlaganfall verursachen.10
Edoxaban ist nur in Japan unter dem Handelsnamen Lixiana® für die Prävention venöser Thromboembolien (VTEs) nach größeren orthopädischen Operationen zugelassen.
In anderen Ländern einschließlich Europa und USA befindet sich Edoxaban zurzeit in Phase III der klinischen Prüfung. Daiichi Sankyo treibt weiterhin die Entwicklung von Edoxaban auf globaler Ebene voran als potenzielles neues Medikament zur Prävention von Schlaganfall und systemischen embolischen Ereignissen (SEEs) bei Patienten mit nicht valvulär bedingtem Vorhofflimmern (VF) und zur Behandlung und Prävention von VTE-Rezidiven bei Patienten mit akuter tiefer Venenthrombose (TVT) und/oder Lungenembolie (LE).
Über Daiichi Sankyo
Daiichi Sankyo entwickelt und produziert innovative Arzneimittel, um wirksame Therapien für bis-lang unzureichend behandelte Krankheitsbilder anbieten zu können. Das gilt für Patienten in Industrie-staaten ebenso wie für Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Das Unternehmen vermarktet Arzneimittel gegen Hypertonie, Hyperlipidämie und bakterielle Infektionen. In seiner Forschung und Entwicklung konzentriert sich Daiichi Sankyo auf neuartige Therapien in den Bereichen thrombotische Erkrankungen, Onkologie, Herz/Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen. Mit dem „Hybridmodell“ hat Daiichi Sankyo eine Konzernstrategie entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten in den verschiedenen Arzneimittelmärkten gerecht werden und Wachstumsmöglichkeiten nutzen soll. Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichisankyo.com
Über Daiichi Sankyo Europe
Daiichi Sankyo´s Europazentrale befindet sich in München. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in zwölf europäischen Ländern sowie eine globale Fertigungsstätte in Pfaffenhofen, Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichi-sankyo.eu
Referenzen
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Trends in management of patients with atrial fibrillation in 5 European countries: Primary results of the PREFER in AF Registry. Presented at the Europace Congress, Late Breaking Trials session II, 26 June 2013
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Camm A et al., European Heart Journal 2010; 31: 2369-429
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Pedersen O et al., European Heart Journal 2006; 27: 290-5
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Jones M et al., Heart 2005; 91: 472-7
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Kirchhof P et al., Thromb Haemost 2011; 106: 1012-9
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de Vos C et al., J Am Coll Cardiol 2010; 55: 725-31
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Jahangir A et al., Circulation 2007; 115: 3050-6
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Fuster V et al., Circulation 2006; 114: 700-752
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NHS Choices. Atrial Fibrillation. [Last accessed April 2013]. Available at: http://www.nhs.uk/conditions/atrial-fibrillation/pages/treatment.aspx
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Patient.co.uk. [Last accessed April 2013]. Available at: http://www.patient.co.uk/pdf/pilsL10.pdf
Quelle: Daiichi Sankyo, 04.07.2013 (tB).