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Schmerztherapie zum Einatmen

Weg mit unerträglichen Geburtsschmerzen

Hamburg (12. Mai 2016) – Das Einatmen eines Lachgas-Sauerstoffgemischs ist eine gute Methode, um die Schmerzen der Wehen zu reduzieren und so Frauen beim Gebären Erleichterung zu verschaffen. Darüber hinaus erweist sich das Verfahren als sicher und zuverlässig in der Anwendung.

In Ländern wie Kanada, Australien, Finnland und Großbritannien wird die inhalative Analgesie bei fast jeder zweiten Geburt eingesetzt. Nun hält das Schmerztherapieverfahren auch in Deutschland zunehmend Einzug in die Kreißsäle. Bei dieser Methode atmet die gebärende Frau ein Gasgemisch von 50% Sauerstoff und 50% Lachgas über eine Atemmaske ein. Im Unterschied zu allen anderen medikamentösen Schmerztherapien, hat die Gebärende hierbei die Möglichkeit der Selbstregulation und kann durch ihre Atemtiefe die Dosierung steuern. Sie bestimmt selbst die Menge des Schmerzmittels, die in den Körper gelangt. Da das Gasgemisch intermittierend von Wehe zu Wehe eingesetzt wird und keine stark sedierende Wirkung hat, wird das natürliche Geburtserlebnis kaum beeinträchtigt. Die angstmindernden Effekte von Lachgas wirken der Anspannung entgegen und erleichtern so das Fortschreiten des Geburtsverlaufs. Über Jahrzehnte und in millionenfacher Anwendung konnten auch keine negativen Auswirkungen auf den Feten bzw. das Neugeborene beobachtet werden. „Lachgas ist somit in der fixen 50:50-Mischung mit Sauerstoff ein ideales Mittel zur Behandlung geburtshilflicher Schmerzen und unterstützt so das natürliche Geburtserlebnis zur großen Zufriedenheit der Gebärenden und des begleitenden medizinischen Fachpersonals“, erläutert der Berliner Geburtsmediziner Prof. Dr. Klaus Vetter.

Die inhalative Analgesie mit dem Gasgemisch schaltet den Geburtsschmerz zwar nicht vollständig aus, verschafft der werdenden Mutter aber eine angemessene Schmerzminderung, so dass sie von den Wehen nicht überwältigt wird. „Indem das Gasgemisch den Wehen die Spitzen nimmt, wird der Geburtsschmerz so stark gedämpft, dass sich die Frau gut auf die Geburt konzentrieren kann“, erklärt die erfahrene Hebamme Marion Grapini aus Erlangen. Ihrer Erfahrung nach ist die Methode besonders hilfreich bei Mehrfach-Gebärenden, die so spät in die Klinik kommen, dass es für das Legen einer PDA zu spät ist. Mit LIVOPAN® , einer fixen Mischung aus 50 % Lachgas und 50 % Sauerstoff, kann man gerade bei den schnell voranschreitenden Geburtsverläufen noch angemessen gute angstmindernde, entspannende und analgetische Effekte erzielen. Das Verfahren werde von den Frauen sehr gut angenommen, und in vielen Fällen könne auf weitere Schmerzmittel und sogar auf eine Periduralanästhesie (PDA) verzichtet werden, so Grapini.

Auch Prof. Dr. Jörg Weimann ist von dieser Art der Analgesie überzeugt und schätzt die Vorteile der Lachgas-Sauerstoffinhalation in der Geburtshilfe. „Die gute Steuerbarkeit durch das schnelle An- und rasche Abfluten und die Tatsache, dass Lachgas nicht verstoffwechselt wird“, so der Anästhesist aus Berlin, „machen Lachgas zu einem sicheren Analgetikum.“ Eine Studie mit über 35.000 Anwendungen bestätigt, dass LIVOPAN® ein gutes Sicherheitsprofil aufweist und von den meisten Patienten sehr gut vertragen wird. Unter dem Einfluss des Gasgemisches kann es zwar zu Nebenwirkungen kommen – am häufigsten sind Schwindel, Benommenheit, Euphorie, Übelkeit und Erbrechen – durch das rasche Abatmen des Gases innerhalb weniger Minuten verschwinden diese jedoch wieder, nachdem die Gebärende die Atemmaske absetzt.

Um einen guten analgetischen Effekt zu erzielen, sollte die gebärende Frau das Gasgemisch bereits einatmen, bevor die Wehenwelle einsetzt. Es kann nämlich bis zu drei Minuten dauern, bis die volle Wirkung eintritt und damit die maximale Schmerzlinderung gewährleistet ist. In den Phasen zwischen den einzelnen Wehen kann die Frau die Inhalationsmaske beiseitelegen und sich – besser als mit einer PDA – frei bewegen. Aufgrund dieser großen Flexibilität und der Möglichkeit der Selbststeuerung, entscheiden sich heute immer mehr Frauen für die Methode ihr Kind so weit wie möglich auf natürliche Weise und ohne aufwändige oder invasive Interventionen auf die Welt zu bringen. Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Chefarzt der gynäkologischen Klinik des St. Joseph Krankenhauses in Berlin fasst die Pluspunkte folgendermaßen zusammen: „Die Mütter fühlen sich in ihrer Autonomie gestärkt, sie sind – genauso wie die Hebammen – sehr zufrieden mit dieser Form der Analgesie und können die Geburt viel besser genießen. Zudem sinkt die Rate der Frauen, die sich schon im Vorfeld für eine PDA entscheiden, da sie die inhalative Analgesie mit LIVOPAN® für eine gute Alternative halten.“

LIVOPAN® darf von werdenden Müttern unter Anleitung und Aufsicht von geschulten Hebammen selbständig angewendet werden. Ein Anästhesist ist für die Verabreichung nicht zwingend erforderlich.

Das mobile Therapiesystem – bestehend aus einer leichten Aluminiumflasche, welche das fertige Gasgemisch enthält, einer Schnellkupplung und einem bedarfsgesteuerten Ventil (Demandventil) – ist schnell verfügbar und mit nur wenigen Handgriffen im Kreißsaal einsatzbereit.

Die inhalative Analgesie mit LIVOPAN® eignet sich für alle werdenden Mütter, die auf eine PDA bewusst verzichten möchten oder sie aus medizinischen Gründen wie z.B. einer Thromboseprophylaxe nicht bekommen dürfen. Auch ist die Lachgas-Sauerstoff-Inhalation hilfreich, um die Zeit bis zu einer PDA zu überbrücken. Aus Sicht der Geburtsmediziner und der Hebammen eignet sich das Schmerztherapieverfahren LIVOPAN® besonders für ängstliche und verspannte Gebärende, wie z.B. junge Frauen, die ihr erstes Kind erwarten und für die der Geburtsvorgang eine völlig neue Erfahrung darstellt. So resümiert Prof. Dr. Vetter: „Der Geburtsverlauf wird aufgrund der entspannenden Wirkung von Lachgas sogar positiv beeinflusst und kann so die Geburt zu einem unvergesslichen Erlebnis machen, das nicht von traumatisierenden Schmerzen getrübt ist.“


Über Linde Healthcare Deutschland

Linde Healthcare Deutschland ist einer der führenden Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen, dazugehörigen Medizinprodukten und für die Versorgung von Patienten zu Hause sowie in spezialisierten Beatmungspflege-Centern. Linde Healthcare vereint die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept REMEO® der Linde Remeo Deutschland GmbH. In allen Bereichen stehen Sicherheit, Qualität und Innovation der Therapien und Dienstleistungen im Vordergrund. Linde Healthcare Deutschland umfasst rund 700 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Geschäftseinheit Healthcare der Linde Group. Linde Gas Therapeutics GmbH und Linde Remeo Deutschland GmbH sind Konzerngesellschaften der Linde Group.


Über The Linde Group

The Linde Group hat im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 17,944 Mrd. EUR erzielt und ist damit eines der führenden Gase- und Engineeringunternehmen der Welt. Mit rund 65.000 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Strategie der Linde Group ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.

  • Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie online unter www.linde.com


Quelle: Pressegespräch der Firma Linde Healthcare Deutschland zum Thema „Das wäre doch gelacht! Lachgas-Sauerstoff-Gemisch im Kreißsaal“ am 12.05.2016 in Hamburg (tB).

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