MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Simponi® (Golimumab)

Eine neue Dimension in der Anti-TNF-Therapie der drei wichtigsten entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen

 

Neuer TNFα-Blocker zeigt gute Wirksamkeit, Sicherheit und hohen Patientenkomfort

 

München (10. Juli 2009) – Inhibitoren des Tumor-Nekrose-Faktors alpha sind heute in der Behandlung von Rheumatoider Arthritis, Ankylosierender Spondylitis und Psoriasis-Arthritis fest etabliert. Das Spektrum der verfügbaren TNFα-Blocker wird in Kürze durch den neuen humanen monoklonalen Antikörper Golimumab (Simponi®) für alle drei Anwendungsgebiete erweitert. Für Golimumab konnte in insgesamt fünf randomisierten, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studien belegt werden, dass es signifikante Verbes­serungen von Gelenksymptomen und körperlicher Funktion sowie eine Reduktion der Krankheitsaktivität bewirkt und ein günstiges Sicherheitsprofil aufweist. Zudem zeichnet sich Golimumab vor allem durch große Patientenfreundlichkeit aus, denn der TNF-Blocker wird nur einmal im Monat subkutan injiziert. Auf einer Pressekonferenz von Essex Pharma informierten Experten aus der Rheumatologie über die wichtigsten Daten und Fakten zu Golimumab.

 

In der Therapie chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen wurden in den letzten Jahr­zehnten große Fortschritte erzielt, wie Dr. Uwe Ernst (Essex Pharma, München) eingangs erläuterte. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung der biotechnologisch hergestellten Inhibitoren des pro-inflammatorischen Zytokins Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)α, das eine Schlüsselrolle bei Entstehung und Verlauf vieler chronisch-entzündlicher Erkrankungen spielt. „Die Entdeckung des ersten chimären monoklonalen Anti-TNFα-Antikörpers Infliximab 1993 war die Geburtsstunde einer neuen Therapieära,“ so Ernst.

 

Heute sind TNFα-Hemmer in der Behandlung der drei häufigsten chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen Rheumatoide Arthritis (RA), Psoriasis-Arthritis (PsA) und Ankylosierende Spondylitis (AS, M. Bechterew) fest etabliert. „TNFα-Blocker haben wie wohl keine andere Medikamentengruppe zuvor unsere Behandlungsmöglichkeiten bereichert,“ betonte Prof. Klaus Krüger (München). Für Infliximab (Remicade®), den am längsten zugelassenen TNFα-Blocker mit den meisten zugelassenen Indikationen liegen mit mittlerweile mehr als einer Million dokumentierten Patienten die umfangreichsten Erfahrungen vor, wie Ernst berichtete.

 

 

Neuer TNFα-Blocker Golimumab für drei Anwendungsgebiete gleichzeitig

 

In Kürze wird das Spektrum der verfügbaren TNFα-Antagonisten durch Golimumab (Simponi®) erweitert, nachdem die europäische Zulassungsbehörde EMEA am 25. Juni 2009 gleichzeitig die Zulassung von Golimumab für die drei rheumatologischen Indikationen RA, PsA und AS befürwortet hat. Dies ist das Ergebnis eines unter den Anti-TNFα-Therapien bisher beispiel­losen, umfangreichen klinischen Studienprogramms, denn erstmals wurde ein Präparat in drei Anwendungsgebieten gleichzeitig geprüft und zur Zulassung eingereicht. In den USA und Kanada ist Simponi® bereits seit April 2009 für diese drei Indikationen zugelassen.

 

 

TNFα-Blocker werden immer häufiger und früher eingesetzt

 

Wichtige Grundsätze einer adäquaten Therapie chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen sind ein möglichst frühzeitiger Therapiebeginn und falls erforderlich ein zügiger Wechsel auf die Wirkstoffgruppe der TNFα-Inhibitoren, wie Prof. Jürgen Wollenhaupt (Hamburg) erläuterte. Dementsprechend hat die Verordnung von TNFα-Blockern in den letzten Jahren zugenommen, wobei diese Medikamente nicht mehr nur im fortgeschrittenen Stadium, sondern auch bereits früher eingesetzt werden. Dies hat dazu geführt, dass etwa bei der RA das Therapieziel der Remission – also ein vollständiger beschwerdefreier Zustand – bei einem Großteil der Patienten heute tatsächlich zuverlässig erreicht werden kann. Allerdings besteht laut Wollenhaupt insbesondere aus Patientensicht noch Bedarf für weitere Optimierungen dieser Therapie, wie etwa Verbesserungen bei der Verabreichung. „Bereits in einer frühen Phase-II-Studie wurde Golimumab diesbezüglich geprüft und hat sich als aussichtsreicher Kandidat für die Weiterentwicklung erwiesen,“ so der Rheumatologe, der am Studienprogramm beteiligt war.

 

 

Hoher Patientenkomfort durch langes Therapieintervall und einfache Anwendung

 

Wie Ernst erläuterte, wurde bei der Entwicklung von Golimumab neben der Wirksamkeit und Sicherheit auch auf den Patientenkomfort großen Wert gelegt, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Aus Patientensicht ist die einmal monatliche subkutane (s.c.) Anwendung ein großer Vorteil. Durch Reduktion des Injektionsvolumens und Verwendung einer Zitronensäure-freien Formulierung ist die Injektion schmerzarm und unerwünschte Injektions­reaktionen können deutlich vermindert werden. Die Anwendung, insbesondere die Selbstapp­likation, wird durch eine Injektionshilfe in Form eines Autoinjektors zusätzlich erleichtert, der in Zusammenarbeit mit Patienten für Patienten entwickelt wurde.

 

„Mit Golimumab wird nun ein neuer Wirkstoff verfügbar, der mit einer monatlichen subkutanen Verabreichungsweise eine neue Dimension der patientenfreundlichen Applikation erschließt,“ so Krüger. „Zusammengefasst kann man aufgrund der vorliegenden Daten und Erfahrungen mit Sicherheit davon ausgehen, dass Golimumab sich innerhalb der Gruppe der Biologika in der Praxis als wichtige Bereicherung unserer Behandlungsmöglichkeiten erweisen wird.“

 

 

Einzigartiges und umfassendes Phase-III-Studienprogramm zu Golimumab

 

Zu Golimumab läuft das bislang umfangreichste initiale Phase-III-Studienprogramm für einen Anti-TNFα-Antagonisten aus der Gruppe der Biologics, das Studien zur Behandlung von RA, AS und PsA umfasst. In allen Studien wurde Golimumab s.c. einmal monatlich in Dosen von 50 mg oder 100 mg verabreicht. Die Dosierung von 50 mg einmal monatlich hat dabei das günstigste Nutzen-Risiko-Verhältnis gezeigt und entspricht auch der künftig zugelassenen Dosierung.

 

Wirksamkeit und Sicherheit von Golimumab bei aktiver RA wurden im Rahmen von drei großen randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studien untersucht, und zwar sowohl bei MTX-naiven Patienten (GO-BEFORE) bzw. MTX-Versagern (GO-FORWARD) als auch Anti-TNF-erfahrenen Patienten (GO-AFTER). „Die Daten dieser Studien beruhen somit auf einer in der rheumatologischen Praxis repräsentativen Patientenpopulation,“ so Wollenhaupt, der über die 24-Monatsdaten aller drei Studien berichtete.

 

 

GO-FORWARD belegt Wirksamkeit von Golimumab bei aktiver RA trotz MTX-Therapie

 

In die Studie GO-FORWARD (GOlimumab FOR subjects With Active RA Despite MTX) wurden 444 Patienten mit aktiver RA eingeschlossen, die nicht ausreichend auf MTX angesprochen hatten. Sie wurden randomisiert und erhielten entweder Golimumab (50 mg oder 100 mg) einmal pro Monat + MTX, Golimumab 100 mg + Placebo oder MTX + Placebo.

 

Die Kombination Golimumab + MTX führte zu einer signifikanten Besserung von Symptomen und Krankheitsaktivität und erwies sich diesbezüglich gegenüber einer MTX-Monotherapie als signifikant überlegen. Ein primärer Endpunkt, der Anteil der Patienten mit mindestens 20 %iger Verbesserung gemäß den Kriterien des American College of Rheumatology (ACR 20) nach 14 Wochen, wurde von 55 % der Patienten erreicht, die Golimumab 50 mg + MTX erhielten, verglichen mit 33 % in der Gruppe mit Placebo + MTX (p < 0,01). Die Verbesserungen ließen sich bereits vier Wochen nach der ersten Golimumab-Injektion beobachten und hielten über den zeitlichen Verlauf weiter an. Zudem kam es zu einer signifikanten Besserung der körperlichen Funktion, erfasst anhand des Health Assessment Questionnaire (HAQ). Nach 24 Wochen war bei 68 % der mit Golimumab 50 mg behandelten Patienten eine klinisch relevante Verbesserung der körperlichen Funktionen (definiert als Reduktion des HAQ um ≥ 0,25 gegenüber dem Ausgangswert) zu beobachten, während dies nur für 39 % der Patienten in der Gruppe mit Placebo + MTX zutraf (p < 0,001).1 Darüber hinaus kam es bis Woche 24 zu einer signifikanten Reduktion der Krankheitsaktivität, erfasst anhand des Disease Activity Score (DAS)28 (auf Basis des CRP-Wertes), wie Wollenhaupt berichtete: In Woche 14 und 24 zeigten 74 % der mit Golimumab 50 mg behandelten Patienten ein Ansprechen gemäß der DAS28-Kriterien, verglichen mit 52 % bzw. 47 % in der Placebo-Gruppe (p < 0,001). Bemerkenswert ist, dass bis Woche 24 37 % der Patienten in der Golimumab-Gruppe (50 mg) eine Remission nach DAS28-Kriterien erreichten, hingegen nur 15 % der Patienten unter Placebo + MTX (p < 0,001).2 Darüber hinaus wurden auch signifikante Besserungen der Lebensqualität und von Fatigue-Symptomen beobachtet.3

 

 

GO-AFTER: erste prospektive Studie bei Anti-TNF-erfahrenen Patienten

 

Selbst bei RA-Patienten, die bereits mit TNFα-Antagonisten vorbehandelt waren, kam es zu signifikanten Verbesserungen der klinischen Beschwerden und der körperlichen Funktionen sowie einer signifikanten Reduktion der Krankheitsaktivität, nachdem sie mit Golimumab behandelt wurden. Dies zeigen die Ergebnisse der Studie GO-AFTER (GOlimumab After Former anti-TNF Therapy Evaluated in RA). Diese Ergebnisse hielten über eine Dauer von sechs Monaten an und waren unabhängig von Art und Anzahl der vorher verabreichten TNFα-Blocker oder dem Grund für das Abbrechen dieser Therapie.4

 

Eingeschlossen waren 461 RA-Patienten mit einer mittleren Krankheitsdauer von 8,65 bis 9,8 Jahren, die bereits vorher mit mindestens einem TNFα-Antagonisten (2 TNFα-Blocker: 24,9 %, 3 TNFα-Blocker: 9,3 %) behandelt worden waren (80 % für mindestens 12 Wochen und 49 % für mindestens 48 Wochen).4-6 Gründe für das Absetzen der vorausgegangenen Anti-TNFα-Therapie waren unzureichende Wirksamkeit (58 %), Unverträglichkeit (17 %) und andere (40 %).5 Die Patienten erhielten nach Randomisierung alle vier Wochen entweder Placebo
oder Golimumab in einer Dosis von 50 mg oder 100 mg.

 

Der primäre Endpunkt, eine mindestens 20 %ige Verbesserung der Gelenkbeschwerden in Woche 14, wurde von 35 % der Patienten erreicht, die Golimumab 50 mg erhielten, jedoch nur von 18 % in der Placebo-Gruppe (p < 0,001).4 Bemerkenswerterweise zeigten unter den Patienten, die die vorausgegangene Anti-TNFα-Therapie aufgrund unzureichender Wirksamkeit beendet hatten, 36 % in der Gruppe mit Golimumab 50 mg ein ACR 20-Ansprechen, jedoch nur 18 % in der Placebo-Gruppe (p = 0,006).5 Unabhängig von einem bestimmten TNFα-Inhibitor, der zuvor zur Behandlung eingesetzt wurde (Adalimumab, Etanercept oder Infliximab), waren die Ergebnisse konsistent und zeigten, dass Golimumab auch bei diesen mit TNFα-Blockern vorbehandelten Patienten die Beschwerden und Symptome der RA effektiv bessert.6

 

 

GO-BEFORE belegt Wirksamkeit von Golimumab bei MTX-naiven RA-Patienten

 

Wie Wollenhaupt weiter berichtete, wurden in GO-BEFORE (GOlimumab Before Employing methotrexate as the First-line Option in the treatment of Rheumatoid arthritis of Early onset) 637 Patienten mit aktiver RA eingeschlossen, die nicht mit MTX vorbehandelt waren. Sie wurden randomisiert und folgenden vier Therapiearmen zugeordnet: Placebo einmal monatlich + MTX 20 mg/kg pro Woche, Golimumab 100 mg einmal monatlich + Placebo einmal wöchentlich, Golimumab 50 mg einmal monatlich + MTX 20 mg/kg einmal wöchentlich oder Golimumab 100 mg einmal monatlich + MTX 20 mg/kg einmal wöchentlich.7

 

Bei den Patienten, die mit Golimumab + MTX behandelt wurden, kam es zur Verbesserung der Gelenkbeschwerden wie auch der Krankheitsaktivität. Der primäre Endpunkt der Studie basierte auf einer Intent-to-treat-Analyse, in die die Daten aller randomisierten Patienten (darunter auch 3 Patienten, die keine Studienmedikation erhielten) eingingen. Diese Auswertung ergab, dass 40 % der Patienten, die Golimumab 50 mg in Kombination mit MTX erhielten, bis Woche 24 ein ACR 50-Ansprechen erreichten, jedoch nur 29 % der Patienten in der Gruppe mit Placebo + MTX (p = 0,042). 62 % der Patienten, die Golimumab 50 mg + MTX erhielten, zeigten ein ACR 20-Ansprechen, verglichen mit 49 % unter Placebo + MTX (p = 0,028). Bei den Patienten, denen Golimumab + MTX verabreicht wurde, kam es bis Woche 24 auch zur Reduktion der Krankheitsaktivität, erfasst anhand des DAS28: Diesbezüglich zeigten in der Gruppe mit Golimumab 50 mg + MTX 76 % der Patienten ein Ansprechen, und 38 % erzielten eine Remission, während dies nur für 61 % bzw. 28 % der Patienten aus der Gruppe mit Placebo + MTX zutraf (p = 0,005 bzw. p = 0,050).7

 

 

GO-RAISE: Golimumab bessert Gelenksymptome und Beweglichkeit bei AS-Patienten

 

Wie Prof. Dr. med. Joachim Sieper (Berlin) berichtete, wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Golimumab bei der AS in der klinischen Phase-III-Studie GO-RAISE (GOlimumab – A Randomized Study in Ankylosing Spondylitis Subjects of a Novel Anti-TNF mAB Injection [SC] Given Every Four Weeks) untersucht. Insgesamt 356 AS-Patienten erhielten hier nach Randomisierung entweder Placebo oder Golimumab 50 mg oder 100 mg.8 Ab Woche 24 wurden alle Patienten mit Golimumab behandelt.9

 

Die Behandlung mit Golimumab führte zu einer signifikanten Verbesserung von Symptomen und körperlicher Funktion. Der primäre Endpunkt, der Anteil von Patienten mit einer mindestens 20 %igen Verbesserung gemäß Assessment in Ankylosing Spondylitis-Kriterien (ASAS 20) in Woche 14 wurde erreicht und betrug 59 % in der Gruppe mit Golimumab 50 mg versus 22 % im Placebo-Arm (p < 0,001).8 Die ASAS 40-Kriterien wurden im Golimumab-Arm (50 mg) von 45 % bzw. 44 % der Patienten in Woche 14 bzw. 24 erfüllt, im Placebo-Arm hingegen jeweils nur von 15 % (p < 0,001).8,10 „Damit liegen die Ansprechraten nach 24 Wochen mit Golimumab im gleichen Bereich wie bei den bisher verfügbaren TNFα-Inhibitoren,“ so Sieper. Darüber hinaus kam es bei den mit Golimumab behandelten Patienten zu einer signifikanten Reduktion der Krankheitsaktivität, gemessen anhand des Bath AS Disease Activity Index (BASDAI) sowie zu signifikanten Verbesserungen der Wirbelsäulenfunktion (Bath AS Functional Index [BASFI]) und der Lebensqualität (Short-Form [SF]-36). Ein klinischer Nutzen wurde bereits nach vier Wochen beobachtet und blieb bis Woche 24 erhalten.8

 

Auf dem EULAR-Jahreskongress im Juni 2009 wurden die Langzeitdaten nach 104 Wochen präsentiert.9 Sie zeigen, dass die klinischen Verbesserungen, die nach 24 Wochen erreicht wurden, auch über zwei Jahre anhielten, wobei keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Golimumab-Dosierungen in Bezug auf die Sicherheit beobachtet wurden.9 Wie Sieper resümierte, erfüllt Golimumab damit auf vielfältige Weise die Anforderungen und Bedürfnisse von AS-Patienten an eine optimale Behandlung.

 

 

GO-REVEAL: Golimumab bessert Gelenksymptome und Hautzustand bei PsA

 

In der Phase-III-Studie GO-REVEAL (GOlimumab – A Randomized Evaluation of Safety and Efficacy in Subjects with Psoriatic Arthritis Using a Human Anti-TNF Monoclonal Antibody) wurden Verträglichkeit und Wirksamkeit von Golimumab bei Patienten mit aktiver PsA geprüft. Wie Dr. med. Frank Behrens (Frankfurt) erläuterte, wurden dabei sowohl die Effekte auf die Gelenke als auch auf die mit der Erkrankung assoziierten psoriatischen Haut- (bei Patienten mit Hautbefall ≥ 3 % der Körperoberfläche) und Nagelveränderungen untersucht. Insgesamt 405 Patienten erhielten nach Randomisierung entweder Placebo oder Golimumab 50 mg oder 100 mg bis Woche 20. Ab Woche 24 wurden alle Patienten mit Golimumab behandelt.11

 

Der primäre Endpunkt, die ACR 20-Ansprechrate in Woche 14, betrug 51 % bei den mit Golimumab 50 mg behandelten Patienten und 9 % in der Placebo-Gruppe (p > 0,001). Nach 24 Wochen kam es bei den mit Golimumab behandelten Patienten sowohl zu einer weiteren signifikanten Besserung der Gelenksymptomatik als auch der Haut- und Nagelveränderungen.11 Dabei erwies sich die Golimumab-Therapie gegenüber Placebo als signifikant überlegen (p < 0,001) bezüglich aller Kriterien für eine Besserung von Gelenksymptomen und psoriati­schen Hautveränderungen. Die ACR 20- bzw. ACR 50-Ansprechraten nach 24 Wochen betrugen 52 % bzw. 32 % in der Golimumab-Gruppe (50 mg) und 12 % bzw. 4 % in der Placebo-Gruppe. Eine mindestens 75 %ige Besserung des Psoriasis Area and Severity Index (PASI 75) wurde bis Woche 24 von 56 % (Placebo 1 %) der mit Golimumab 50 mg behandelten Patienten erreicht.12 Der mediane Nail Psoriasis Severity Index (NAPSI) verbesserte sich bis Woche 24 um 33 % (Placebo 0 %). Darüber hinaus wurden unter der Therapie Verbesserungen der Daktylitis- und der Enthesitis-Scores beobachtet. Golimumab ist bisher der einzige subkutan applizierbare TNFα-Blocker, bei dem eine Wirksamkeit bei Enthesitis in klinischen Studien gezeigt werden konnte.11

 

Mittlerweile liegen Langzeitdaten aus 104 Wochen Behandlungsdauer vor, die kürzlich anlässlich des EULAR-Kongresses 2009 veröffentlicht wurden. Sie belegen, dass die Effekte von Golimumab auf Haut und Gelenke über zwei Jahre anhalten. „Golimumab zeigt bei PsA ebenso wie bei den anderen rheumatischen Erkran­kungen, bei denen es getestet wurde, eine Wirksamkeit und ein Sicherheitsprofil, die dem entsprechen, wie wir es von einem TNFα-Blocker erwarten“, schloss Behrens.

 

 

Günstiges Sicherheitsprofil von Golimumab in allen Phase-III-Studien

 

Wie Krüger berichtete, wurde Golimumab allgemein gut vertragen. Dies belegen gepoolte Daten aus allen fünf randomisierten Phase-III-Studien zur RA, PsA und AS.14 Der Anteil an Patienten mit unerwünschten Ereignissen (UE), schwerwiegenden UE und UE, die zum Therapieabbruch führten, war in allen Therapiearmen gleich. Die Abbruchraten aufgrund von UE waren mit 5,9 % unter Golimumab 50 mg niedrig, schwerwiegende UE traten bei 10,9 % von insgesamt 1.233 Patienten auf, die Golimumab 50 mg erhielten, die Rate schwerer Infektionen betrug 2,8 % (alle vergleichbar mit Placebo). Anaphylaktische Reaktionen traten nicht auf. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Golimumab und Placebo in Bezug auf die Inzidenz schwerer Infektionen oder Todesfälle. Die Inzidenz maligner Erkrankungen war im Vergleich zur erwarteten Inzidenz in der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung (SEER-Datenbank) nicht erhöht.14

 

Injektionsreaktionen waren selten und überwiegend leicht ausgeprägt. Sie führten nur in zwei Fällen zum Therapieabbruch. Die Rate an Injektionsreaktionen mit Golimumab 50 mg betrug 8,2 % bezogen auf insgesamt 1.233 Patienten bzw. 0,7 % bezogen auf die Zahl der durchge­führten Injektionen.14

 

 

Quellen

 

  1. Keystone E. et al. Ann Rheum Dis 2009; 68: 789-796
  2. Keystone E. et al. EULAR 2008, THU0156
  3. Genovese M.C. et al. EULAR 2009, FRI0211
  4. Smolen J. et al. Lancet 2009 [Online Publikation 29.6.09]
  5. Smolen J. et al. EULAR 2008, OP-0010
  6. Smolen J. et al. EULAR 2009, THU0209
  7. Emery P. et al. EULAR 2008, THU0138
  8. Inman R.D. et al. Arthritis Rheum 2008; 58: 3402-3412
  9. Braun J. et al. EULAR 2009, SAT0268
  10. Braun J. et al. EULAR 2008, OP-0032
  11. Kavanaugh A. et al. Arthritis Rheum 2009; 60: 976-986
  12. Kavanaugh A. et al. EULAR 2008, OP-0161
  13. Kavanaugh A. et al. EULAR 2009, OP-0195
  14. Kay J. et al. EULAR 2009, AB0206

 

Download

 

 

Dr. med. Uwe Ernst zum Thema "Essex Pharma – Wegbereiter der Anti-TNFα-Therapie".

Abstract: Abstract_Dr.Ernst.pdf Abstract_Dr.Ernst.pdf (99.22 KB)

Folien:    Keyslides_Dr.Ernst.pdf Keyslides_Dr.Ernst.pdf (2.99 MB)

 

Prof. Dr. med. Klaus Krüger zum Thema "Simponi® (Golimumab) – eine neue Dimension in der TNFα-Therapie".

Abstract: Abstract_Prof.Krueger.pdf Abstract_Prof.Krueger.pdf (93.53 KB)

Folien:    Keyslides_Prof.Krueger.pdf Keyslides_Prof.Krueger.pdf (322.83 KB)

 

Prof. Dr. med. Jürgen Wollenhaupt zum Thema "Das Simponi®-Studienprogramm – Hintergrund und klinische Erfahrung".

Abstract: Abstract_Prof.Wollenhaupt.pdf Abstract_Prof.Wollenhaupt.pdf (87.88 KB)

Folien:    Keyslides_Prof.Wollenhaupt.pdf Keyslides_Prof.Wollenhaupt.pdf (303.96 KB)

 

Prof. Dr. med. Jürgen Wollenhaupt zum Thema "Simponi® – Daten und Fakten zum klinischen Einsatz bei Rheumatoider Arthritis".

Abstract: Abstract_Prof.Wollenhaupt_RA.pdf Abstract_Prof.Wollenhaupt_RA.pdf (113.65 KB)

Folien:    Keyslides_Prof.Wollenhaupt_RA.pdf Keyslides_Prof.Wollenhaupt_RA.pdf (285.93 KB)

 

Prof. Dr. med. Joachim Sieper zum Thema "Simponi® – Daten und Fakten zum klinischen Einsatz bei Ankylosierender Spondylitis".

Abstract: Abstract_Prof.Sieper.pdf Abstract_Prof.Sieper.pdf (96.30 KB)

Folien:    Keyslides_Prof.Sieper_AS.pdf Keyslides_Prof.Sieper_AS.pdf (556.77 KB)

 

Dr. med. Frank Behrens zum Thema "Simponi® – Daten und Fakten zum klinischen Einsatz bei Psoriasis-Arthritis".

Abstract: Abstract_Dr.Behrens.pdf Abstract_Dr.Behrens.pdf (105.59 KB)

Folien:    Keyslides_Dr.Behrens_PsA.pdf Keyslides_Dr.Behrens_PsA.pdf (4.69 MB)

 

 


Quelle: Pressekonferenz der Firma Essex Pharma zum Thema „Simponi® (Golimumab) – eine neue Dimension in der Anti-TNFα-Therapie“ am 10.07.2009 in München (Medizin und Markt).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…