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Hygiene-Tipp der DGKH, Mai 2009
Sofortmaßnahmen nach HIV-Exposition
Berlin (1. Mai 2009) – Jeder Praxisinhaber ist verpflichtet, Regelungen zum Vorgehen bei Stich- und Schnittverletzungen zu treffen (u.a. laut TRBA 250). Besonders problematisch sind Stich- und Schnittverletzungen bei sicherer oder wahrscheinlicher Kontamination mit HIV-positivem Material. Möglichst innerhalb von 2 Stunden (mindestens innerhalb 24 Stunden) soll über eine Postexpositionsprophylaxe entschieden werden, wobei die Indikation eng gestellt werden sollte auf Grund der hohen Abbrecherquote wegen Nebenwirkungen. Außerdem sind gegebenenfalls Resistenzen zu berücksichtigen.
Folgende Regelungen sollten in etwa im Hygieneplan niedergelegt werden:
Sofort:
Fremdmaterial entfernen
Blutung anregen bei sichtbarer Verletzung. Dauer 1-2 Minuten
Hilfsperson zuziehen
Desinfektion mit alkoholischen Desinfektionsmitteln, Dauer 2-4 Minuten. Merke: eine effektive Desinfektion schmerzt!
Bei Schleimhautkontakt:
Mehrere Minuten spülen
notfalls mit Wasser
ansonsten Octenisept oder PVP-Jod (falls sofort verfügbar)
Danach:
Abschätzen der Infektionsgefahr:
Material?
Menge?
Verletzungsart?
Patientenanamnese?
Umgehende Kontaktaufnahme zur nächsten HIV-Ambulanz (im allgemeinen an einer Universitätsklinik)! Dort sind oft die Indexpatienten bekannt einschl. Virustiter und Resistenzsituation. Telefonnummer:……………………………!
Erst danach:
Beratung über weiteres Vorgehen.
D-Arzt-Verfahren.
Personalarzt.
Prof. Dr. Walter Popp
Dr. Klaus Dieter Zastrow
Quelle: Hygiene-Tipp zum Monat Mai der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene eV.